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Seniorenkolleg an der TU Chemnitz
Fit im Alter – politisch und sportlich aktiv

Fit im Alter – politisch und sportlich aktiv

* Referent: Horst Wehner, 2.Vizepräsident des Sächsischen Landtages
Foto: Seniorenkolleg

Zu diesem Thema sprach am 17.5.2016 Horst Wehner, 2.Vizepräsident des Sächsischen Landtages im Seniorenkolleg an der TU Chemnitz vor 650 Teilnehmenden. Sein Lebensmotto lautet „Die Forderung an andere ist leicht, schwieriger ist die Forderung an sich selbst“.

Dass Wehner trotz seines Lebens im Rollstuhl politisch und sportlich aktiv ist, zog sich wie ein roter Faden durch seinen Vortrag. Dies zeigte sich vor allem bei der Ausübung seiner vielen Ehrenämter, auf die er einging. „Ich war Gründungsmitglied im Sozialverband VdK und bin bis heute ehrenamtlicher Vorsitzender. Der Verband sieht sich als ein Wegweiser im Sozialsystem für alle Rat- und Hilfesuchende“, sagte der Redner. Dabei gehe es meist um sozialrechtliche Angelegenheiten. Der VdK setze sich unter anderem für Menschen mit Behinderungen, für Senioren und chronisch Kranke ein.

Ein weiteres Ehrenamt für Wehner ist der „Der Paritätische“ Sachsen, bei dem er seit zwei Jahren Vorsitzender ist. Es sei ein Wohlfahrtsverband von eigenständigen Organisationen, Einrichtungen und Gruppierungen. „Dem Paritätischen gehören 500 gemeinnützige Organisationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen der sozialen Arbeit und Bildung an“, betonte der Landtagsabgeordnete. Der Verband betreibe 2300 Einrichtungen. Die Arbeit im VdK und im Paritätischen bezeichnete Wehner als sehr wichtig. „Ich komme mit Menschen zusammen, denen es nicht so gut geht. Deshalb ist es umso wichtiger, diesen Leuten zuzuhören, um Verständnis füreinander zu haben“, begründete er.

Wehner widmet sich noch einem ganz anderen Hobby – dem Singen. Denn er ist Präsident des Sächsischen Chorverbandes und selbst begeisterter Sänger. „Zum Verband gehören 260 Chöre mit mehr als 8000 Sängern. Er vereinigt Chöre aller Gattungen - Männer-, Frauen- sowie Kinder- und Jugendchöre“, betonte der Referent.

Im letzten Abschnitt sprach der 64-Jährige über seine Arbeit als Abgeordneter Fraktion „Die Linken“ und als zweiter Vizepräsident im Sächsischen Landtag. Dem Landtag gehöre er seit 2004 an. Er sei unter anderem Sprecher für Inklusion und Seniorinnenpolitik. „Lebensbedingungen von Senioren betreffen alle Bereiche“, begründete er. Ferner gehe es um das Recht auf Selbstbestimmung und den Schutz der Lebenswürde. Von der Seniorenpolitik habe man oftmals „seltsame“ Vorstellungen. „Dabei geht es aber nicht nur um Krankheit und Pflege. Ältere Menschen wollen über ihre Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben selbst mitbestimmen“, betonte der 64-Jährige.

Was das Sporttreiben für Senioren betreffe, so fehlt es in den Sportgemeinschaften vor allem an Angeboten im Breitensport. „Kaum ein Club hat Abteilungen für Behinderte“, nannte er ein Beispiel. Wehner habe sich dem Rollstuhltanz verschrieben und holte sich mit seiner Partnerin Olivia Thiele mehrere deutsche Meistertitel im lateinamerikanischen Tanz. Beim Seniorenkolleg zeigte er eine kleine Kostprobe seines Könnens als Rollstuhltänzer.

Außer der sportlichen Bewegung bezeichnete Wehner auch lebenslanges Lernen als einen wichtigen Meilenstein, um fit im Alter zu bleiben. „Geistiges Training ist ein bedeutsames Training für das Gedächtnis und das Denken“, hob der Redner hervor.

Auf die Frage der Besucher aus dem Seniorenkolleg, wo Wehner in Chemnitz ein wichtiges Anliegen in Bezug auf Barrierefreiheit sehe, antwortete er: „Mir liegt vor allem das barrierefreie Gestalten des Marktes am Herzen. Das dort befindliche Kopfsteinpflaster bereitet nicht nur Rollstuhlfahrern Probleme.“

17.Mai 2016

Autor: Bernd Wild, Seniorenkolleg