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Expertise der TU Chemnitz ist in Mali gefragt

Gäste aus der Partnerstadt Timbuktu besuchten Chemnitz - Generalsekretär des Ahmed-Baba-Instituts informierte sich bei Vertretern der TU über die Digitalisierung wertvoller Schriften

  • Im Rahmen seines Aufenthaltes in Chemnitz traf sich der Generalsekretär des Ahmed-Baba-Instituts, Dr. Mohamed Diagayété (l.), unter anderem mit TU-Rektor Prof. Dr. Arnold van Zyl. Foto: Katharina Thehos

Zwei Wochen lang weilten Dr. Mohamed Diagayété und Abdourahamane Touré aus Timbuktu (Mali) in Chemnitz. Am letzten Tag ihres Aufenthaltes, dem 27. März 2014, gab es ein Treffen zwischen ihnen und dem Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van Zyl. Dr. Diagayété ist Generalsekretär des Ahmed-Baba-Instituts, das die bedeutendste Sammlung westafrikanischer Schriften beherbergt. Unter den mehr als 20.000 Manuskripten befinden sich auch Handschriften aus dem 13. Jahrhundert. "Das Ahmed-Baba-Institut steht vor der großen Herausforderung, diese wertvollen Schriften zum einen physisch zu erhalten. Sie werden gefährdet von Staub, Insekten und Milizen", sagte Prof. van Zyl im Anschluss an das Treffen. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen in Mali wurden seit 2012 zahlreiche Kulturdenkmäler zerstört. Auch das Ahmed-Baba-Institut fiel Plünderungen und einem Brandanschlag zum Opfer. "Zum anderen sollen die Materialien digitalisiert und im Zuge des Scanvorganges editierbar gemacht werden. So könnten sie weltweit über das Internet zugänglich werden. Für den wissenschaftlichen Teil der Schriften hat Dr. Diagayété Interesse an einer Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz bekundet", so der Rektor weiter.

Bereits zuvor besuchten die beiden Gäste das Institut für Print- und Medientechnik der TU und informierten sich über den aktuellen Stand einer Software zur digitalen Erkennung von Dokumenten. Denn dieses Thema hat Prof. Dr. Arved Hübler mit seinem Team im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten "InVenod"-Projekt bereits untersucht. "Das Ahmed Baba-Institut verfügt über eine sehr umfangreiche Bibliothek. Das dort gelagerte Wissen möchte man für die Nachwelt sicherstellen", erklärt Prof. Hübler. "Es wäre für die TU Chemnitz eine Riesenchance und ein Privileg, bei der Bewahrung dieser Kulturschätze mitzuarbeiten", so Prof. van Zyl. Die Gäste aus Timbuktu hätten Interesse bekundet, die Gespräche mit den Vertretern der TU zu diesem Thema weiterzuführen.

Dr. Diagayété absolvierte während des Aufenthalts in Chemnitz zudem ein Praktikum in der Stadtbibliothek und dem Stadtarchiv. Auch das dort erworbene Wissen soll in den Erhalt der Bücher und Schriften einfließen. Abdourahamane Touré ist Techniker und war in Chemnitz, um mehr über die Reparatur und Wiederherstellung von Solaranlagen zu erfahren. Timbuktu und Chemnitz, damals Karl-Marx-Stadt, sind bereits seit 1968 mit einer Städtepartnerschaft verbunden.

Katharina Thehos
28.03.2014

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