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Das Bauwesen der Zukunft wird leicht

Ingenieure der TU laden die Öffentlichkeit zum 2. Chemnitzer Leichtbausymposium "Form & Technologie" am 21. Juni 2012 ein

  • Dieser Entwurf einer "Flachen Bogenbrücke mit Wabenstruktur" ist im Rahmen des ersten Workshops zum Verbundprojekt entstanden. Damals lautete das Thema "Überwindung - Die begehbare Stadt". Bei der jetzigen zweiten Veranstaltung stellen sich Architekten dem Thema "Innovative Turmstrukturen als Knotenpunkte der Mobilität". Entwurf: Beier Steiner Architekten und Ingenieure; Berechnung: J. Haucke (TU Bergakademie Freiberg)

"Wir in Sachsen, speziell in Chemnitz, besitzen mit unserem Technologie-Know-how auf dem Gebiet der faserverstärkten Kunststoffe und der technischen Textilien ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Unser Anspruch ist es, diesen technologischen Vorteil weiter auszubauen", sagt Dr. Sandra Gelbrich, Leiterin der Fachgruppe "Leichtbau im Bauwesen" an der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der Technischen Universität Chemnitz. Die Professur setzt dazu die öffentliche Vortragsreihe "Leichtbau in der Architektur" fort. Unter dem Thema "Form & Technologie" findet die Veranstaltung am 21. Juni 2012 statt. Von 9 bis 12 Uhr sprechen im Hörsaalgebäude der TU an der Reichenhainer Straße 90, Raum N113, Referenten der Universität und aus mehreren Unternehmen.

In verschiedenen Forschungsprojekten der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK) entwickeln Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Dr. Lothar Kroll faserverstärkte Leichtbautragstrukturen sowie Hybridstrukturen. Die Vortragsreihe findet statt im Rahmen des Verbundprojektes "Neue leichtbaugerechte Strukturkomponenten und Verarbeitungstechnologien für Anwendungen in Tragwerken". Das Projekt wird von der Sächsischen Aufbaubank gefördert und von der Stadt Chemnitz und dem Energieversorger eins energie unterstützt. Über den aktuellen Projektfortschritt sowie über die Entwicklung neuer Leichtbauverbundwerkstoffe und deren Anwendung in der modernen Architektur referiert Projektleiterin Gelbrich. "Gerade die Verknüpfung von Form, Material und Technologie ist für die Umsetzung neuer, frei geformter Architekturentwurfe in Leichtbauweise von zentraler Bedeutung. Insbesondere durch die Nutzung der Forschungsmöglichkeiten an der TU Chemnitz in Verbindung mit der technologischen Umsetzung in den eingebundenen sächsischen Unternehmen kann hier am Standort Chemnitz die komplette Wertschöpfungskette von der Materialentwicklung über die Formfindung und Berechnung bis hin zur Herstellung umgesetzt werden", so Gelbrich.

Zu den Referenten des Symposiums gehört zudem der gebürtige Chemnitzer Prof. Frei Otto, der große Gestalter des Leichtbaus, der an seinem Institut für Leichte Flächentragwerke in Stuttgart zu leichten, organisch geformten Flächentragwerken forschte. Seine Hauptstudienobjekte - Leichtbau und Natur - waren in seiner Arbeit stets eng miteinander verbunden. Er wird in seinem Impulsvortrag gemeinsam mit Prof. Dr. Reinhard Erfurth von der Unternehmensgruppe Erfurth + Partner zum Thema "Architektur - für was?" sprechen.

Weitere Referate sind geplant zu den Themen Architektur, Formfindung und Umsetzung. Valentine Troi von der superTEX composites GmbH spricht zu einem neuen Materialverbund aus Faser-Kunststoff-Verbunden. Mit ihm können wetterfeste und tragfähige Freiform-Gitterstrukturen in unterschiedlichen Maßstäben für leichte Tragstrukturen hergestellt werden. Sie stellt ihre Eigenentwicklung eines mehrkomponentigen Verbundwerkstoffes vor. Er wird in einer ersten Phase zu freigeformten Strukturelementen verarbeitet, die in einer zweiten Phase mit Harzen gehärtet und somit als statisch belastbare Strukturen eingesetzt werden können.

Zur Formfindung des Metropol Parasol in Sevilla - einer nach oben offenen, überdimensional großen Holzstruktur - referiert André Santer von Jürgen MAYER H. Architekten, Berlin. Das komplexe Holztragwerk mit Polyurethanbeschichtung überspannt den Plaza de la Encarnación in Sevilla und belebt mit seiner organischen Struktur und Form den städtischen Raum des Zentrums der Altstadt. Ein weiterer Referent, Dr. Jan Wurm von ARUP Materials Consulting Berlin, bekannnt durch sein aktuelles Forschungsprojekt "Hinterlüftete Fassadenkonstruktionen aus Photobioreaktoren als Energieerzeugungssystem bei gleichzeitiger Regulierung des Tageslichteintrages und des Wärmehaushaltes", spricht über aktuelle Entwicklungen seines Unternehmens. Die Projektpartner des Forschungsprojektes "Neue leichtbaugerechte Strukturkomponenten und Verarbeitungstechnologien für Anwendungen in Tragwerken" - die FiberTech Group, die steelconcept GmbH und die Hentschke Bau GmbH, komplettieren die Veranstaltung mit ihrem Gemeinschaftsvortrag zum Thema "Technologie".

Weitere Informationen erteilt Dr. Sandra Gelbrich, Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung, Telefon 0371 531-32192, E-Mail sandra.gelbrich@mb.tu-chemnitz.de.

Katharina Thehos
17.06.2012

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