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Pressemitteilung vom 17.03.2008

Das Leben eines Universalgelehrten

Das Leben eines Universalgelehrten
Prof. Dr. Friedrich Naumann legt eine Biographie über den Berggelehrten, Naturforscher und Humanisten Georgius Agricola vor, dessen Geburtstag sich am 24. März jährt

Es war das Zeitalter der Renaissance und des Humanismus, in das der Glauchauer Georg Pawer - später bekannt als Georgius Agricola - am 24. März 1494 hineingeboren wurde. Agricola strebte beizeiten nach wissenschaftlichen Höchstleistungen und verschrieb sich vor allem der Natur und ihren Gesetzlichkeiten. Durch ein umfangreiches wissenschaftliches Werk legte er das Fundament für das gesamte Montanwesen, vor allem für die Mineralogie als Wissenschaftsdisziplin. Einen besonderen Namen machte er sich mit dem kurz nach seinem Tode 1555 erschienenen Hauptwerk "De re metallica libri XII" (Vom Bergwerk 12 Bücher), das heute in vielen Sprachen vorliegt und eine ausgezeichnete Darstellung des Berg- und Hüttenwesens des 16. Jahrhunderts vermittelt.

Einen Einblick in die Welt des Universalgelehrten gibt der ehemalige Professor für Wissenschafts- und Technikgeschichte an der TU Chemnitz, Prof. Dr. Friedrich Naumann. Dem Leser wird auf 96 Seiten in lebendiger und umfassender Weise die Vielseitigkeit des sächsischen Humanisten und Gelehrten präsentiert. "Sein Bildungsbestreben und sein gesellschaftliches Engagement sind nahezu universell, sodass er sich zu einem profunden Kenner von Bergbau und Hüttenwesen, Pharmazie und Medizin, Pädagogik, Philosophie und Geschichte sowie Politik und Diplomatie entwickeln kann, und dem deshalb heute unser größter Respekt gebührt", so der Wissenschafts- und Technikhistoriker gleich zu Beginn des Buches über Agricola.

Im weiteren Verlauf schildert der Autor die einzelnen Berufs- und Wissenschaftsstationen in Agricolas Leben: 1519 der Eintritt als Baccalaureus artium der Leipziger Universität in das Amt des stellvertretenden Schulmeisters der renommierten Lateinschule in Zwickau, am Ende dieser Lehrjahre die Fertigstellung seines ersten Lehrbuchs für lateinische Sprache (Leipzig 1520), die Bildungsreise des Gelehrten nach Italien ins "gelobte Land von Bildung und Wissenschaft" zum Studium von Chirurgie und Innerer Medizin wie auch von Kunst und Kultur, die verantwortungsvolle Tätigkeit als Arzt und Apotheker im böhmischen St. Joachimsthal und der dortige Kontakt mit Bergbau und Hüttenwesen, schließlich die Tätigkeit als "Stadtleybarczt" und Politiker in Chemnitz, wo er am 21. November 1555 starb.

Einen wichtigen Platz in Naumanns Buch nimmt die Besprechung von Agricolas wissenschaftlichem Werk ein, das - ausgenommen die "Die Sippschaft des Hauses Sachsen" - ausschließlich in lateinischer Sprache erschien und seine nahezu universelle wissenschaftliche Bildung belegt. Zahlreiche Abbildungen ergänzen das Dargestellte und lassen Leben und Wirken des großen sächsischen Renaissance-Gelehrten und dessen hervorragende Leistungen lebendig werden.

Informationen zum Autor: Der gebürtige Freiberger Friedrich Naumann studierte an der TU Bergakademie Freiberg das Fach Mineralogie. Als promovierter Informatiker leitete er von 1974 bis 1979 das Rechenzentrum der TH Karl-Marx-Stadt. Nach erfolgreicher Habilitation erfolgte 1993 die Berufung zum Professor für Wissenschafts-, Technik- und Hochschulgeschichte an der TU Chemnitz- Zwickau. Naumann ist Mitglied der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften und Mitbegründer des Agricola- Forschungszentrums Chemnitz (siehe: http://www.georgius-agricola.de ).

Bibliographische Angaben: Naumann, Friedrich: Georgius Agricola. Berggelehrter - Naturforscher - Humanist. Erfurt 2007, 95 Seiten, Sutton Verlag, ISBN 978-3-88680-214-8, Preis: 12,90 Euro

-- Technische Universität Chemnitz Pressestelle Katharina Thehos, Wissenschaftsredakteurin

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