Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Ehrungen

Best Paper Award für die Professur Kunststoffe

Kunststoffingenieure der TU Chemnitz erhielten für ihre Forschung den Best Paper Award ANTEC2016 auf der weltgrößten „ANTEC“ Konferenz

Auf der weltgrößten internationalen Kunststoffkonferenz „ANTEC2016 Indianapolis“ (USA) - ausgerichtet vom 23. bis 25. Mai von der Society of Plastic Engineers (SPE) - wurde der peer-reviewed Artikel „Process integrated printing technology of plastic parts during injection molding“ von Agnieszka Kalinowska, Prof. Dr. Michael Gehde von der Professur Kunststoffe sowie Prof. Dr. Robert Magerle und Martin Dehnert von der Professur Chemische Physik mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Die Society of Plastic Engineers prämiert jährlich die weltweit besten wissenschaftliche Forschungsberichte aus dem Bereich der Kunststofftechnik. „Es ist uns eine große Ehre, dass wir im Wettbewerb mit über 400 weltweit eingereichten Beiträgen und vor internationalem Publikum den Best Paper Award nach Chemnitz holen konnten, dies auch insbesondere unter dem Aspekt, dass die SPE den Ingenieursgedanken der Anwendung in aller Regel nur gering honoriert“, sagt Prof. Gehde.

Der Artikel beschreibt das an der Professur Kunststoffe entwickelte und patentierte Verfahren zur prozessintegrierten Dekorierung bzw. -funktionalisierung von Kunststoffbauteilen, bei dem die selektiv bedruckten Bauteile im Spritzguss hergestellt werden. Beim "In-Mold Printing" können unterschiedliche Oberflächenmodifikationen realisiert werden. Die Spannbreite reicht von Farbsubstanzen zur Dekoration oder Beschriftung, über Haftvermittler, Infrarotabsorber oder elektrisch leitfähigen Lacke. Die ausgewählte funktionelle Substanz wird zunächst auf die Werkzeugoberfläche gedruckt und nach dem Schließen des Werkzeugs mit der Schmelze hinterspritzt. Durch den Schmelzekontakt entstehen erheblich bessere Adhäsionsbedingungen sowie daraus resultierenden Haftungseigenschaften. Nach der Kühlphase, dem Öffnen des Werkzeuges und dem Entnehmen des Bauteils haftet das Druckbild fest auf der Oberfläche des Bauteils. Die Technologie des "In-Mold Printing"-Prozesses ist zum Bedrucken von Polypropylen-Prüfkörpern gut geeignet und wurde auch für weitere Standardkunststoffe erfolgreich angewendet.

Der prämierte Konferenzbeitrag zeigt unter anderem die wichtigsten Randbedingungen auf, um einen kompletten Farbtransfer auf das Bauteil zu gewährleisten. Des Weiteren wurden die Resultate des praxisorientierten Abriebprüfverfahrens mittels Abrex®-Prüfgeräts vorgestellt, die vielversprechende Prognosen für die zukünftigen Anwendungen liefern. Sowohl der Artikel als auch der Konferenzvortrag hat eine ausgezeichnete Resonanz bei einem breiten Fachpublikum gefunden. Ein außerordentliches Potenzial dieser Technologie erweckte Interesse bei zahlreichen Industrievertretern und bietet gleichzeitig ideale Basis für weitere Forschungen, Ideen und Anwendungsfälle. Beispielsweise können mit Hilfe dieser Technologie dreidimensionale Schaltungsträger (3-D MID) mit integrierten gedruckten elektrischen Leiterbahnen in einem Prozessschritt gefertigt werden. Die aktuell verwendeten, mehrstufigen Prozesse der Laserstrukturierung und Metallisierung können demnach eingespart werden.

Die jährlich stattfindende ANTEC2016 ist weltweit die anerkannteste Konferenz der Kunststoffindustrie, auf der die neuesten internationalen Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklungen sowie aktuelle Trends in der Polymerverarbeitung präsentiert werden. Im Rahmen der diesjährigen Veranstaltung wurden mehr als 400 Vorträge in ca. 15 parallel stattfindenden Sektionen gehalten. Die Konferenz wurde durch eine industrielle Ausstellung mit über 100 Ausstellern begleitet. Es bestand die Möglichkeit sich über viele neue Produkte, Systemlösungen sowie Dienstleistungen aus den Bereichen der Analytik und Kunststoffverarbeitung zu informieren. Die Konferenzbeiträge in Form Proceedings sind unter http://www.4spe.org/antec2016 abrufbar.

Kontakt: Agnieszka Kalinowska, Professur Kunststoffe, Telefon 0371 531-39544, E-Mail agnieszka.kalinowska@mb.tu-chemnitz.de

(Autorin: Agnieszka Kalinowska)

Mario Steinebach
20.06.2016

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.