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Einer der aussichtsreichsten Nachwuchswissenschaftler im Bereich des digitalen Lehrens und Lernens kommt aus Chemnitz

Dr. Sascha Schneider erhielt als erster Nachwuchswissenschaftler der TU Chemnitz den renommierten „Erik-De-Corte-Award“ der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) für seine herausragende Forschung zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien

Dr. Sascha Schneider, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Psychologie digitaler Lernmedien (Leitung: Prof. Dr. Günter Daniel Rey) der Technischen Universität Chemnitz, erhielt im Rahmen der internationalen 19th Biennial EARLI Conference den „Eric-de-Corte-Award“. Damit wird eine herausragende Forschungsarbeit eines Nachwuchswissenschaftlers beziehungsweise einer Nachwuchswissenschaftlerin alle zwei Jahre im Bereich „Digitales Lehren und Lernen“ ausgezeichnet. Schneiders Arbeit setzte sich zuvor in der Begutachtung durch drei unabhängige Prüferinnen und Prüfer mit der höchsten Durchschnittsbewertung durch.

Schneider hatte den Preis bereits am 24. August 2021 im Rahmen der diesjährigen EARLI-Conference virtuell erhalten. Vor Ort hatte ihm die bisherige Vorsitzende der European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI), Prof. Dr. Debra Myhill, Professorin für Erziehungswissenschaften und Direktorin des Zentrums für Schreib-Forschung von der Universität Exeter, gratuliert. „Der Preis ist eine besondere Auszeichnung für mich – insbesondere, weil Erik De Corte persönlich bei dieser Preisverleihung dabei sein konnte und ich mich sehr geehrt fühle, von einem Wissenschaftler, der die Forschung zum Lehren und Lernen so sehr geprägt hat wie kaum ein anderer, ausgezeichnet zu werden“, sagt Schneider. „Ich gratuliere Sascha Schneider ganz herzlich zur Verleihung des Erik-De-Corte-Preises. Das ist ein sehr großartiger Erfolg für ihn, das Institut für Medienforschung, die Philosophische Fakultät sowie für die TU Chemnitz“, sagt Prof. Dr. Günter Daniel Rey, Leiter des Instituts für Medienforschung und Inhaber der Professur Psychologie digitaler Lernmedien.

Innovative Impulse für die digitale Lehre

Zu den Verdiensten von Schneider gehören unter anderem verschiedene experimentelle Arbeiten zur Gestaltung digitaler Lern- aber auch Testmaterialien. Seine Forschungsarbeiten verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser schließt (meta-)kognitive (wie Überprüfung des Lernstandes), emotionale (zum Beispiel bessere Lernleistungen durch positive Emotionen), motivationale (wie die Erhöhung des Themeninteresses) und soziale Prozesse (etwa ein höherer sozialer Bezug zum Lernenden) ein.

Aktuell schreibt Schneider an seiner Habilitationsschrift zum Thema „Der Einfluss von Wahlmöglichkeiten als Autonomieförderer beim Lernen mit digitalen Medien“. Zudem arbeitet er an seiner zweiten Promotion im Fach Psychologie an der Universität Würzburg zum Thema „Förderung des Lernens und Abrufens von Informationen in digitalen Medien durch Abrufhilfen“.

Zur Person: Dr. Sascha Schneider

Sascha Schneider hat Erziehungswissenschaften und Anglistik im Bachelor sowie Bildungstechnologie und Weiterbildung im Master an der Universität Erfurt studiert. Es schloss sich daran eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Günter Daniel Rey am Institut für Medienforschung an der TU Chemnitz an. Nach seiner Promotion 2017, die mit dem Commerzbank-Preis und dem Dissertationspreis der Fachgruppe für pädagogische Psychologie ausgezeichnet wurde, erhielt er 2019 eine Stelle als Forschungsmultiplikator an der TU Chemnitz.

Sascha Schneider ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), mehrerer Fachgruppen der DGPs sowie Mitglied der EARLI. Er macht sich darüber hinaus für die TU Chemnitz im Rahmen des Digital-Change-Agent-Programms des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsens verdient und ist Mitglied der Arbeitsgruppe zur Evaluation digitaler Prüfungen an der TU Chemnitz.

Hintergrund: Erik de Corte, EARLI und der Erik-De-Corte-Preis

Die Auszeichnung ist nach dem Akademiker Erik De Corte benannt. Dieser leistete in den letzten Jahrzehnten einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung von Theorien des Lernens aus dem Unterricht mit Schwerpunkt auf folgenden Themen: Lernen und Lehren von Problemlösungs- und Lernfähigkeiten; metakognitive, affektive/emotionale und epistemologische Aspekte des Lernens; Gestaltung und Bewertung leistungsfähiger Lernumgebungen; Lernen und Lehren von Mathematik. 1985 gründete er die EARLI als eine kleine Versammlung von 140 Forscherinnen und Forschern an der Universität von Leuven in Belgien. Vor dieser Zeit wurde die Forschung zum Lehren und Lernen in Europa nur auf der Ebene der einzelnen Staaten organisiert und unterstützt. Seitdem hat sich EARLI zu einer dynamischen wissenschaftlichen Gemeinschaft entwickelt, die bei ihren alle zwei Jahre stattfindenden Konferenzen mehr als 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 40 Ländern anzieht.

Der Erik-De-Corte-Preis wird auf den EARLI-Konferenzen an vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf dem Gebiet des Lernens und Unterrichtens verliehen. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhielten von den drei unabhängigen Mitgliedern des wissenschaftlichen Ausschusses des Preises die höchste Durchschnittsbewertung. Mit dem Preis verbunden ist eine Plakette und 1.200 Euro zur Verwendung für Forschungszwecke. Die Nominierten, die den zweiten und dritten Platz erhalten haben, werden als "für den Erik-De-Corte-Preis nominiert" bekannt gegeben, ohne dass ihre Reihenfolge genannt wird.  

(Quelle: Professur Psychologie digitaler Lernmedien der TU Chemnitz)

Matthias Fejes
13.10.2021

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