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Professur Kultureller und Sozialer Wandel
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Exkursionsbericht: Portugiesische Erinnerungsorte
Teilnehmerinnenbericht von Melanie Preisner

Eine Seite vom Schwein oder doch lieber pasteis de nata?

Nicht nur diese portugiesischen, kulinarischen Genüsse – obwohl wir eigentlich immer noch nicht wissen, wie die Seite vom Schwein schmeckt…- deuten auf die Vielseitigkeit Portugals hin. Ja ja, ich habe es nicht vergessen oder verdrängen können. Nach drei Tagen Exkursion kam doch schon mal der Wunsch bei der einen oder anderen Teilnehmerin auf, „einfach mal nur Gemüse zu essen.“ Aber ich würde sagen, dass wir spätestens in Fafe dafür entschädigt wurden und die anschließende Busfahrt nicht zu vergessen: Ist noch was von diesen kleinen „Fischdingern“ da?

Das oftmals stramme Programm von Frau Pinheiro, das uns erst glauben ließ „Nein, meine Füße tragen mich nicht weiter und meine Augen fallen zu“ erweckte schließlich immer wieder ungeahnte Kräfte. Unsere Kondition konnten wir besonders an Tag 5 unserer Exkursion unter Beweis stellen. Nach einem Sightseeingmarathon durch Lissabon – Treff am Praça do Comércio, tapferes Hochstapfen zur Burg, kurzes „Weit-Sightseeing“ über die Stadt, rasantes Hinabsteigen zurück zum Praça do Comércio, noch tapfereres Fahren nach Belém in einer recht vollen Straßenbahn, ein Blick aufs Kloster bevor uns Hunger und wenig Zeit zu McDonalds führten, weiter zur Uni, munteres Eisessen in der Cafeteria – gelangten wir abends schließlich zu unserem letzten Termin. Im Hause der Bürgerinitiative Não Apaguem a Memória schildert uns ein recht betagter Mann seine Erlebnisse vor, während und nach der Revolution und es scheint, als habe er den 25. April und alle Bemühungen darüber hinaus, das Gedächtnis nicht zu löschen, zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Zu später Stunde eines der für mich beeindruckendsten Erlebnisse während der Exkursion.

Aber neben diesen Momenten durften auch jene nicht fehlen, in denen ich es genoss mich einfach den unvorhersehbaren Lachkrämpfen anderer Exkursionsteilnehmerinnen anzuschließen  Vielleicht waren ja auch die nach Erdbeere schmeckenden Weintrauben von Frau Pinheiro Schuld, wer weiß... Das stramme Programm hat sich auf alle Fälle gelohnt und ich hätte nicht gedacht, dass mich in einer Woche Füße und Bus zu diesen zahlreichen portugiesischen Erinnerungsorten tragen könnten.