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Auszeichnungen für smarte Küchenhilfen

Mensch-Maschine-Preis 2014: Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz zeichnete Ideen aus, die das Leben einfacher machen könnten

Am "World Usability Day" werden weltweit jeden November Aktionen für benutzerfreundliche Produkte initiiert. Die Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der Technischen Universität Chemnitz lud dazu am 13. November 2014 bereits zum achten Mal zum "Tag der einfachen Produkte" ein. Den Höhepunkt bildete die Vergabe des "Mensch-Maschine-Preises", mit dem Ideen ausgezeichnet werden, die das Leben einfacher machen könnten. Insgesamt waren in diesem Jahr 23 Ideen für den Mensch-Maschine-Preis und den in diesem Jahr erstmals stattfindenden Fotosonderwettbewerb eingereicht worden. Sie wurden von einer interdisziplinären Jury nach den Kriterien Inhalt, Neuheitsgrad, Ergonomie und Beschreibung begutachtet. "Der Mensch-Maschine-Preis soll das Finden guter Ideen fördern und diese prämieren. Auch in diesem Jahr war es erneut keine einfache Entscheidung, sich auf die Top 7 festzulegen, da die Qualität der Beiträge auf einem sehr hohen und stark konkurrierenden Niveau lag", meint Prof. Angelika Bullinger-Hoffmann.

Die von der Jury ausgewählten sieben besten Einreichungen wurden auf einer Abendveranstaltung dem Publikum präsentiert. Über 100 Interessierte fanden dafür den Weg in das Projekthaus Meteor - ein Besucherrekord. Jeder Teilnehmer bekam die Gelegenheit, im Rahmen eines "InnovationSlams" seine Idee in einem fünfminütigen Vortrag vorzustellen. Anschließend wurden die Beiträge durch das Publikum bewertet. Zusammen mit dem Juryurteil entschied dies über die Platzvergabe.

Gewinner des Mensch-Maschine-Preises 2014 ist der TU-Student Aaron Hiltscher. Seine Einreichung, der „Invisible Step Lift“, beschreibt eine ausfahrbare, in Küchenzeilen integrierbare Tritterhöhung, um vor allem das Erreichen obenliegender Fächer zu erleichtern. Diese praktische Alltagshilfe soll so in den Unterbau für Küchenzeilen eingefügt werden, dass deren Front dem übrigen Möbel gleicht und somit „unsichtbar“ erscheint. Die Bedienung erfolgt über einen sogenannten Push-to-Open-Mechanismus, der die Tritterhöhung vollautomatisch mit Federkraft ausfährt. Anschließend kann per Anhebe-Pedal über eine Hydraulikvorrichtung die Höhe reguliert werden. Die Oberfläche ist mit einer gummierten Anti-Rutsch-Beschichtung versehenen, um ein mögliches Unfallrisiko zu verringern.

Johannes Drechsel belegte mit seiner Idee „Just-in-Time Koch-App“ den zweiten Platz. Diese Idee soll den Zugang zu komplexeren Rezepten für Kochneulinge erleichtern. Die Umsetzung erfolgt anhand eines digitalen Zeitstrahls, der die Reihenfolge der auszuführenden Arbeitsschritte zur Zubereitung von Speisen darstellt. Dabei werden sowohl die Zubereitungsschritte für die einzelnen Zutaten als auch die Verwendung der Küchengeräte kurz beschrieben. Interaktive Komponenten sind ebenfalls integrierbar, bspw. ein akustisches Signal zum Zwiebelschneiden oder Substitutionsmöglichkeiten für Zutaten.

Der dritte Platz wurde an Thea Martin mit ihrer Idee der intelligenten Wandkonstruktion vergeben. Die Einreichung beschäftige sich mit der Frage, wie die zukünftigen Heizkosten nachhaltig reduziert und gleichzeitig die Wohnqualität gesteigert werden kann. Die Umsetzung erfolgt über an der Außenwand angebrachte Photovoltaikkollektoren, die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln. Diese wird durch ein Netzgewebe, das aus kleinen dünnen Stromdrähten besteht, durch verschiedene Schichten in der Wand und im Putz zu einem Peltier-Element weitergeleitet. Die Kühlung oder die Erwärmung im Haus werden jeweils über die Umkehrung der Stromrichtung gesteuert.

Die weiteren mit Preisen und Auszeichnungen versehenen Plätze erreichten Julian Maier („Selbsttrocknender Regenschirm“), Christoph Schneider („Lichtergonomisches Fenster“), Michael Roscher („Rollator-Assist“) und Michaela Richter („Ladyhormonicer“).

Die Veranstaltung wurde unterstützt vom Westsächsischen Bezirksverein des VDI und der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V. sowie von den Sponsoren der Sachpreise - der Enterprise Autovermietung Chemnitz, der Chemnitzer FC, die Chemnitz 99ers, der Brauclub und chemmedia.

Weitere Informationen erteilen Patrick Roßner, Telefon 0371 531-39931, und Dr. Martin Jentsch, Telefon 0371 531-36948.

(Autor: Patrick Roßner)

Mario Steinebach
18.11.2014

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