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Virtuelle Arbeitsumgebung vereinfacht die Messung von Planzeiten für die Produktion

Forscherinnen und Forscher der TU Chemnitz erleichtern Verfahren zur Analyse von Arbeitsabläufen mit Hilfe von Virtual Reality

Zur Planung manueller Arbeitsprozesse wird in größeren Betrieben häufig Methods-Time-Measurement (MTM) eingesetzt, um die Dauer für eine bestimmte Tätigkeit zu bestimmen. Dabei wird der gesamte Bewegungsablauf am realen Arbeitsplatz oder an physischen Modellen auf Basisbewegungen zurückgeführt, die zeitlich bewertet werden. Dieses Vorgehen ist sehr zeitintensiv. Im Forschungsprojekt „Virtual-Reality-basierte Beurteilung von manuellen Fertigungsaktivitäten anhand von Methods-Time-Measurement (VR-MTM)“, an dem auch die Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik der Technischen Universität Chemnitz beteiligt ist, werden deshalb virtuelle Abbilder realer Fertigungsszenarien genutzt. Der zeitaufwändige Aufbau physischer Modelle bzw. die arbeitsunterbrechende Nutzung der realen Arbeitsplätze zur Zeitenbestimmung werden somit überflüssig.

Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf der teilautomatisierten Erkennung von Bewegungsabläufen, die in MTM-Basisbewegungen zerlegt werden können. „Damit auch Bewegungen in größeren Szenarien und kollaborative Vorgänge untersucht werden können, arbeiten wir an Kollaborationsfunktionen in einer virtuellen Umgebung und an der geschickten Täuschung des VR-Nutzers bezüglich seiner Bewegung durch den Raum – dem sogenannten Redirected Walking“, erklärt Franziska Klimant, Abteilungsleiterin Prozessinformatik und Virtuelle Produktentwicklung an der Professur Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik. Die Ergebnisse des Projektes sollen vor allem die Einsatzmöglichkeiten von MTM verbessern und das Analyseverfahren auch für kleine und mittlere Unternehmen nutzbar machen. 

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, den Schweizer Unternehmen Dr. Acél & Partner AG, Geberit Produktions AG und Inspacion AG sowie der Magdeburger LivingSolids GmbH bearbeitet. Das Vorhaben wird seit Dezember 2019 bis Mai 2022 im Rahmen des europäischen Förderprogramms „Eurostars“ (Projektnummer 01QE1929B) durchgeführt, die deutschen Partner werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

Weitere Informationen erteilt Franziska Klimant, Tel. +49 (0)371 531-37528, E-Mail franziska.klimant@mb.tu-chemnitz.de.

(Autorin: Katja Klöden)

Mario Steinebach
28.01.2020

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