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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 23.05.2013

Ungarn 2013 - Demokratie auf Abwegen?

Mit dem ersten Europasalon schafft die TU Chemnitz gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung Sachsen eine außeruniversitäre Plattform für europapolitische Themen - Auftakt am 27. Mai 2013

Am Montag, den 27. Mai 2013, lädt die Professur für Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas der TU Chemnitz in Zusammenarbeit mit der Landesstiftung "Weiterdenken" der Heinrich Böll Stiftung Sachsen zum ersten Europasalon Chemnitz ein. Um 19.30 Uhr können sich Interessierte im Weltecho Café, Annaberger Straße 24, in entspannter Atmosphäre zum Thema "Ungarn 2013 - Demokratie auf Abwegen?" informieren und mit Experten und zivilgesellschaftlichen Aktivisten diskutieren. "Wir leben in einer Realität, in der wir von Europa-Politik umgeben sind. Über die komplexen Abläufe in der EU herrschen Unwissen und eine gewisse Skepsis, über die wir im Europasalon Chemnitz informieren wollen. Es bildet eine gute Plattform, um ins Gespräch zu kommen", sagt Organisatorin Anne Winkel. Die 27-jährige Europa-Studentin der TU Chemnitz absolviert derzeit ein Praktikum bei der Heinrich Böll Stiftung Sachsen und arrangierte den Europasalon Chemnitz als ein bildungspolitisches Projekt mit dem Institut für Europäische Studien der TU.

Die erste Veranstaltung im Rahmen des Europasalon Chemnitz wendet sich den jüngsten politischen und gesellschaftlichen Ereignissen in Ungarn zu. "In der Presse kursieren seit einigen Monaten befremdliche Schlagzeilen, die für mich wie aus den 1930er-Jahren des Deutschen Reiches klingen. Beispielsweise darf die Regierung laut Verfassung mehr und mehr in die Befugnisse der Justiz eingreifen. Daneben betreibt die rechtspopulistische Jobbik-Partei Jugendhetze mit antisemitischen Parolen, die von der Regierung nicht angeprangert wird", so Winkel. Unter dem Titel "Ungarn 2013 - Demokratie auf Abwegen?" diskutieren Experten und Aktivisten der ungarischen Studentenbewegung über Fragen, wie die EU die Werteverletzung Ungarns aufgreift, wie die ungarische Zivilgesellschaft auf die Umbrüche reagiert und welche Hintergründe zur politischen Kultur Ungarns beachtet werden müssen.

Der Abend beginnt mit Vorträgen von Prof. Dr. Stefan Garsztecki, Politologe und Historiker der Professor für Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas, und von Markus Lorenz, Politologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Europäische Regierungssysteme im Vergleich. Zu einer Diskussionsrunde werden anschließend über das Internet Andreas Koob, freier Journalist und Antiziganismus-Experte in Berlin und Budapest, sowie Vertreter der Studentenbewegung in Ungarn zugeschaltet. "Per Skype werden junge Aktivisten aus Budapest zu uns sprechen. Gerade für die jungen Teilnehmenden wird es interessant, mit Vertretern der ungarischen Protestkultur im selben Alter sprechen zu können", sagt Organisatorin Winkel.

Der Europasalon Chemnitz schafft ein europapolitisches Diskussionsforum, das speziell ein außeruniversitäres Publikum erreichen will. Noch in diesem Jahr werden drei bis vier weitere Veranstaltungen organisiert. "Politik ist nicht unbedingt sexy, deshalb hoffe ich, dass wir mit dem Europasalon Chemnitz ein Format schaffen, das jedem Interessierten Lust macht, sich über gesellschaftspolitische Ereignisse zu informieren", sagt Winkel. Der Eintritt zum Europasalon Chemnitz ist frei.