Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
TUCaktuell
TUCaktuell Studium

Studierende lernten in Straßburg Europa-Praxis kennen

Europa hautnah: Bei einer Exkursion der Jean-Monnet-Professur für Europäische Integration konnten sich Studierende der TU Chemnitz ein Bild von der Arbeit europäischer Institutionen machen

Vom 12. bis 16. März 2017 nahmen 30 Chemnitzer Europa-Studierende unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Niedobitek und Andreas Löwe an der Exkursion "Europäische Institutionen in Straßburg" teil. Bei der jährlichen Exkursion der Jean-Monnet-Professur bekamen die Studierenden die Möglichkeit, mit Europa-Praktikerinnen und -Praktikern zwischen supranationaler Makropolitik und grenzüberschreitender regionaler Zusammenarbeit ins Gespräch zu kommen. Bei der Vorbereitung auf die Exkursion wurden „Experten-Gruppen“ gebildet, welche ihre Mitstudierenden zu den spezifischen Programmpunkten inhaltlich „brieften“ und somit eine intensive und differenziertere Auseinandersetzung mit den vor Ort diskutierten Themen ermöglichten.

Das Straßburger Exkursionsprogramm führte die Europa-Studierenden u.a. zum Sitz des Europäischen Parlaments, wo sie den sächsischen Abgeordneten der Fraktion der Europäischen Volkspartei, Hermann Winkler, trafen, über die Zukunft der Europäischen Union diskutierten und einer Abstimmung des Europäischen Parlaments beiwohnten. Im gleichen Gebäude besuchte die Gruppe auch die Europäische Bürgerbeauftragte und gewann viele Einblicke hinsichtlich des Umgangs mit Fehlverhalten der EU-Organe. Weiterhin konnten sich die Studierenden im Europarat und im Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte mit wichtigen Themen wie dem Schutz der Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit und der Entwicklung der Demokratie in den Mitgliedstaaten des Europarates auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene auseinandersetzen und diese anhand konkreter aktueller Beispiele wie der Türkei oder des Ukraine-Konflikts debattieren.

Chancen und Grenzen einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik waren dagegen ein zentrales Thema beim Besuch des Eurokorps, einer ursprünglich deutsch-französischen Verteidigungsinitiative, die sich mittlerweile zu einem der führenden militärischen Hauptquartiere in Europa entwickelt hat.

Der Besuch beim Euro-Institut in Kehl, das grenzüberschreitende Projekte im deutsch-französischen Grenzraum unterstützt, verdeutlichte zudem, dass gerade auch die Kooperation zwischen Staaten im „kleineren Rahmen“ auf regionaler und lokaler Ebene ein wichtiger Gradmesser für den Stand des europäischen Integrationsprozesses bildet, indem sie die Potentiale der Zusammenarbeit, aber auch wesentliche rechtlich-administrative Hürden aufzeigt.

Vor allem die Einblicke in das Innenleben der Institutionen führten bei den Teilnehmenden zu einem Perspektivwechsel und einem tieferen Verständnis der verschiedenen Lösungsansätze der europäischen Integration und Kooperation. Sie erlebten aber nicht nur, wie die Arbeit der Institutionen konkret funktioniert, sondern es wurden auch neue  Perspektiven für die Zeit nach dem Studium aufgezeigt, indem die Studierenden die vielfältigen Möglichkeiten für Laufbahnen in diesen Institutionen kennenlernten.

Prof. Niedobitek berichtet, dass gerade die Dynamik der Ereignisse im europäischen Einigungsprozess Exkursionen zu einem ganz wesentlichen Faktor des Studiums machen: "Obwohl wir über die Jahre hinweg schon viele Male europäische Institutionen in Brüssel, Straßburg oder auch Luxemburg besucht haben, liefert doch jede Exkursion viele neue interessante und spannende Einblicke in den europäischen Integrationsprozess. Gerade für die Studierenden ist es sehr wichtig, mit den involvierten Akteuren vor Ort persönlich in Kontakt zu treten, um sich ganz praktische Einsichten zu verschaffen. Besonders freut mich, dass sich für nicht wenige Teilnehmende hier auch immer wieder neue Zukunftsperspektiven eröffnen." Dies wiederum führt nicht selten zu spannenden Einsatzfeldern für Absolventen der Chemnitzer Europa-Studien, wie in der Rubrik "Unsere Absolventen" auf www.europastudien.de zu sehen ist.

Weitere Informationen erteilt Andreas Löwe, Telefon 0371 531-33589, E-Mail andreas.loewe@phil.tu-chemnitz.de

(Autoren: Andreas Löwe, Björn Elsen)

Mario Steinebach
22.03.2017

Alle „TUCaktuell“-Meldungen
Hinweis: Die TU Chemnitz ist in vielen Medien präsent. Einen Eindruck, wie diese über die Universität berichten, gibt der Medienspiegel.