Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 06.10.2004

Ringvorlesung "Friedliche Revolution in Sachsen - fünfzehn Jahre danach"

Sächsische Impulsgeber der "friedlichen Revolution"
Zum 15. Jahrestag der Maueröffnung startet am 12. Oktober eine öffentliche Ringvorlesung mit führenden Köpfen der sächsischen Oppositionsbewegung

Am 9. November 2004 jährt sich zum 15. Mal der Tag der Maueröffnung - ein Ereignis, das 1989 zu den emotionalen Höhepunkten der "friedlichen Revolution" in der DDR gehörte. Bürgerrechtsbewegungen und hunderttausende Demonstranten hatten in der ganzen DDR das sozialistische System ins Wanken gebracht - doch die größten Protestaktionen gegen die SED- Herrschaft gab es in den Bezirken Leipzig, Dresden und Karl-Marx- Stadt, die den heutigen Freistaat Sachsen bilden.

Eine öffentliche Ringvorlesung an der TU Chemnitz unter dem Titel "1989/90 - 2004/05: Friedliche Revolution in Sachsen - fünfzehn Jahre danach" widmet sich der Frage, warum die Menschen in Sachsen in so besonderer Art zum Impulsgeber für den gesellschaftlichen Wandel wurden. Zahlreiche Protagonisten der damaligen Oppositionsbewegung werden dazu Auskunft geben: Als Vortragende haben sich unter anderem der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche Christian Führer, die ehemalige Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Gunda Röstel sowie der frühere sächsische Innenminister Heinz Eggert angekündigt. In ihren Vorträgen, die immer dienstags um 18 Uhr im Hörsaal 204 des Böttcher-Baus der TU Chemnitz, Straße der Nationen 62, stattfinden, werden sie die Ereignisse von 1989/90 Revue passieren lassen, aber auch - im 15. Jahr der deutschen Einheit - Bilanz ziehen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Erster Vortragender wird am 12. Oktober 2004 der Physiker Martin Böttger sein. Nach seinem Physikstudium in Dresden verweigerte Böttger den Wehrdienst in der NVA. Früh gründete er erste Friedensseminare im sächsischen Werdau und in Berlin. Wegen einer Menschenkette zum Weltfriedenstag am 1. September 1983 zwischen den Botschaften der UdSSR und der USA in Berlin wurde er festgenommen. Böttger war einer der Mitbegründer der Initiative Frieden und Menschenrechte. Am 9. September 1989 nahm er an der Gründung des Neuen Forums in Grünheide teil. Er organisierte die Opposition im Bezirk Karl-Marx-Stadt und wurde im Oktober 1990 Landtagsabgeordneter der Bürgerbewegungen in Dresden. Heute ist Martin Böttger Leiter der Außenstelle Chemnitz der Stasi- Unterlagen-Behörde (Birthler-Behörde).

Alle Referenten und Termine auf einen Blick:

12.10. - Martin Böttger, 19.10. - Wieland Orobko, 26.10. - Heinz Eggert, 02.11. - Matthias Kluge, 09.11. - Wolf-Dieter Beyer, 16.11. - Annemarie Müller, 23.11. - Matthias Rößler, 07.12. - Uwe Schwabe, 14.12. - Hans-Jörg Weigel, 21.12. - Tobias Hollitzer, 04.01. - Cornelia Matzke, 11.01. - Werner Schulz, 18.01. - Herbert Wagner, 25.01. - Christian Führer, 01.02. - Arnold Vaatz

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Eckhard Jesse, Inhaber der Professur Politikwissenschaft II der TU Chemnitz, unter Telefon (03 71) 531 21 79 oder per E-Mail eckhard.jesse@phil.tu-chemnitz.de .

(Autor: Volker Tzschucke, Student der Germanistik)