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Seniorenkolleg an der TU Chemnitz
Das Zeiss-Planetarium und die Sternwarte in Schneeberg
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Referent: Mike Behnke, Mitarbeiter der Sternwarte Schneeberg

In dieser Vorlesung wurden die etwa 650 Senioren in das Reich der Astronomie geführt. Im Mittelpunkt standen das Zeiss-Planetarium und die Sternwarte in Schneeberg. „Beide Einrichtungen gehören dem Kul(T)our Eigenbetrieb des Erzgebirgskreises“, sagte der Redner. Besonders stolz seien die Mitarbeiter auf das 600-Millimeter-Spiegelteleskop – das größte Fernrohr in Sachsen. „Sonne, Mond und ferne Galaxien lassen sich mit dem Teleskop erkunden“, wies Behnke hin. Er nannte einige Beispiele von Beobachtungen am Sternenhimmel in den zurückliegenden Jahren. „So konnten Besucher am 8. Juli 2010 den Überflug der Internationalen Raumstation ISS am Abendhimmel verfolgen“, betonte der Referent. Auch den Komet Lovejoy habe man am 14. Januar des Vorjahres beobachten können. Zahlreiche Gäste hatte die Sternwarte Schneeberg am 20. März 2015. „An diesem Tag fand eine totale Sonnenfinsternis statt“, wies Behnke hin.

Vor 63 Jahren wurde die Sternwarte in Schneeberg eingeweiht. „Einen erheblichen Anteil daran hatte Kurt Heidel. Er wurde in Chemnitz geboren, lebte aber viel bei seinem Großvater in Schneeberg“, erklärte Behnke. Sein Herz habe für die Astronomie gebrannt. Viele Weggefährten hätten ihm beim Bau der Sternwarte geholfen. So habe man im September 1952 das erste Spiegelteleskop angebracht. Im April des drauffolgenden Jahres wurde die Sternwarte eröffnet.

Gut 20 Jahre später wurde mit dem Bau des Planetariums begonnen. Und der Referent nannte den Grund: „Open-Air-Beobachtungen sind nur möglich, wenn Petrus mitspielt und keine Wolken die Sicht am Himmel versperren. Im Planetarium dagegen zeigt sich der Himmel immer wolkenlos“, betonte Behnke von der Sternwarte Schneeberg. Hier vermittle man viele interessante astronomische Themen. Doch es sei immer schwieriger gewesen, bestimmte Ersatzteile zu bekommen. Man müsse aber heutzutage mit der Zeit gehen. „Auch Fördermittel blieben aus“, ergänzte der Referent. So habe man sich entschlossen, einen Umbau aus eigener Hand vorzunehmen. Dieser fand im in den Monaten August und September des Vorjahres statt. In diesem Zeitraum wurde das Planetarium mit einem Ganzkuppelprojektionssystem versehen. „Damit können die Besucher fremde Planeten in einer völlig verbesserten Sehqualität erleben“, so Behnke.

Sowohl das Zeiss-Planetarium als auch die Sternwarte werden als Lehr- und Lernstätten genutzt, ergänzen und unterstützen den lehrplanmäßigen Unterricht. Leider wird nach den Worten von Behnke das Thema Astronomie an den Schulen immer mehr vernachlässigt.

Eine der Fragen im Seniorenkolleg lautete, ob es eine Zusammenarbeit mit den Sternwarten in Rodewisch, Chemnitz und Drebach gebe. Dazu gab es ein klares „Ja“ von Behnke. „Wir arbeiten zusammen, treffen uns regelmäßig und verstehen uns nicht als Konkurrenten“, sagte der Redner.

5. April 2016

Autor: Bernd Wild