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Mit hoher Leichtigkeit des Aufzugs für mehr Barrierefreiheit

Modernisierung und Nachrüstung von Bestandsgebäuden mit einem neuen maschinenraumlosen Aufzugsystem in Holzleichtbauweise ist ohne große Umbaumaßnahmen möglich

Der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum ist durch die zunehmende Verstädterung und die Überalterung der Bevölkerung hoch und wird künftig weiter steigen. Bereits seit Jahren ist bekannt, dass in Deutschland etwa 400.000 Aufzugsanlagen im Gebäudebestand fehlen und ein hoher Bestand der Aufzüge in Deutschland älter als 20 Jahre ist und dringend modernisiert. bzw. altersgerecht umgebaut werden muss. Die Verbesserung der Barrierefreiheit in Bestandsgebäuden durch Aufzüge ist jedoch in vielen Bauwerken problematisch. Dies liegt an räumlichen Einschränkungen, unterschiedlichen Bauzuständen und Baumaterialien sowie bau- und denkmalrechtlichen Bestimmungen.

Vor diesem Hintergrund entwickelte die Professur Förder- und Materialflusstechnik (Leitung: Prof. Dr. Markus Golder) der Technischen Universität Chemnitz gemeinsam mit der Sauter Lift Components GmbH in Kornwestheim, der ligenium GmbH in Chemnitz und dem Sachverständigenbüro Vogel Gut Achten in Schorndorf ein innovatives Aufzugsystem. „Aufgrund seiner Kompaktheit erfordert es im Vergleich zu herkömmlichen Aufzugsystemen bei der Nachrüstung in Bestandsgebäuden nur minimale Umbaumaßnahmen“, sagt Dr. Sebastian Weise, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur.

Es umfasst ein modulares Baukastensystem, das aus einer sehr leichten Tragkonstruktion und einer Aufzugskabine in Holzbauweise besteht. Es kann flexibel an die individuellen Anforderungen der Bestandsgebäude angepasst werden. Das geringe Gewicht der tragenden Holzstruktur ermöglicht nach Aussage der Entwickler eine signifikante Reduktion des benötigten Antriebsmoments und dadurch auch eine Verkleinerung des Seil- und Trommeldurchmessers. „Kombiniert mit der Entwicklung eines geeigneten Seils, dass die hohen Schutzziele für Aufzüge auch in der mehrlagigen Wicklung der Antriebsseile auf einer Trommel ermöglicht, wird die gesamte Antriebseinheit so kompakt, dass auch in Bestandsgebäuden ohne Maschinenraum und Schachtgrube ein moderner, zukunftssicherer Aufzug eingebaut werden kann“, so Weise.

Der Prototyp, der in dem vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geförderten Projekt „elevolution" entstand, wurde Mitte Januar 2025 auf der Weltleitmesse der Baubranche – der BAU2025 – erstmals der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Am Messestand zeigte sich neben Vertreterinnen und Vertretern aus der Baubranche auch die Bundesbauministerin Klara Geywitz beeindruckt vom innovativen Aufzugsystem.

Weitere Informationen erteilen Dr. Sebastian Weise, Telefon +49 (0)371 531-37293, E-Mail sebastian.weise@mb.tu-chemnitz.de, und Dr. Sven Eichhorn, Telefon +49 (0)371 531-35851, E-Mail sven.eichhorn@mb.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
04.02.2025

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