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Auf den Zahn gefühlt

Vortrag von Dr.Dr. Rolf-Peter Zschenderlein über Zahnimplantate beendet am 24. Juni 2009 das Sommersemester der Vortragsreihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft"

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Dr.Dr. Rolf-Peter Zschenderlein Foto: privat

Früher oder später benötigen fast alle Menschen einen künstlichen Zahnersatz. Neben dem auch als "die Dritten" bekannten Klassiker der herausnehmbaren Vollprothese, kommt in den letzten Jahren häufig ein festsitzender Zahnersatz mit künstlichen Zahnwurzeln aus Titan zum Einsatz. Vor allem bei Lücken im Gebiss werden diese Implantate immer beliebter, denn dafür müssen die benachbarten Zähne nicht wie bei einer Brücke abgeschliffen und überkront werden. Auch ganze Zahnreihen und Prothesen finden Halt an Implantaten - entweder fest verbunden oder über ein Druckknopfsystem herausnehmbar.

Wie haben sich die Zahnwurzelimplantate entwickelt? Welche Implantatsysteme gibt es? Welche Komplikationen können während und nach einer Implantation auftreten? Diesen und anderen Fragen widmet sich Dr. med. Dr. med. dent. Rolf-Peter Zschenderlein, Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie mit Schwerpunkt Implantologie in Chemnitz, in seinem Vortrag "Zahnimplantate und ihre Probleme - forensische Aspekte bei der Planung, der Auswahl und dem Einsetzen von Zahnwurzelimplantaten". Er schließt damit das Sommersemester der Reihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft", einer Kooperation der TU Chemnitz und der Klinikum Chemnitz gGmbH. Der Vortrag findet am 24. Juni 2009 um 17.30 Uhr im Hörsaal 204 im Universitätsteil Straße der Nationen 62 in Chemnitz statt.

"Nach über dreißig Jahren Erfahrung mit enossalen Implantaten nehmen diese nun einen festen Platz in der modernen Zahnmedizin ein", berichtet Zschenderlein. Dies spiegelt sich auch in der ständig steigenden Anzahl der pro Jahr durchgeführten Implantationen wider; im Jahr 2008 wurden in Deutschland mehr als 850.000 Zahnwurzelimplantate eingesetzt. Nach einer kurzen Darstellung alternativer Behandlungsmöglichkeiten und einem Überblick über die historische Entwicklung der Zahnwurzelimplantate zeigt der Vortrag die Indikationen und Kontraindikationen des Implantatsetzens aus allgemeinmedizinischer Sicht. Es wird insbesondere auf die Entwicklung und die individuellen Risikoabstufungen eingegangen und dargestellt, dass es mittlerweile nur wenige Kontraindikationen gibt.

"Auf Grund der steigenden Anzahl zahnärztlicher Implantate ist zukünftig auch mit einer weiteren Zunahme postimplantologischer Komplikationen zu rechnen", weiß Zschenderlein und fügt hinzu: "Die Krankheitshäufigkeit der Periimplantitis, einer Infektion des implantatnahen Gewebes, liegt bei den meisten Implantaten zwischen fünf und 29 Prozent. Durch die konsequente Weiterentwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Methoden kann heutzutage jedoch ein Fortschreiten der Erkrankung in den meisten Fällen verhindert und dem Patienten eine langfristige Perspektive für den implantatgetragenen Zahnersatz ermöglicht werden."

(Autorin: Anett Stromer)

Katharina Thehos
19.06.2009

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