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Literatur der Gegenwart für die Stadt der Moderne

Themenjahr „Moderne(s) in Chemnitz. Kunst und Architektur“: Öffentlicher Vortrag im TIETZ richtet am 8. Juni 2015 Fokus auf die Gesellschaft der Bücherfreunde zu Chemnitz e.V. (1921-1945)

1921 wurde in Chemnitz die Gesellschaft der Bücherfreunde gegründet. Angeregt von Albert Wilhelm Soergel (1880-1958), Professor für Deutsch, Geschichte und Literaturgeschichte an der Staatlichen Akademie für Technik, und getragen von literaturbegeisterten Bürgern der Stadt wurden in den Jahren bis 1945 durch einen Chemnitzer Verlag über achtzig Werke der Gegenwartsliteratur in bibliophilen Ausgaben publiziert. Obwohl manche das Vorhaben in einer „spröden Industriestadt“ für ein Wagnis hielten, etablierte sich die Gesellschaft rasch. Mit einem Programm, das Autoren wie Paul Ernst, Hermann Hesse, Rudolf G. Binding, Hans Carossa, Josef Weinheber oder Rainer Maria Rilke umfasste, vertraute die Gesellschaft ganz auf Literaten der sogenannten „Klassischen Moderne“: Autoren, die sich teils bereits etabliert hatten, die aber zum Teil auch noch vor ihrem Durchbruch standen. Viele Autoren präsentierten ihre Werke in Chemnitz. Fanden die Lesungen zunächst im Haus des Kinderarztes Kurt Oxenius (1881-1950) in der Weststraße 46 statt, zog man später in den Festsaal des 1930 erbauten Chemnitzer Hofs um. Indem die Gesellschaft der Bücherfreunde zu Chemnitz die Literatur der Moderne beförderte, stellte sie der intensiv geförderten bildenden Kunst der Zeit die Wortkunst in ähnlich gewichtiger Weise zur Seite.

Im aktuellen Themenjahr der Stadt unter dem Titel „Moderne(s) in Chemnitz. Kunst und Architektur“ spricht Prof. Dr. Christoph Fasbender, Inhaber der Professur für Deutsche Literatur- und Sprachgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit der Technischen Universität Chemnitz, am 8. Juni 2015 einen Fokus auf die Gesellschaft der Bücherfreunde zu Chemnitz e.V. Im Rahmen seines Vortrags im Veranstaltungssaal des TIETZ führt er alle Interessenten ab 18 Uhr in die Grundfragen der Epoche ein, um dann ausgewählte Publikationen gemeinsam mit dem Publikum literaturwissenschaftlich zu erschließen. Diese Veranstaltung zeigt, wie sich Wissenschaftler der TU in das Geschehen in Chemnitz einbringen und damit den kürzlich erneuerten Kooperationsvertrag zwischen Universität und Stadt wiederholt mit Leben füllen.

Mario Steinebach
03.06.2015

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