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Was Chemnitz für Touristen attraktiv macht

Nach ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaften ist Susan Endler heute als Abteilungsleiterin Tourismus und Marketing bei der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft tätig

Für Susan Endler war klar, nach ihrem Abitur in Mittweida vorerst eine praktische Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Deutschen Bank AG in Chemnitz zu absolvieren. Doch sie sah nach ihrem Abschluss in einer Bank nicht den Ort, an dem sie ihr Berufsleben verbringen möchte. „Der Alltag in der Bank war ziemlich eintönig“, erinnert sie sich. Susan Endler suchte nach Alternativen, entdeckte ihr Interesse für Themen des Marketings und informierte sich in diese Richtung intensiver: „Nach der Beschäftigung mit einem BWL-Studium im Detail war klar, dass es dieser Weg sein muss“, erzählt sie. Nun eine universitäre Laufbahn einzuschlagen, war für die junge Bankkauffrau vielversprechend: „Ich freute mich darauf, wieder gefordert zu werden und neuen Input in vielen Bereichen zu bekommen“. Wegen des internationalen Profils schrieb sich Susan Endler dann 2001 für den Diplomstudiengang Internationales Management an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein, wechselte aber aufgrund besserer Studienbedingungen im darauffolgenden Jahr in die Betriebswirtschaftslehre der TU Chemnitz. „Was mich an der TU am meisten überzeugt hat, war die Offenheit der Mitarbeiter und Professoren, mit denen man sprechen konnte wenn es einmal Fragen gab. Man war nicht nur eine unter zehntausend Studierenden“, so die gebürtige Karl-Marx-Städterin.

Auch den wissenschaftlichen Austausch an der Professur für Marketing und Handelsbetriebslehre von Prof. Dr. Cornelia Zanger, an der Susan Endler als studentische Hilfskraft tätig war, schätzte die TU-Absolventin. „Durch die vielfältigen Inhalte, die an der Professur bearbeitet werden, konnte man Grundlagen für eine Abschlussarbeit legen und viel mehr Wissen mitnehmen als im normalen Studium“, resümiert sie. Hier unterstützte Susan Endler Marktforschungsprojekte, bereitete Lehrmaterialien auf und blieb so auf dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Entwicklung. Ihre Schwerpunkte im Studium setzte die gelernte Bankkauffrau im Bereich Marketing und innerhalb der Personal- und Führungslehre. Zusätzlich erwarb sie über spezielle Vorlesungen, Seminare und Praxisaufgaben ein Zertifikat im Bereich des Eventmarketings. „Es ging darum, wie strategisches Eventmarketing aussieht, was schließlich auch einer der Forschungsschwerpunkte der Professur ist“, führt sie an. Aus Interesse für die Wirkprinzipien zum Beispiel von Werbereizen wählte die Diplomkauffrau dazu die Vertiefungsrichtung der Psychologie. Auslandserfahrungen sammelte Susan Endler gegen Ende ihres Diplomstudiums im französischen Bordeaux. Hier besuchte sie an der Universität Montesquieu Bordeaux IV vorrangig Marketingveranstaltungen eines BWL-Studiengangs im Masterprogramm. „Die Erfahrung war einfach super, auch zu sehen, was andere Länder in dem Bereich lehren oder welche kulturellen Unterschiede bei der Herangehensweise an Themen der Vermarktung bestehen“, erzählt sie.

Praktische Erfahrungen sammelte die Chemnitzerin über ihre Studienzeit verteilt. So konnte sie in ihrem Praktikum beim Autohersteller „smart“ in Böblingen einen Blick auf die Arbeitsweise globaler Großkonzerne werfen. Nach ihrer Rückkehr nach Chemnitz assistierte sie als studentische Hilfskraft bei der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH im Kommunikationssektor. Neben dieser Tätigkeit vollendete sie 2008 ihre Diplomarbeit und wurde Beginn 2009 bei der City-Management und Tourismus Chemnitz GmbH als Projektmanagerin fest angestellt. Hier betreute sie die touristische Vermarktung im Rahmen von Fördermittelprojekten. „Wir haben 2009 den historischen Loktransport als großes Event in der Stadt entwickelt, woraus die heutigen Tage der Industriekultur entstanden sind“, erzählt die 34-Jährige. Es folgte ein interner Wechsel ins Standortmarketing der CWE, der Susan Endler erlaubte, auch die Kooperation mit der Wirtschaft kennenzulernen. Schließlich zog es die Diplom-Kauffrau zurück an ihre alte Universität und sie nahm 2012 eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Marketing und Handelsbetriebslehre an, um dort die Lehre zu begleiten.

Nach zwei weiteren Jahren in der Wissenschaft wagte sie wieder den Schritt voran in eine praktische Arbeitsumgebung: „Ich glaube, ich brauche mehr dieses Praktische: das Interagieren mit Interessengruppen und den Versuch im Team gemeinsam Vorhaben voranzubringen, die auch nach außen wirksam werden“, erklärt die Chemnitzerin ihre Beweggründe. Seit Oktober 2014 fungiert Susan Endler nun als Abteilungsleiterin Tourismus und Marketing bei der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH. Hier begegnen ihr verschiedene Interessengruppen aus dem Tourismus, Tagungs- und Kongressgeschäft sowie der Organisation von Großveranstaltungen. „Alle Interessengruppen bei den Prozess- und Strategieentwicklungen mitzunehmen ist die größte Herausforderung“, so die Abteilungsleiterin. Sie verantwortet zudem die von der CWE jährlich organisierten Tage der Industriekultur und das Chemnitzer Stadtfest. Daneben kümmert sie sich um die Akquise von Finanzmitteln für die Realisierung von Projekten.

In ihrer neuen Führungsrolle erwartet die Chemnitzerin ein größeres Spektrum an Verantwortung und die Zusammenarbeit mit sächsischen und nationalen Partnern. „Der Tourismus ist eine Branche mit einer Bedeutung, die oftmals nicht gesehen wird“, führt Susan Endler weiter aus. Betrachtet man den Prozess aller involvierten Parteien, so ergibt sich ein großes Spektrum an Leistungsträgern in Kunst und Kultur, Gastronomie, Hotelgewerbe und Handel, die vor Ort aktiv sind. Gerade die Stadt Chemnitz hat unter anderem mit den Kunstsammlungen oder den Städtischen Theatern, aber auch mit den technikhistorischen Museen und dem Staatlichen Museum für Archäologie ein hochkarätiges Angebot in dem für den Städtetourismus wichtigen Kulturbereich. „Das sind Aufführungen, die man in dieser Qualität oft auch in größeren Städten vergeblich sucht“, führt die Abteilungsleiterin an. Susan Endler arbeitet stetig an der positiven Positionierung der Stadt, um Chemnitz bei den Touristen als „attraktive Stadt“ bekannter zu machen. Daneben widmet sie sich der Weiterentwicklung der Tage der Industriekultur zu einer Veranstaltung, die überregional Gäste anlockt. Mit den hochkarätigen Angeboten in Kunst und Kultur, mit der modernen Innenstadt, der architektonischen Vielfalt und auch den Innovationen aus der Universität kann Chemnitz, folgt man Susan Endler, auch schon heute viele Besucher begeistern.

(Autor: Andy Schäfer)

Katharina Thehos
19.10.2015

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