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Seniorenkolleg an der TU Chemnitz
Seniorenkolleg
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Referentin: Professor Dr. Ursula von Keitz, Direktorin des Filmmuseums

Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und Filmmuseum Potsdam

18.000 Filmplakate und zahlreiche Drehbücher gehören zum Inventar des Filmmuseums Potsdam. Das sagte dessen Direktorin Dr. Ursula von Keitz zum Seniorenkolleg am 5. Juli 2016. Das Museum und die Filmuniversität Babelsberg standen im Mittelpunkt ihre Vortrages vor etwa 600 Besuchern im Hörsaal der TU Chemnitz. Das Filmmuseum Potsdam wurde 1981 errichtet, erfuhren die Senioren zu Beginn einige Eckpunkte aus der Geschichte der Einrichtung. „Das Museum ist im Marstall des Potsdamer Stadtschlosses untergebracht“, sagte Keitz. Der ehemalige königliche Reitstall sei 1685 als Orangerie gebaut worden.

„Bis zur Wende wurde es als Filmmuseum der DDR geführt. 1991 übernahm das Land Brandenburg die Verantwortung und Finanzierung  des Museums, das bisher als eine Abteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci geführt worden war“ betonte die Referentin. Zwischen 1992 und 1993 habe man die Räume modernisiert und in den Kinosaal eine restaurierte Welte-Kino-Orgel eingebaut. Seit 2011 sei das Museum Teil der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, ehemals Hochschule für Film und Fernsehen. „Von Mai bis September 2014 wurde das Filmmuseum umfangreich saniert und vor allem der Brandschutz verbessert“, wies Keitz hin. Am 24. Oktober desselben Jahres sei die feierliche Eröffnung des ganzen Hauses unter neuer Leitung erfolgt.

Zu den Beständen gehören Sammlungen des ehemaligen Staatlichen Filmarchivs der DDR. „Des weiteren können die Besucher unter anderem Kostüme, Requisiten, Drehbücher oder Filmpreise bestaunen“, ergänzte die Rednerin. Besonderen Raum nehmen Nachlässe und geschlossene Sammlungen ein, die durch ein Archiv von Zeitzeugengesprächen ergänzt werden. Zu sehen sei zudem Interessantes über die Entwicklung der Film- und Kinotechnik.

Neben der Hauptausstellung gehören Wechselausstellungen sowie Filmvorführungen und Veranstaltungen zum Museumsprogramm. So zeige die Dauerausstellung „Traumfabrik – 100 Jahre Film in Babelsberg“ die Geschichte dieses Medienstandortes. „Zu sehen ist derzeit auch die Sonderschau ,Alles nur Kulisse? – Filmräume in der Traumfabrik Babelsberg’“, betonte Keitz.

Groß geschrieben werde auch die Medienbildung und -vermittlung. „Wir bieten zahlreiche museums-pädagogische Programme für Kinder und Jugendliche an“, nannte die Direktorin ein Beispiel. In dem Zusammenhang gebe es Kooperationen mit Potsdamer Schulen und anderen Museen der Stadt.

Was die Zukunft betreffe, so wies Keitz auf ein generelles Anliegen hin – den verstärkten Ausbau der Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Archiven und Sammlungen mit dem Ziel, den Film im europäischen Kontext stärker zu beachten.

„Wie viele Studenten  gibt es derzeit an der Universität?“ lautete eine Frage beim Seniorenkolleg. Nach den Worten der Referentin seien es knapp über 500. „Studiengänge sind unter anderem digitale Medienkultur, Schauspiel, Drehbuch und Animation“, ergänzte Keitz.

(Geschrieben von Bernd Wild)

Bernd Wild, Seniorenkolleg
05. Juli 2016