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Nicht New York, nicht Chicago, nicht Los Angeles

Öffentliche Ringvorlesung der Philosophischen Fakultät im "Jahr der Wissenschaft 2011" geht in die nächste Runde - am 9. Juni spricht Prof. Dr. Evelyne Keitel

  • Prof. Dr. Evelyne Keitel, Inhaberin der Professur Amerikanistik, ist die nächste Referentin der Ringvorlesung. Foto: Bildarchiv der Pressestelle/Mario Steinebach

Die Ringvorlesung "Stadt der Moderne" der Philosophischen Fakultät der TU Chemnitz beschäftigt sich am 9. Juni 2011 mit dem Thema " Nicht New York, nicht Chicago, nicht LA: Die Wiederentdeckung der amerikanischen Provinz im seriellen Erzählen der Gegenwart". Es referiert Prof. Dr. Evelyne Keitel, Inhaberin der Professur Amerikanistik an der TU Chemnitz.

"Die amerikanische Gegenwartsliteratur charakterisiert sich über zwei Phänomene: zum einen über das Wieder-Erstarken eines relativ alten Genres, der TV-Serie, zum anderen über die Wieder-Entdeckung der amerikanischen Provinz", so Keitel. Die amerikanischen TV-Serien der Gegenwart sind aufwändig und teuer produzierte Film-Epen, die alle in der Provinz spielen. "Orte, Räume, Regionen - sehr oft peripherer Art - sind hier handlungstragend", sagt Keitel und nennt als herausragendes Beispiel für dieses Phänomen die "Sopranos" aus den Jahren 1999 bis 2007. Erzählt wird die Geschichte eines Mafia-Capos und seiner Familien (seiner Mafia-Familie ebenso wie seiner eigenen Familie). Deren Missgeschicke kann der Capo, Tony Soprano, nur dadurch ertragen, dass er sich in Psychotherapie begibt. Die Tatsache, dass die "Sopranos" nicht - wie von einem Mafia-Epos zu erwarten wäre - in New York, Chicago oder Los Angeles spielen, sondern in der Provinz von New Jersey, wird bereits in der Eingangssequenz signalisiert, in der Tony Soprano aus New York hinaus nach New Jersey fährt und der Zuschauer dabei den Wandel des Straßenbildes vor Augen geführt bekommt. "Dieser Vorspann hat mittlerweile Kult-Status. In meinem Vortrag vergleiche ich ihn mit den Eingangssequenzen weiterer amerikanischer Gegenwartsserien, um die Frage nach der programmatischen Abkehr von der Stadt und der Funktion der Provinzialität in den amerikanischen Fernsehserien der Gegenwart beantworten zu können", erklärt Keitel. Die Amerikanistik-Professorin beleuchtet dabei die Serien "Weeds", die in Kalifornien in einem Vorort von Los Angeles spielt, "Big Love", "True Blood" und "Justified", die in Utah, Tennessee beziehungsweise Kentucky angesiedelt sind.

Insgesamt stehen zwölf Veranstaltungen auf dem Programm der Ringvorlesung "Stadt der Moderne", die überwiegend von Professoren der TU Chemnitz gestaltet werden. Die Vorträge finden jeweils donnerstags um 19 Uhr im Oberlichtsaal des Museums Gunzenhauser am Falkeplatz statt. Der Eintritt ist frei.

Alle Veranstaltungen der Philosophischen Fakultät im Jubiläumsjahr der TU sind nachzulesen unter http://www.tu-chemnitz.de/tu/175jahre/programm.php. Hier sind auch die weiteren Termine der Ringvorlesung vermerkt.

Katharina Thehos
03.06.2011

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