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Kunst für Frieden und Toleranz

TU-Student Kevin vom Hagen betreute einen Graffiti-Workshop des Kunstprojekts Chemnitzer Schulen für Frieden und Toleranz

Zum Gedenken an die Bombardierung der Chemnitzer Innenstadt am 5. März 1945 und an alle Opfer des Zweiten Weltkrieges setzt die Stadt Chemnitz mit dem jährlich am 5. März stattfindenden Friedenstag ein Zeichen für Demokratie, Toleranz, ein friedliches Miteinander und Weltoffenheit gegen Hass und Neofaschismus. Um dem Gedanken Ausdruck zu verleihen, wurde es in den vergangenen Jahren zur Tradition, die Fassade des Chemnitzer Rathauses mit bunten Friedensbannern zu schmücken. Dafür hat in der ersten Herbstferienwoche vom 12. bis 16. Oktober 2015 der dritte von der Bürgerinitiative Aktion C initiierte Workshop „Kunstprojekt Chemnitzer Schulen für Frieden und Toleranz“ stattgefunden.

Insgesamt 36 Kinder und Jugendliche aus elf Bildungseinrichtungen der Klassenstufen 6 bis 12 nahmen an dem Kurs teil, der in den Räumlichkeiten der Montessori-Schule Chemnitz stattfand. Erstmals waren eine Gruppe mit sechs Jugendlichen und ihrer Betreuerin aus der tschechischen Oberschule ZŠ Vojnovicova der Chemnitzer Partnerstadt Usti nad Labem sowie drei Jungen aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der Turnhalle der TU Chemnitz im Thüringer Weg am Workshop beteiligt. Die jungen Künstler gestalteten in den Arbeitsgruppen Plakatgestaltung, Graffiti und Holzgestaltung insgesamt 16 Banner in sieben Meter Länge und zwei Holzplastiken, die am 5. März 2016 zum Chemnitzer Friedenstag auf dem Neumarkt präsentiert werden. Bei der Vorstellung der erarbeiteten Werke zum Ende des Projekts ernteten die Workshop-Teilnehmer viel Beifall für die künstlerische Gestaltung und den inhaltlichen Tiefgang der Werke, die sich mit den Themen Flucht und Asyl, Toleranz und Menschenrechte sowie die Bewahrung der Umwelt auseinandersetzen.

Sechs Pädagogen und sieben Hilfskräfte unterstützten das Projekt im Ehrenamt. Einer von ihnen ist Kevin vom Hagen, der an der TU Chemnitz im Fachbereich interkulturelle Pädagogik studiert. Er leitete die Projektgruppe Graffiti und brachte den Kindern diese Kunstform näher. „Fünf Kinder waren für meine Gruppe angemeldet. Dazu zählten vier tschechische Jungen und Mädchen. Da zwischenzeitlich einige Schülerinnen und Schüler aus anderen Workshops kamen, um auch ein Banner zu gestalten, waren es insgesamt mehr Teilnehmende“, erzählt der 26-jährige Pädagogikstudent, der sich in seiner Freizeit selbst gerne mit Graffiti beschäftigt. Dass er bei dem Projekt erstmalig als Betreuer arbeitete, war dem Zufall geschuldet: „Ich bin über Kontakte beim AJZ – Alternatives Jugendzentrum Chemnitz auf das Projekt gestoßen und wurde von Gerald Richter, dem Initiator der Aktion, gefragt, ob ich nicht spontan Lust hätte mit dabei zu sein. Ich hatte viel Spaß und konnte nette Leute kennenlernen. Auch in Bezug auf mein Studium war es eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln. Die Möglichkeit ein einwöchiges Seminar komplett zu planen und auch durchzuführen bekommen Pädagogikstudierende eher selten.“

Insgesamt vier der 16 Banner wurden unter Kevin vom Hagens Leitung gestaltet. Er selbst wird auch zukünftig an solchen Kunstprojekten teilnehmen. Ende November unterstützt der Hobbykünstler die Kunstprojektwoche der Chemnitzer Montessori-Schule als Workshopleiter für Graffitigestaltung, auch seine Zusage für das Kunstprojekt Chemnitzer Schulen für Frieden und Toleranz im nächsten Jahr steht bereits fest.

Aufgrund der positiven Erfahrung wurde im Anschluss an das Projekt die zukünftige gemeinsame Arbeit von der TU Chemnitz mit der AG Chemnitzer Friedenstag und Aktion C vereinbart. Zugleich wurden weitere Schritte besprochen, auf deren Grundlage Studenten aus dem Fachbereich Interkulturelle Pädagogik unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Anne-Christin Schondelmayer Workshops und Kunstprojekte mit interkulturellem Ansatz begleiten. „Im Rahmen der Kooperation wird die TU Chemnitz stärker in die Belange der Stadt sowie die Friedensproblematik eingebunden und wir schaffen über gemeinsame Arbeitsgruppen wertvolle Synergien zwischen Aktion C und der Universität. Insbesondere Studierende aus dem Fachbereich Interkulturelle Pädagogik sind für unsere Arbeit bestens geeignet, denn wir begrüßen in unseren Projekten Schüler verschiedener Nationen und schaffen die Basis für positive Erfahrungen im interkulturellen Kontext“, so Gerald Richter von der Chemnitzer Bürgerinitiative Aktion C. Der Workshop wurde durch den Lokalen Aktionsplan der Stadt Chemnitz für Demokratie, Toleranz und ein weltoffenes Chemnitz sowie durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gefördert.

(Autorin: Katharina Preuß)

Katharina Thehos
23.11.2015

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