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Eckard Stasch, Projektleiter vom Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz, präsentiert dem Museumsdirektor Dr. Jörg Feldkamp die neuesten Angebote in der multimedialen Besucherinformation. Foto: TU Chemnitz/Mario Steinebach

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Info-Inseln, Sound-Glocken und Internet-Auftritt

Multimediale Besucherinformation des Sächsischen Industriemuseums Chemnitz setzt neue Maßstäbe

Am 30. März 2004 startet der neue Web-Auftritt des Sächsischen Industriemuseums Chemnitz. Interessenten aus aller Welt erhalten ab sofort unter der Adresse http://www.saechsisches-industriemuseum.de virtuelle Einblicke in die sächsische Industriegeschichte. Rund 1.200 Beiträge zu den Exponaten wurden bisher erstellt. Nahezu wöchentlich sollen weitere Seiten hinzukommen. Die neue virtuelle Visitenkarte des Museums wurde in den letzten sieben Monaten von Medienexperten des Institutes für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz gemeinsam mit dem Sächsischen Industriemuseum erarbeitet. Ein leistungsfähiges Content-Management-System erleichtert nun die Erstellung der Informationsangebote. So werden die Inhalte automatisch für die Darstellung in verschiedenen Medien speziell aufbereitet, ohne dass sie von den Redakteuren noch einmal umgearbeitet werden müssen. Zudem erschließt das von der Leipziger Firma "vectorvision" entwickelte virtuelle Raummodell bereits im Internet einen Rundgang durch das Industriemuseum. Das Internet-Projekt ist der letzte Baustein in der gesamten modernen multimedialen Besucherinformation des Museums.

Im Industriemuseum selbst können sich die Besucher an 20 Multimedia-Stationen informieren. Im Zentrum eines jeden Themenbereiches befinden sich Informations-Inseln mit mehreren Stationen, die für verschiedene Nutzertypen ausgelegt sind. Jede Insel hat Sitz- und Stehplätze, zwei kleinere und einen Großbildschirm. Die Plätze mit den Großbildschirmen sind so ausgelegt, dass sich dort Gruppen von drei bis acht Personen aufhalten und gemeinsam etwas anschauen können. Die technische Herausforderung: die Besucher sollen in diesem Bereich gut hören, ohne dass die Umgebung durch den Schall gestört wird. Die Lösung sind so genannte Sound-Glocken, die von der Firma Space-Sound aus Niederwiesa gebaut wurden.

Das Besondere des Multimedia-Angebotes: Die redaktionellen Beiträge stehen nicht nur im Internet und auf den Info-Inseln in der Ausstellung bereit. Zusätzlich können die Besucher während ihres Museums-Rundgangs eine eigene Broschüre zusammenstellen und sich diese an der Kasse ausdrucken lassen. So kann jeder schwarz auf weiß die Informationen aus dem Museum mit nach Hause nehmen, die ihn besonders interessiert oder angesprochen haben.

Stolz sind die Mitarbeiter des Industriemuseums auf das "Sachsenforum". Damit gemeint ist ein Aufenthaltsbereich nach Art eines Amphitheaters mit gemütlichen Sitzbänken. Darüber schwebt, an dünnen Drähten aufgespannt, eine Glasscheibe mit einer 67-Zoll-Diagonale, auf die ein Beamer Bilder projiziert. Dass die Lichtstrahlen nicht einfach durch die Glasscheibe hindurchgehen, sondern von dort zu den Betrachtern reflektiert werden, liegt an einem patentierten Verfahren der im Technologie Centrum Chemnitz ansässigen Firma sax3d.com, die diese Scheibe produzierte.

Die meiste Arbeit an der neuen Multimedia-Präsenz im Museum machte das Strukturieren der Informationen. Trotz der großen Vielfalt an Inhalten sollten die zentrale Botschaften einfach zugänglich und leicht konsumierbar sein. Deshalb gibt es nun zu jedem Themenbereich eine Hauptseite, die den Besuchern die wichtigsten Exponate und jeweils eine damit verknüpfte Geschichte einer Person präsentiert. Diese Geschichten sind als Filme aufbereitet und können per Knopfdruck gestartet werden. Nach jedem Film kommt eine Seite mit Vorschlägen zu weiteren Informationen. Selbst wenn die Nutzer diesen Pfaden nicht folgen, haben sie mit den Hauptseiten eine in sich runde Fassung der Museums- Erzählung mitgenommen.

Unter den Multimedia-Inhalten haben sich sehr schnell Favoriten herausgebildet: Bei den Spielen ist es die "Museumsrallye", bei der eine Spielfigur durch das Ausstellungs-Labyrinth gesteuert werden muss, um vor der herannahenden Museumsschließung noch möglichst viele Exponate zu besichtigen. Und bei den Filmen ist es die Geschichte zum Trabi mit Dachzelt, der einer jungen Familie anno 1981 nach etlichen abgelehnten Ferienplatzanträgen in der DDR doch noch den Sommerurlaub rettete.

Weitere Informationen erteilen Dr. Rita Müller vom Sächsischen Industriemuseum Chemnitz, Telefon (03 71) 36 76 133, E-Mail rita.mueller@saechsisches-industriemuseum.de , und Eckhard Stasch, Projektleiter vom Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz, Telefon (03 71) 5 31 - 46 46, E-Mail eckhard.stasch@mb.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
30.03.2004

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