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Seniorenkolleg an der TU Chemnitz
Seniorenkolleg

Tschechisch-Bayerische Landesausstellung Kaiser Karl IV. in Prag – Seniorenbildung an der Karls-Universität Prag

* Referent: Doc. Martin Solc, Karls-Universität Prag
Foto: Seniorenkolleg

Mit der Seniorenbildung in Tschechien und der Landesausstellung Karl IV. in Prag standen diesmal zwei Themen im  Mittelpunkt des Seniorenkollegs. „Die Seniorenbildung spielt in Tschechien eine große Rolle“, sagte Herr Dozent Solc zu Beginn seiner Ausführungen. Die knapp 600 Teilnehmer im großen Hörsaal der TU erhielten dabei Informationen über die Förderung der Assoziation der Universitäten des 3. Lebensalters in Tschechien. „Diese wurde 1993 gegründet. Dabei geht es insbesondere um die Bildung älterer Menschen“, erläuterte  Solc das Anliegen.  Zahlreiche Universitäten in unserem Nachbarland beteiligen sich an dieser Assoziation. Sie bezeichnen sich als Universitäten des dritten Lebensalters. „Derzeit gibt es 830 Kurse. Daran nehmen etwa 40.000 registrierte Seniorenstudenten teil“, betonte der Referent.

Die Seniorenbildung erfahre in Tschechien auch eine große finanzielle Unterstützung. „Pro Person und Unterrichtseinheit erhält die Assoziation 23 Kronen“, und verteilt diese Förderung an die Hochschulen und für innovative Projekte wies Solc hin. Dabei hob er das Motto hervor: „Es ist immer besser, wenn Senioren in Hörsälen statt in Wartezimmern bei Ärzten sitzen.“ Welch hohen Stellenwert das Thema Seniorenbildung  besitzt, beweist, dass es dafür einen langfristigen Plan bis 2020 an den Universitäten der Tschechischen Republik gibt.

Im zweiten Teil seiner Ausführungen widmete sich Solc der Tschechisch-Bayerischen Landesausstellung zum 700. Geburtstag des Kaisers Karl IV. Diese findet ab 15.5.2016 in der Wallenstein-Reithalle in Prag statt. Das Motto der Ausstellung laute „Karl IV. – ein kluger Herrscher, ein rücksichtsloser Opportunist, ein Förderer der Kultur und Kunst, ein tiefgläubiger Mensch sowie ein erfolgreicher Diplomat und Politiker“. Der böhmische und römisch-deutsche König Karl IV. gehöre zu den bedeutendsten Herrschern der böhmischen und  deutschen Geschichte.
Die Ausstellung zeige eine umfassende Präsentation seiner Lebens- und Regierungszeit im 14. Jahrhundert.

Zunächst erfuhren die Teilnehmer des Seniorenkollegs etwas aus dem Leben Karl IV. „Er stammt aus einer europäischen Familie. Sein Vater kam aus Luxemburg, seine Mutter aus Tschechien“, sagte der Redner. Zudem hatte Karl IV. vier Ehefrauen und 17 Kinder. Solc ging zudem auf die rege Bautätigkeit Karl IV. in Prag ein. „Er legte unter anderem großen Wert auf Kirchen“, ergänzte der Referent.  Außerdem habe er die Burg Karlstein mit der bekannten Kreuzkapelle bauen lassen. Zudem gründete der Herrscher 1348 die Karls-Universität sowie die Prager Neustadt. „1357 wurde mit dem Bau der heutigen Karlsbrücke mit dem Altstädter Brückenturm begonnen“, nannte Solc weitere Beispiele. Neben der Ausstellung in Prag gebe es im Herbst eine weite Schau über Karl IV in Nürnberg. Denn außer Prag war Nürnberg einer der wichtigsten Residenzstädte Karl IV.

10. Mai 2016

Autor: Bernd Wild, Seniorenkolleg