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Pressemitteilung vom 19.11.2010

4 aus 35 - oder wo Wissenstransfer am besten Jobs generiert

TU Chemnitz und Deutsche Postbank AG übergaben den Preis "wissen.schafft.arbeit" – erstmals wurden drei weitere Preise für erfolgreichen Technologietransfer vergeben

Das Institut für Experimentelle Physik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die LayTec GmbH und das Ferdinand-Braun-Institut - beide in Berlin ansässig - sind die diesjährigen Sieger im Wettbewerb "wissen.schafft.arbeit", den die TU Chemnitz und die Deutsche Postbank AG zum dritten Mal ausgelobt haben. Den mit 20.000 Euro dotierten Technologietransfer-Preis, der unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Technologie steht, erhalten sie für die Entwicklung und den erfolgreichen Transfer einer Krümmungsmesstechnologie, mit der die Qualität und die Ausbeute bei der Herstellung von LED-Bauelementen deutlich gesteigert werden konnten. Den Glaspokal nahm am 18. November 2010 Dr. Thomas Zettler, Geschäftsführer der LayTec GmbH, bei einer Festveranstaltung in der KOMSA Kommunikation Sachsen AG entgegen.

"Besonders überzeugte die Jury, wie intensiv und zielorientiert die Partner unbeeindruckt von der anfänglichen Skepsis in der LED-Branche eine Methode und einen industrietauglichen Sensor entwickelten, die gleich mehrere Fragestellungen, die beim Wachstum von Halbleiterschichten entstehen, beantworten können", berichtet Jury-Mitglied Prof. Dr. Urs Fueglistaller, Direktor des Schweizerischen Instituts für Klein- und Mittelunternehmen in St. Gallen, und ergänzt: "Das durch ein Patent abgesicherte Gerät, dessen Verkauf heute mehr als 60 Prozent des Umsatzes der Firma LayTec generiert, ist mittlerweile unentbehrlich für die Qualitätsoptimierung von Beschichtungsprozessen. Kein Wunder, dass bisher durch die Umsatzsteigerung 22 neue Arbeitsplätze bei der LayTec GmbH geschaffen werden konnten. Und die Tendenz zeigt weiter deutlich nach oben - für uns ist dies ein Paradebeispiel eines erfolgreichen und nachhaltigen Technologie- und Wissenstransferprozesses." Und genau nach solchen Beispielen sucht der Wettbewerb "wissen.schafft.arbeit". Er richtet sich an Wissenschaftler sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die in der Zusammenarbeit einen effektiven Wissens- und Technologietransfer durchgeführt haben. "Insgesamt gingen 2010 aus ganz Deutschland 35 Bewerbungen an der TU Chemnitz ein. Sie kamen aus vielen Branchen - von der Mikro- und Nanotechnologie über den Maschinenbau bis hin zur Biotechnologie", berichtet Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes und fügt hinzu: "Auf Grund der hohen Qualität der Bewerbungen war es für die Jury auch dieses Jahr schwer, einen Preisträger auszuwählen. Nur gut, dass in diesem Jahr noch drei weitere Preise zu vergeben waren. So treten vier der sechs Finalisten nicht mit leeren Händen die Heimreise an."

Zum ersten Mal wurde der vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ausgelobte Sonderpreis für einen herausragenden Technologietransfer mit besonderem Entwicklungspotenzial vergeben. Mit diesem Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wird die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Gießerei-Institut der TU Bergakademie Freiberg und der hier ausgegründeten ALUHEAT GmbH geehrt. Beide haben gemeinsam mit weiteren Transferpartnern eine innovative Wärmebehandlungstechnologie entwickelt und erfolgreich in die Automobilindustrie transferiert.

Zudem wurden noch zwei Sonderpreise vergeben. Der für ein besonderes Wachstum vergebene Preis der Unternehmensberatung Rödl & Partner ging an die Fakultät für Physik und Astronomie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und an die va-Q-tec AG. Sie entwickelten eine neue Produktionstechnik, mit der Vakuumdämmplatten insbesondere für Kühl- und Gefriergeräte hergestellt werden können. Dank dieses erfolgreichen Transfers konnten Umsatz und Mitarbeiterzahl verfünffacht werden. Zudem wurde neben dem Hauptsitz der va-Q-tec AG in Würzburg ein weiterer Standort im thüringischen Kölleda geschaffen. Künftig sehen die Transferpartner für ihre extrem schlanken Wärmedämmsysteme einen großen Markt bei der energetischen Sanierung von Altbauten.

Ein zweiter Sonderpreis wurde vom Jurymitglied und Vorjahrespreisträger des Wettbewerbs "wissen.schafft.arbeit" – der DGE Dr.-Ing. Günther Engineering GmbH – gestiftet. Den mit 5.000 Euro dotierten Preis erhalten das Institut für Angewandte Photophysik der TU Dresden und die Novaled AG. Dieses gemeinsam von der TU und der Fraunhofer-Gesellschaft ausgegründete Unternehmen entwickelte sich auf dem Gebiet hocheffizienter organischer Leuchtdioden für Displays und Beleuchtungszwecke zum Weltmarktführer. Bisher wurden 31 Patentfamilien von der TU Dresden an die Novaled AG transferiert, die von dieser kommerziell verwertet werden. Das Unternehmen wuchs von anfangs drei auf heute etwa 100 Mitarbeiter. Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von mehr als 400 Prozent führte Novaled 2008 die im Handelsblatt veröffentlichte Liste der deutschen Top100 Mittelständler mit dem schnellsten Wachstum an.

Weitere Informationen: http://www.wissenschafftarbeit.de

Hinweis für die Medien: In der Pressestelle der TU Chemnitz können Sie honorarfrei themenbezogene Fotos anfordern. Das Foto des Technologiepreisträgers 2010 finden Sie auch im Ordner "Ehrungen/Preise" des Online-Bildarchivs der Pressestelle http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/bilder/index.php (Motiv: Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes (l.) und Postbank-Vorstand Dr. Mario Daberkow (r.) gratulieren Dr. Thomas Zettler, Geschäftsführer der LayTec GmbH, der den Preis "wissen.schafft.arbeit 2010" entgegennahm. Foto: Christian Schenk.