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Wissenschaft trifft Praxis

Die Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft und die AWO Chemnitz untersuchen gemeinsam im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung das Hortwesen und den Kindergartenbereich in Chemnitz und Umgebung

  • Gemeinsam befassen sich die Pädagogik-Studierenden Silvi Maria Bergelt, Franziska Weber, Alexander Schulze, Denise Meiwald und Sven Hollert (v.l.) mit dem Chemnitzer Hortwesen und Kindergartenbereich im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der AWO Chemnitz. Foto: Steve Conrad

Kindertagesstätten im Fokus: Anfang Dezember 2015 unterzeichneten die Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft und die AWO Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Chemnitz und Umgebung e.V. einen Kooperationsvertrag, in dessen Rahmen unter anderem das zentralsächsische Hortwesen und der Kindegartenbereich wissenschaftlich-praktisch betrachtet und evaluiert werden soll. Insgesamt 20 Pädagogik-Studenten aus dem fünften Semester arbeiten in diesem Teil des Projektes zusammen. Betreut werden sie von Dr. Andreas Neubert und Josefin Barthold von der Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft sowie drei Mitarbeitern der AWO Chemnitz. „Mit der AWO als großer Träger eröffnen sich uns nun ganz neue Möglichkeiten in der Projektarbeit. Unsere Studierenden schaffen dabei die Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis und erhalten die Möglichkeit ihre wissenschaftlichen, theoretischen Ideen mit der Praxis zu konfrontieren. Es ist ihr erstes eigenständiges Projekt solch einer Größenordnung“, freut sich Barthold, über die der Kontakt zur AWO im Sommer 2015 zustande kam.

Die Vereinbarung umfasst aktuell die Bearbeitung von sechs Bachelorarbeiten mit drei unterschiedlichen Schwerpunktthemen sowie ein Forschungsprojekt, das im Rahmen eines Seminars von Neubert gestaltet wird. Fünf Forschergruppen setzen sich dabei mit dem Thema „‘Null Bock, keine Lust, alles Doof‘ – wenn Kinder keine Lust haben. Motivationsförderung im Hortbereich“ auseinander. Den thematischen Schwerpunkt sowie den methodischen Zugang, der von einer Gruppendiskussion bis zur qualitativen Befragung reicht, wählen die Studierenden je nach Interessenslage selbst. Laut Barthold befinden sich „momentan alle Gruppen in der Vorbereitungsphase, betreiben Literaturrecherche und stehen an der Schwelle, um in die Einrichtungen zu gehen“. Die AWO Chemnitz unterhält 23 Kindertagesstätten und Horte in Chemnitz und Umland, von denen einige als Untersuchungsobjekte der studentischen Forschergruppen fungieren werden. Spätestens im Januar 2016 soll die Datenerhebung abgeschlossen sein. Barthold betont an dieser Stelle die Vorzüge der Kooperation: „Dank des Kooperationsvertrages profitieren wir von einem vereinfachten Feldzugang. Unsere Studierenden haben es in den Einrichtungen mit der pädagogischen Wirklichkeit zu tun, denn ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse werden mit der Realität konfrontiert. Dass die Forschungsarbeiten nicht für die Schublade geschrieben werden, sondern auch Ableitungen für die praktischen Handlungsfelder sozialer Arbeit bei der AWO finden, wirkt zugleich als ungemeiner Motivator für unsere Studierenden und die AWO.“

Das Interesse an dem praxisbezogenen Forschungsprojekt war groß: Auf die Ausschreibung hin bewarben sich 36 Studierende für die Teilnahme, 20 wurden von Barthold und der AWO Chemnitz ausgewählt. Bei einem Treffen Ende November 2015 kamen die Vertreter der AWO Chemnitz, Barthold und die teilnehmenden Studierenden zusammen und klärten offene Fragen. Die drei Bachelorarbeits-Themen sowie das Forschungsprojekt erfordern eine systematische Auseinandersetzung mit der Institution Hort bzw. Kindertagesstätte. So fokussiert ein Forscherteam beispielsweise die Bedeutung der Kommunikationskompetenz im pädagogischen Alltag von Erzieherinnen und Erziehern. Als Betreuerin wirkt Claudia Richter-Flade, die bei der AWO Chemnitz für die Fachberatung im Bereich Kindertagesstätten und Horte tätig ist. „Das Projekt lebt vom Transfer der Praxis in die Wissenschaft. Es geht um die Frage, was wir vor dem wissenschaftlichen Hintergrund in der Praxis entwickeln können, das anschließend für die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher umgesetzt werden kann“, verdeutlicht Richter-Flade und ergänzt: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und ich garantiere unsere Offenheit gegenüber den Studierenden.“

Weitere Informationen erteilt Josefin Barthold, Telefon 0371 531-34071, E-Mail josefin.barthold@phil.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Katharina Preuß)

Katharina Thehos
10.12.2015

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