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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
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Pressemitteilung vom 02.11.1998

Karneval im Internet

Karneval im Internet
Ältester Chemnitzer Faschingsclub jetzt im Internet - Links zu Vereinen rund um die Welt

Am 14. November 1998 beginnt die 40. Saison des 1. Akademischen Faschingsclubs Chemnitz. Anlaß genug für die Narren der TU Chemnitz sich endlich im "Netz der Netze" zu verewigen. Alle Fans des ältesten Chemnitzer Faschingsvereins können ab sofort über die Adresse http://www.tu-chemnitz.de/1.AFCC Infos über die Uni-Narren abrufen. Und es gibt endlich Antworten auf viele Fragen: Warum ist der Esel das Wappentier des 1. AFCC? Wie lautete das Motto und der Schlachtruf in jeder Saison? Auch Liedtexte der bekanntesten Chemnitzer Faschingsschlager und eine "Jung und heiß im Gletschereiß"-Bilderstory ist hier zu finden. Und natürlich auch der Vorverkaufstermin für die begehrten Karten: 3. November 1998, 11 bis 13 Uhr, Uni-Mensa an der Reichenhainer Straße.

Aber an der Uni gibt es noch einen interessanten Faschings-Link: http://www.infotech.tu-chemnitz.de/~hsc/karneval/karneval.html . TU-Mitarbeiter Harald Schönwitz hat auf dieser Karnevalsseite viele närrische Verweise zu Vereinen rund um den Globus gesammelt. Ob nun Blumen-Karneval in Chiang Mai (Thailand), Fasching in New Ulm (USA) oder der Karneval in Rio. Auch die rheinischen Karnevalshochburgen sind hier vertreten.

Stichwort: 40 Jahre akademischer Fasching in Chemnitz

Immer in der fünften Jahreszeit, wenn die Blätter nicht nur von den Bäumen fallen, ist auch an der Chemnitzer Universität Fasching angesagt. Leitfigur "Urmensch Otto", der in einem der legendären Uni-Faschingsschlager besungen wird, hält dann wieder das Uni-Zepter für rund 100 Tage in der Hand. 1959 zog sich erstmals an der ehemaligen Hochschule für Maschinenbau Karl-Marx-Stadt eine buntgewürfelte Horde akademischer Faschingsfans die Narrenkappe über. Die Stadt mit den drei "O's" (Korl-Morx-Stodt) steckte damals voller Probleme. Deshalb flüchteten die Uni-Narren in das außerirdische Thema "Notlandung auf der Venus". Im Kulturpalast, heute Sitz des Mitteldeutschen Rundfunks, erlebte der 1. Akademische Faschingsclub Chemnitz e.V. in jenem Moment seine eigentliche Geburtsstunde. 1990 wurde der 1. AFCC, wie der Faschingsclub im Kürzel heißt, offiziell als Verein eingetragen.

Seit 1972 zieht es die Hochschulnarren nach einigen vorangegangenen Zwischenstops im Haus Einheit und im Rabensteiner "Goldenen Löwen" in die Mensa, Reichenhainer Straße. In den 70er und 80er Jahren wurden dort im November und im Januar/Februar sechs Veranstaltungen durchgeführt. Da zu DDR-Zeiten das "Faschingsventil", durch welches die Studentenschaft ihren Unmut loswerden konnte, auch für die Staatssicherheit sehr interessant war, hatten es die Veranstalter nicht immer ganz einfach.

Nur das Programm war damals schneller im Kasten als heute. Ein Witz über den Berliner Fußballclub, zwei öffentliche Brustwarzen und drei Schüsse gegen die herrschenden Klassen-Sprecher - schon war ein erotisch-gesellschaftskritisches Faschingstreiben auf der Bühne perfekt. Nach der sogenannten Wende haben es die Programm-Macher angesichts der permanenten TV-Nacktheit und des Überflusses an Ulk- und Comedy-Shows immer schwerer, die Närrinnen und Narren zu befriedigen. Auch die Uni selbst liefert nicht mehr ausreichend für alle verständlichen Stoff. Akademischer Biß wird zur Zerreißprobe. Doch eine bunte Mischung aus Büttenreden, Publikumsspielen, Faschingsschlagern und Bühnentanz machen den Fasching immer wieder erlebenswert.

Im Elferrat sitzten heute ehemalige und neuzeitliche Uni-Angehörige. In Summe sind es eine Frau und acht Männer, die sich das berühmte Bein ausreißen, um den Fasching eine neue Saison älter werden zu lassen. Dazu kommen noch zahlreiche Mitwirkende auf der Bühne, hinter den Bars, an der Garderobe, im Dekorations-Ressort, am Einlaß und in den Sälen, die sich nicht nur eine Faschingsnacht nach der anderen um die Ohren hauen. Nachwuchs ist auch beim 1. AFCC jederzeit willkommen.

Zahlreiche Faschings(kult)figuren brachte der 1. AFCC in seinen fast vier Jahrzehnten hervor: Martini, Walter, Spatz, Bieber, Samson, Gunter, Mirko - einige von ihnen sind noch heute auf der Mensabühne aktiv. Was die Absicherung des Faschings angeht, erhält der 1. AFCC auch Unterstützung seitens der Universitätsleitung. Der traditionsreiche Mensafasching wird als Standortfaktor für die Uni anerkannt, die Schirmherrschaft durch die Uni war deshalb nahezu selbstverständlich.

Inzwischen ist der Mensafasching insgesamt zur "Pflichtvorlesung" nicht nur für Chemnitzer geworden. Ganz treue Seelen reisen sogar aus dem Ausland an. Zahlreiche Absolventen der TU nutzen den Fasching als Plattform für ihr Seminargruppentreffen. Damit pflegt der 1. AFCC zugleich eine der akademischen Traditionen der Chemnitzer Universität. Also, man/frau sieht sich!

Weitere Informationen erteilt Vereinssprecher Mario Steinebach, Tel. 0371/531-1424, E-Mail pressestelle@tu-chemnitz.de .