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Wie ein Fremder zum Gast wird

Eine Vortragsreihe der Professur für Interkulturelle Kommunikation und der Katholischen Akademie des Bistum Dresden-Meißen widmet sich von Januar bis März dem Thema „Gastfreundschaft und Gastlichkeit“

  • Nicht nur die lexikalische Betrachtung mittels Wordcloud zeigt die vielen Gesichter der Gastfreundschaft, die verschiedene Kulturen miteinander verbindet. Darstellung: Heidrun Friese, Andy Schäfer

Gastfreundschaft gilt seit Jahrhunderten als hohes Gut – nicht nur in religiösen Gemeinschaften, die einst ein Fundament der Gastlichkeit gelegt haben. In Zusammenarbeit mit der Professur für Interkulturelle Kommunikation der Technischen Universität Chemnitz startet die Katholische Akademie des Bistum Dresden-Meißen eine Vortragsreihe zum Thema „Gastfreundschaft und Gastlichkeit“, um sich den verschiedenen Facetten des Umgangs mit Fremden zu widmen. Alle Veranstaltungen finden im Rahmen des Agricolaforums in Chemnitz statt.

Zu Anfang wird Prof. Dr. Heidrun Friese am 22. Januar 2015 die „Grenzen der Gastfreundschaft“ darstellen. Im Alten Heizhaus des Böttcher-Baus der TU Chemnitz (Straße der Nationen 62) will sie den Zuhörern einen Überblick über die historischen Veränderungen des Begriffs und die gegenwärtigen Weisen der Gastfreundschaft sowie deren Grenzen vermitteln. Dabei werden religiöse Wurzeln ebenso wie aktuelle ethische Debatten aufgegriffen. Ihr folgt am 29. Januar 2015 Pater Fridolin Pflüger SJ, der unter anderem als Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes in Berlin tätig ist. Sein Vortrag steht unter dem Motto „Verweigerte Gastfreundschaft?“ und nimmt gezielt die weltweite Flucht- und Migrationsbewegung in den Blick. Ein Schwerpunkt bildet dabei Europas Sicherheitspolitik und welche realen Konsequenzen jene für die betroffenen Menschen bedeutet. Veranstaltungsort ist der Stadtverordnetensaal im Rathaus Chemnitz.

Am 5. Februar 2015 stellt dann Prof. Dr. Ottmar Fuchs, der Praktische Theologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen lehrt, im Alten Heizhaus der TU Chemnitz dem Publikum „Unerkannte Engel“ vor. Dabei geht es um Gäste und Fremde aus christlicher Sicht. Er wird die zwiespältige Wirkung auf das Verhalten Fremden gegenüber aufzeigen und das Bild der Gastfreundschaft im Neuen Testament erörtern. Die Bedeutung für aktuelles christliches Verhalten, die christliche Haltung im interreligiösen Bereich oder der Umgang mit Menschen, die uns fremd sind oder fremd waren, sind dabei Gegenstand seiner Betrachtung. Der Chemnitzer Dr. Thomas Schuler wird nachfolgend am 19. Februar 2015 zur Gastfreundschaft in mittelalterlichen Klöstern sprechen. Mit seinem Vortrag „Ungleiche Gastlichkeit“ wir er im Schloßbergmuseum der Umsetzung des Anspruches der Gastfreundschaft im Mittelalter nachgehen, der von einem Normenkonflikt der Mönche geprägt war.

Den Abschluss der Vortragsreihe bildet die Begegnung des Rabbiners der Jüdischen Gemeinde Chemnitz Jakov Felix Pertsovsky und Tarek El-Sourani, der in Leipzig Arabistik mit Schwerpunkt der Islamwissenschaften studiert. Beide wollen in ihren Vorträgen die „Kulturen der Gastlichkeit“ von Judentum und Islam vergleichen. Wie sich die Gastfreundschaft in beiden Religionen gestaltet, soll im Hinblick der theologischen Wurzeln und unter Berücksichtigung der Quellen näher erörtert werden. Interessierte können sich dafür am 10. März 2015 in den Räumlichkeiten der Jüdischen Gemeinde Chemnitz einfinden.

Überblick über alle Vorträge und weitere Informationen: http://www.katholische-akademie-dresden.de/reihen/gastfreundschaft-und-gastlichkeit

(Autor: Andy Schäfer)

Katharina Thehos
12.01.2015

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