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Ausgezeichnete Chemnitzer Textilforschung

Dr. Thorsten Heinze erhielt den Förderpreis Dissertation des Deutschen Textilmaschinenbaues 2014

  • Dr. Thorsten Heinze (l.) erhielt den Preis aus den Händen von Peter D. Dornier, Vorsitzender der Walter-Reiners-Stiftung, der auch die Laudatio auf den Chemnitzer Wissenschaftler hielt. Foto: Christian Flemming

Die Walter-Reiners-Stiftung des deutschen Textilmaschinenbaues vergibt jährlich Förder- und Kreativitätspreise für den technischen Nachwuchs. In diesem Jahr wurde wieder ein Chemnitzer ausgezeichnet. Den Förderpreis in der Kategorie Dissertation erhielt Dr. Thorsten Heinze für seine Arbeit „Zug- und biegewechselbeanspruchte Seilgeflechte aus hochfesten Polymerfasern“.

Kunststoffbasierte Seilgeflechte bieten aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften enormes Leichtbaupotenzial. Im Vergleich zu metallischen Werkstoffen sind die Hochleistungsfaserstoffe bis zu siebenmal leichter – bei gleicher oder höherer Zugfestigkeit. In fördertechnischen Anlagen, wie Kränen, Aufzügen und Schachtförderanlagen, lassen sich dadurch größere Förderlängen, Nutzlasten sowie ein energieeffizienterer Materialfluss realisieren. Gleichzeitig ist die Montage und Konfektionierung eines Faserseiles viel komfortabler und zeitsparender als die eines vergleichbaren Stahldrahtseiles. So verwundert es nicht, dass Faserseile für verschiedene Handhabungssysteme, unter anderem zum Abspannen, Heben und Fördern von Lasten, nachgefragt werden. Diese potentiellen Anwendungen können jedoch bislang nur unzureichend bedient werden, da – neben den benannten Vorteilen – zahlreiche Fragestellungen hinsichtlich Werkstoffauswahl, Dimensionierung und Prüfbarkeit bestehen.

Dr. Heinze hat sich in seiner Arbeit eingehend mit der Auslegung und Dimensionierung dieser Seile beschäftigt. Das Hauptaugenmerk lag dabei in der Untersuchung der Zug- und Biegewechselfestigkeit unter veränderlichen Konstruktions- und Betriebsparametern sowie im direkten Vergleich relevanter Hochleistungsfasertypen. Durch systematische Untersuchungen konnte er unter anderem Aussagen zur anwendungsspezifischen Optimierung der Seilkonstruktionen treffen und Versagensprognosen bei dynamischer Beanspruchung aufstellen. Die zur Versuchsdurchführung erforderlichen Dauerbiegemaschinen waren seinerzeit nicht vorhanden und ihre Beschaffung nicht möglich. Dadurch musste Heinze eigene Versuchsstände konstruieren, die nun die Basis für das europaweit einzigartige Technikum der Stiftungsprofessur Technische Textilien – Textile Maschinenelemente darstellen. Diese grundlegenden Arbeiten würdigte auch Peter D. Dornier, Vorsitzender der Walter-Reiners-Stiftung, in seiner Laudatio.

Dr. Thorsten Heinze hat von 2000 bis 2006 ein Maschinenbaustudium an der TU Chemnitz absolviert und ist seit 2006 Mitarbeiter der Professur Fördertechnik. Mit Faserseilen beschäftigt er sich seit über sieben Jahren intensiv. Ein Ziel aus den Anfangsjahren der Faserseilforschung in Chemnitz ist mittlerweile erreicht: Im Versuchsturm eines mittelständischen Unternehmens aus Baden-Württemberg läuft seit Oktober 2013 ein Aufzug mit Faserseilen.

Weitere Informationen erteilt Dr. Thorsten Heinze, Telefon 0371 531-35845, E-Mail thorsten.heinze@mb.tu-chemnitz.de, http://www.innozug.de.

(Autorin: Anke Pfau)

Katharina Thehos
10.09.2014

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