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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 17.11.1998

Technik in der Medizin ohne Grenzen

Technik in der Medizin ohne Grenzen
Vortragsreihe von Klinikum Chemnitz und Technischer Universität wird fortgesetzt

Die Vortragsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft", die Anfang 1998 das Klinikum Chemnitz und die TU Chemnitz auf die Beine gestellt haben, wird am 25. November 1998 um 17.30 Uhr im Hörsaal 201 des Hauptgebäudes der Technischen Universität Chemnitz, Straße der Nationen 62, fortgesetzt. Prof. Dr.-Ing. Reiner Kreißig, Professur für Festkörpermechanik an der TU Chemnitz spricht über den "Ausgleich krankhafter Veränderungen - Herausforderungen für technische Leistungen" und beschreibt dabei die Beanspruchungsanalyse und Optimierung des Verbunds Oberschenkelknochen/ Hüftgelenkprothese.

Worum geht es in seinem Vortrag? Aufbauend auf dem seit mehr als 100 Jahren bekannten Wolffschen Gesetz des Knochenumbaus wurde eine relativ einfache Arbeitshypothese zur Optimierung des Verbunds Oberschenkelknochen/Hüftgelenkprothese entwickelt. Sie besteht darin, daß schädliche Knochenumbauprozesse reduziert werden, wenn sich die Beanspruchung im prä- und postoperativen Zustand des verbliebenen Oberschenkelknochens nur wenig voneinander unterscheiden. Die Aufgabe wird damit auf eine Beanspruchungsanalyse zurückgeführt, die in der numerischen Lösung eines relativ komplizierten Elastizitätsproblems mittels der Methode der finiten Elemente (FEM) besteht. Nach einer kurzen Erläuterung der FEM erfolgt die Analyse des Verbunds Oberschenkelknochen/Schaftprothese bei Variation des Elastizitätsmoduls der Prothese und der Beschichtungslänge des Prothesenschaftes. Das Ergebnis dieser Untersuchungen besteht darin, daß sich mit den gegenwärtig verfügbaren Werkstoffen keine optimale Schaftprothese entwickeln läßt. Zur Erfüllung der obigen Arbeitshypothese sind folglich neue Konstruktionen erforderlich. Es entstanden zwei Formen einer Schenkelhals- Totalhüftendoprothese, für die Patentanmeldungen vorliegen. Durch die Optimierung der Beanspruchung soll eine Verlängerung der Lebensdauer des Verbunds erreicht werden.

In den folgenden Monaten stehen aber noch viele weitere interessante Themen auf dem Plan der Vortragsreihe an der Uni: Im Dezember geht es beispielsweise um "Herzversagen - und trotzdem weiterleben?", wo Möglichkeiten des Kunstherzeinsatzes und der Transplantationsmedizin vorgestellt werden. Einen Monat später werden die biologischen Leistungsreserven des Menschen und die Grenzen des Sports beleuchtet. Und die "Umsetzung technischer Lösungen in der Medizin - die nicht endende Geschichte vom Zauberlehrling?" zieht im Februar die Besucher in den Hörsaal.