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Master of Science (M.Sc.) Human Factors
Human Factors

Master of Science (M.Sc.) Human Factors

Technik von Menschen für Menschen

Der Human Factors Studiengang beim TUCtag

Entdecke den Masterstudiengang Human Factors am 11.1.2024 beim TUCtag: Hier steht Ihnen die Studienberatung für Fragen zur Verfügung. Weiterhin geben die Studierenden der Fachgruppe einen exklusiven Einblick in das Masterstudium.

Was ist Human Factors?

Human Factors als wissenschaftliche Disziplin und angewandte Wissenschaft hat eine etwa 60-jährige Geschichte (Gründung der International Ergonomics Association 1959). Gegenstand der Disziplin Human Factors ist das Zusammenwirken der Elemente sozio-technischer Systeme, also die Interaktionen zwischen Menschen, technischen Komponenten, Umwelten und organisationalen Bedingungen. Angewandt wird Expertise in Human Factors in der Gestaltung und Bewertung von Aufgaben, Arbeitstätigkeiten, Werkzeugen, Produkten, Arbeitsumgebungen und sozio-technischen Systemen mit dem Ziel, diese den menschlichen Bedürfnissen und Fähigkeiten bestmöglich anzupassen. Dabei wird möglichst umfassend vorgegangen. Physische, kognitive, soziale, organisationale und Umwelt-Faktoren werden berücksichtigt und abgestimmt, um größtmögliche Leistungsfähigkeit eines aufgabenbezogenen Systems bei Sicherheit und optimiertem Wohlergehen für die involvierten Menschen zu erreichen.

Human Factors-Experten arbeiten entsprechend dieser Zielsetzung eng mit Ingenieuren und Designern zusammen. Sie verfügen einerseits über vertiefte Kenntnisse in relevanten Gebieten der Psychologie (Kognitive Psychologie, Motivation und Emotion, Ingenieurpsychologie, Organisationspsychologie), der Arbeitswissenschaft und der Mensch-Computer-Interaktion einschließlich ihrer vorwiegend experimentellen, diagnostischen und sozialwissenschaftlichen Methoden und sind andererseits mit technischen und ingenieurwissenschaftlichen Gegenständen vertraut. Der Masterstudiengang Human Factors vermittelt diese Kompetenzen, die in allen Arbeitsfeldern einsetzbar sind, in denen Menschen mit Technik oder vermittelt durch Technik interagieren.

Was sind Bestandteile des Human Factors Studiums?

Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Human Factors verfügen über grundlegendes Wissen zu den theoretischen und forschungsmethodischen Grundlagen in den Fächern Wahrnehmung und Kognition, Produktergonomie, Ingenieurwissenschaften sowie der Mathematik und Statistik. Durch die Möglichkeit der Wahl von Studienangeboten in der Anwendungs- und Grundlagenvertiefung erlangen sie vertieftes Wissen in den Themenfeldern Assistenz und Automatisierung, Virtuelle Realität und Arbeit (Anwendungsvertiefung) sowie der Psychologie der Kognitions- und Neurowissenschaften, Bewegungswissenschaft und Informatik und Mathematik (Grundlagenvertiefung). Mithilfe einer Schwerpunktsetzung innerhalb der Themenfelder verfügen die Absolventinnen und Absolventen über umfassende Kenntnisse in einem der Schwerpunkte „Mensch-Computer-Interaktion“, „Mensch-Technik-Organisation“ und „Fokus Mensch“, die auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand basieren. Alle drei Schwerpunkte stellen das Erleben und Verhalten von Menschen in der Interaktion mit Technologien in den Mittelpunkt der Betrachtung. Sie vereinen grundlegendes Wissen über den Menschen mit der Anwendung dieses Wissens in typischen Human Factors – Feldern.

Nach Abschluss des Studiums verfügen die Absolventinnen und Absolventen über ein breites und detailliertes Verständnis über die Grundlagen des menschlichen Erlebens- und Verhaltens und wie sich diese in Interaktionen von Menschen mit Technologien auswirken. Sie können sowohl in entsprechenden Anwendungsbereichen als auch in der Forschung eigenständig Ideen entwickeln und umsetzen und anhand der fachlichen Standards kritisch beurteilen. Darüber hinaus sind ihnen angrenzende Disziplinen und interdisziplinäre Zusammenhänge bekannt.

An der TU Chemnitz sind derzeit vor allem im Blick:

  • Mensch-Computer-Interaktion
  • Verkehr und Fahrzeugführung
  • Virtuelle Realität (VR/AR/XR)
  • Industrielle Produktion und Arbeitsorganisation

Die am Human Factors Studium beteiligten Professuren sind national und international gut vernetzt. Dies ermöglicht Auslandsaufenthalte an unterschiedlichen Forschungsinstitutionen sowie direkte Kontakte zu außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) und Wirtschaftsunternehmen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung. Die Kontakte können von den Studierenden auch für Praktika und Qualifikationsarbeiten genutzt werden.

Was kann man mit einem Human Factors Studium anfangen?

Die Ausbildung in den verschiedenen Feldern und Methoden im Bereich Human Factors eröffnet im öffentlichen Dienst und der freien Wirtschaft vielzählige Möglichkeiten, z. B. in der Ingenieurpsychologie, Umweltpsychologie, Verkehrspsychologie, Wirtschaftspsychologie sowie im Bereich von Informations- und Kommunikationstechnologie-Anwendungen (IKT, z. B. App-Entwicklung). Darüber hinaus sind Absolventinnen und Absolventen durch die vertiefte fachwissenschaftliche Ausbildung befähigt, wissenschaftliche Tätigkeiten an Hochschulen und Forschungsinstituten durchzuführen. Ebenso können die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung gewinnbringend unterstützen.

International wird der Arbeitsmarkt für „Human Factors Engineers and Ergonomists“ vom Department of Labor der Vereinigten Staaten als sehr günstig beurteilt („bright outlook“). Auf nationaler Ebene bietet der Arbeitsmarkt für Absolventinnen und Absolventen sehr gute Beschäftigungschancen. Aufgrund der interdisziplinären und auf Menschen und Technik ausgerichteten Ausbildung ist kurz- und mittelfristig mit einem exzellenten Stellenangebot und einer geringen Arbeitslosenquote zu rechnen. Beispielsweise beschreibt die German Usability Professionals Association als größter Branchenverband für Human Factors Absolventinnen und Absolventen, die im IKT-Bereich arbeiten möchten, die Stellensituation und Verdienstmöglichkeiten in ihrem Branchenreport von 2022 als gut bis sehr gut. 

Die Absolventinnen und Absolventen können weiterhin mögliche Arbeitgeber auf den allgemeinen Stellenbörsen für Psychologinnen und Psychologen (z. B. www.hogrefe.de), beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder in direktem Kontakt mit Unternehmen wie bspw. internationalen Automobilherstellern finden.