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Eine „absolut schöne Bereicherung“ für den Pflegealltag

Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung begleitet wissenschaftlich das Gesundheitsprojekt „Villa Aktiv“ in einer Pflegeeinrichtung in Flöha

  • Ein älterer Mann sitzt im Sessel, daneben hocken bzw. stehen zwei junge Frauen. Eine der Frauen schreibt etwas auf.
    In der „Villa von Einsidel“ in Flöha führen Alexandra Eigner (l.) und Katja Ströhlein vom Projektteam „Villa Aktiv“ der TU Chemnitz mit einem Bewohner eine Handkraftmessung durch. Foto: privat

 Die Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung (Leitung: Prof. Dr. Torsten Schlesinger) an der Technischen Universität Chemnitz und die Techniker Krankenkasse (TK) führt seit Mai 2022 ein Projekt zur Prävention und Gesundheitsförderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Bewohnerinnen und Bewohnern der „Villa von Einsidel“ in Flöha durch. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtung geht es in dem von der TK mit rund 84.000 Euro geförderten Projekt insbesondere um die Stärkung der Mobilität. Mit entsprechenden Maßnahmen der Gesundheitsförderung sollen zum einen die körperliche Aktivität sowie geistige und psychosoziale Funktionen der Bewohnerinnen und Bewohner aufrechterhalten und gesteigert werden. Zum anderen geht es darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtung durch entsprechende Bewegungsangebote in den Arbeitsalltag hinsichtlich ihrer biopsychosozialen Ressourcen zu stärken. In den Bewegungskursen erfolgt ein bedarfsspezifisches Kraft- und Ausdauertraining sowie Beweglichkeits- und Gleichgewichtstraining mit geistigen und sozialen Anteilen.

„Das 18-monatige Projekt wurde so konzipiert, dass sich die Seniorinnen und Senioren im Projektverlauf eigenständig gemeinsam mit anderen Bewohnerinnen und Bewohnern oder mit den eigenen Angehörigen bewegen können. Möglich wird dies aufgrund der Bewegungserfahrungen und mit Hilfe der zur Verfügung gestellten Übungsboxen mit Kleinmaterialien sowie Bewegungskarten und -postern. Dadurch wird die Bewegung in den Pflegealltag integriert. Um die Veränderungen der körperlichen, geistigen und psychischen Gesundheit der Teilnehmenden zu erfassen, werden vor und nach der Bewegungsintervention unter anderem motorische Testverfahren umgesetzt“, erläutert Dr. Katrin Müller, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung.

 „Es ist eine absolut schöne Bereicherung für den Alltag in unserer ‚Villa‘ und für die Gemeinschaft. Unsere Seniorinnen und Senioren genießen die Projektzeit, es tut ihnen einfach gut. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alle in ganz unterschiedlichen Bereichen arbeiten, kommen zum Sport zusammen. Die Gesundheitsangebote helfen ihnen, besser die Kraft und Konzentration bei der täglichen Arbeit einzuteilen und umzusetzen“, bringt Beatrice Schubert, Einrichtungsleiterin der Seniorenresidenz „Villa von Einsidel“ die Vorzüge des Gesundheitsprojekts „Villa Aktiv“ auf den Punkt.

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ebenso gesundheitsfördernde Angebote bereitgehalten, damit sie die physischen und psychischen Herausforderungen ihrer Tätigkeit gut bewältigen können. „Der Personalmangel in den Pflegeberufen ist bereits überall spürbar. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Arbeitsbedingungen für Pflegende attraktiver zu gestalten, um Pflegekräfte zu gewinnen und länger im Beruf zu halten. Ein gesundheitsbewusstes Arbeitsumfeld ist ein zentraler Ansatz der TK. Denn nur gesunde Pflegende können den Belastungen im Beruf standhalten. Dies kommt dann auch den Pflegebedürftigen zugute“, so Alexander Krauß, Leiter der TK-Landesvertretung Sachsen.

Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag, um bewegungsförderliche Strukturen und Angebote in Pflegeeinrichtungen zu schaffen, die die Bewegungsaktivitäten sowohl der Bewohnerinnen und Bewohner als auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern und so zu einer guten Lebens- und Arbeitsqualität beitragen.

Hintergrund: Projekt „Villa Aktiv“

Das Projekt „Villa Aktiv“ wird durch die Professur Sozialwissenschaftliche Perspektiven von Sport, Bewegung und Gesundheitsförderung (Leitung: Prof. Dr. Torsten Schlesinger) an der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften der TU Chemnitz inhaltlich und wissenschaftlich begleitet. Im Projektverlauf werden qualitative und quantitative Daten zur Gesundheit der Seniorinnen und Senioren sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhoben, um Veränderungen von Gesundheitsparametern über die Zeit zu analysieren und Ableitungen für die zukünftige Umsetzung der Bewegungskonzepte in der Seniorenresidenz „Villa von Einsidel“ zu treffen.

Weitere Informationen erteilen Dr. Katrin Müller, Telefon +49 (0)371 531-33405, E-Mail katrin.mueller@hsw.tu-chemnitz.de, sowie Alexandra Eigner, Telefon + 49 (0)371 531-33802, E-Mail alexandra.eigner@hsw.tu-chemnitz.de.

Ein TV-Beitrag des "MDR-Sachsenspiegel" findet sich hier.

Mario Steinebach
18.04.2023

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