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Forschungsgruppe Allgemeine & Arbeitspsychologie
Forschungsgruppe Allg. & Arbeitspsychologie

DFG: Diagnostisches Schließen mit kausalen Modellen

kausal In dem Projekt "Reihenfolgeeffekte beim diagnostischen Schließen" wurde in Zusammenarbeit mit Georg Jahn und Felix Rebitschek eine Reihe von Experimenten zur Untersuchung des diagnostischen Schließens durchgeführt. Diagnostisches Schließen bezeichnet den Prozess des Findens einer Erklärung zu einer Menge an Symptomen. Die Grundlage ist dabei das Wissen, welche Erklärung von welchen Symptomen verursacht werden kann. Wenn ein Symptom nur für eine Ursache spricht, wird es immer ein starker Indikator für diese Ursache sein. Oft können Symptome aber mehrere Ursachen haben. Dieses Projekt hat sich damit auseinander gesetzt, wie diese mehrdeutigen Symptome verarbeitet werden. Besonderes Augenmerk lag auf der kausalen Stärke und der Diversität der Symptome während der sequentiellen Symptomintegration. Die Art des Findens von Hypothesen und ihrer Aufrechterhaltung im Arbeitsgedächtnis variiert mit der sequentiellen Präsentation von mehrdeutigen Symptomen unterschiedlicher kausaler Stärke und Diversität.

Diagnostische Urteile und Prozessdaten wurden mit normativen Lösungen und Simulationen kognitiver Prozesse verglichen. Die Ergebnisse des Projekts tragen zu einem besseren Verständnis der Symptomintegration beim diagnostischen Schließen bei und eröffnen die Möglichkeit Fördermaßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten für den Prozess des Findens optimaler Diagnosen zu konzipieren.

Literatur

  • Jahn, G., Renkewitz, F., & Kunze, S. (2007). Heuristics in multi-attribute decision making: effects of representation format. In D. S. McNamara & J. G. Trafton (Hrsg.), Proceedings of the 29th Annual Cognitive Science Society (pp. 383-388). Austin, TX: Cognitive Science Society.

  • Rebitschek, F. G., Bocklisch, F., Scholz, A., Krems, J. F. & Jahn G. (2015). Biased processing of ambiguous symptoms favors the initially leading hypothesis in sequential diagnostic reasoning. Experimental Psychology, 62(5), 287-305. doi:10.1027/1618-3169/a000298