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Neue Vortragsreihe „Ethik der Digitalisierung“ startet an der TU Chemnitz

Erster Vortrag am 22. April 2020 rückt die Frage in den Mittelpunkt, ob eine Freundschaft zwischen Menschen und Robotern möglich ist

Im Sommersemester 2020 startet an der Technischen Universität Chemnitz eine neue öffentliche Vortragsreihe zum Thema „Ethik der Digitalisierung“, in der anhand ausgewählter Problemfelder verschiedene ethische Aspekte der zunehmenden Einführung digitaler Technologien diskutiert werden. Veranstaltet wird sie von der Professur Fachdidaktik Philosophieren mit Kindern am Zentrum für Lehrerbildung.

„Die zunehmende Digitalisierung und insbesondere der Einzug KI-gestützter Technologien in verschiedenen Bereichen unseres Lebens verändern unseren Alltag im Privaten nicht weniger als unser Zusammenleben in der Öffentlichkeit“, sagt Prof. Dr. Minkyung Kim, Inhaberin der Professur. Dabei werden viele ethische Fragen aufgeworfen: Sind bestimmte Technologien begrüßenswert oder bergen sie unannehmbare Risiken? Welche Regeln müssen für die Verarbeitung von Daten durch künstlich-intelligente Technologien gelten, wenn sie in bestimmten besonders sensiblen Anwendungsbereichen wie etwa dem Gesundheitssystem eingeführt werden sollen? Welche Rechte von Nutzerinnen und Nutzern müssen gewahrt werden? Oder umgekehrt: Wie sollten digitale Technologien entwickelt werden, um ihre Potentiale für eine Verbesserung menschlichen Lebens zu nutzen?

Am 22. April 2020 wird Svenja Wiertz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Fachdidaktik Philosophieren mit Kindern, über die Möglichkeit der Freundschaft zwischen Menschen und Robotern referieren. Ihr Vortrag findet im Raum R239 im Rawema-Haus, Straße der Nationen 12, statt. Wiertz wird auf die zunehmende Technisierung unserer Gesellschaft und auf Handlungsfelder eingehen, in denen Maschinen als Interaktionspartner eingeführt werden, wo wir früher auf Menschen gestoßen sind. „In der Pflege, im Haushalt, als Spielgefährten im Kinderzimmer sollen uns Roboter und andere Formen künstlicher Intelligenz das Leben erleichtern und dabei möglichst freundlich und sympathisch erscheinen, aber wie weit kann die Interaktion mit Maschinen zwischenmenschliche Interaktionen ersetzen? Und wo genau liegen wesentliche Unterschiede“, fragt sich die Referentin. Kritisch blickt sie auf aktuelle Vermarktungsstrategien, die Roboter als unsere neuen besten Freunde darstellen. „Obwohl auch Mensch-Maschinen-Interaktionen aus verschiedenen Perspektiven als wertvoll begriffen werden können, sollten wir sie nicht voreilig mit zwischenmenschlichen Beziehungen gleichsetzen“, sagt Wiertz.

Insgesamt sind im Sommersemester 2020 sieben Vorträge geplant. Dabei geht es u. a. um den digitalen Populismus, die Digitalisierung in der Demokratie und die Beeinflussung der Eltern-Kind-Beziehung durch die Digitalisierung. Der Eintritt ist für alle Interessierten frei.

Alle Vorträge auf einen Blick: https://www.tu-chemnitz.de/zlb/professuren/philo_mit_kindern.php#vortragsreihe

Kontakt: Prof. Dr. Minkyung Kim, Telefon 0371 531-34431, E-Mail minkyung.kim@zlb.tu-chemnitz.de.

Mario Steinebach
09.03.2020

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