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Fußball verbindet - auch China, Sachsen und die Schweiz

Jun Zhang, Informatikstudent an der Technischen Universität Chemnitz, analysiert nebenberuflich für ein Schweizer Unternehmen Fußballspiele in Sachsen

  • Jun Zhang nutzt seine Fußballleidenschaft auch beruflich. Foto: privat

Der sportlichen Betätigung wird seit jeher nachgesagt, Menschen verschiedener Herkunft zu einen. Vor allem des Deutschen bekanntlich liebster Vertreter bewirbt sich selbst gern mit diesem Motto - der Fußballsport. Doch nicht nur die Spieler stammen oft aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen. Wirft man in sächsischen Fußballstadien einen Blick auf die Pressetribüne, so findet man neben einigen Lokaljournalisten und Spielbeobachtern oft auch den Chinesen Jun Zhang. Seine gesammelten Informationen dienen jedoch nicht als Stoff für einen Sportartikel in einer lokalen Tageszeitung. Nein, stattdessen wandern die Daten in die Schweiz.

Seit nun drei Jahren lebt der 32-jährige Jun Zhang anlässlich seines Informatikstudiums an der Technischen Universität in Chemnitz. In die Wahl seines Studienstandorts flossen dabei verschiedene Faktoren ein: "Die Ausbildung in Deutschland genießt international einen sehr guten Ruf - vor allem im Bereich der Informationstechnologie." Zudem biete die zentrale Lage innerhalb von Europa eine gute Voraussetzung, um abseits des Studiums eine Vielzahl von unterschiedlichen Ländern kennenzulernen. "Auch die Kosten spielten für mich eine große Rolle", ergänzt der Informatikstudent. Vor allem im internationalen Vergleich sei Deutschland ein günstiges Wohnpflaster, gerade für Selbstversoger und -finanzierer wie Zhang. Zu Beginn seines Aufenthalts in Chemnitz stellte jedoch vor allem die deutsche Sprache eine große Herausforderung dar. Dank eines Sprachkurses an der Technischen Universität sowie alltäglichen Praxiseinsatzes hat er diese Hürde mittlerweile allerdings weitestgehend überwunden.

Zur Finanzierung seines Studiums stieß der sportaffine Chinese bald auf die Online-Anzeige eines großen schweizerischen Unternehmens, das auch Datenjournalisten für Fußballspiele in Sachsen suchte. Zhang, der seit rund zehn Jahren selbst das runde Leder über den Platz tritt, bewarb sich um die Stelle und erhielt eine Zusage. "Von nun an hatte ich die einmalige Möglichkeit, mit meinem Hobby Geld zu verdienen", so der fußballbegeisterte Student. Seinen Arbeitsablauf beschreibt er dabei wie folgt: "Über eine Online-Plattform kann man sich für verschiedene Fußballspiele in der Region anmelden, für die man anschließend vom Unternehmen akkreditiert wird. Dann fährt man zum Spiel, sammelt die geforderten Daten und übermittelt diese in die Schweiz." Im Anschluss analysiert das eidgenössische Unternehmen die so gewonnen Informationen und stellt seine Ergebnisse, darunter verschiedene Statistiken, unter anderem Sport- und Fußballmagazinen zur Verfügung.

Wie es nach dem Studium weitergehen soll, weiß Zhang bereits genau: "Zunächst möchte ich hier in Deutschland bleiben, berufliche Erfahrungen sammeln und meine Sprachkenntnisse weiter verbessern. Anschließend ist es mein großes Ziel, für ein deutsches Unternehmen in China tätig zu sein."

(Autor: Martin Blaschka)

Katharina Thehos
19.05.2014

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