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Pressemitteilung vom 16.04.2004

Physiker forschen gemeinsam auf der Nanometerskala

Physiker forschen gemeinsam auf der Nanometerskala
An der TU Chemnitz etabliert sich der Forschungsverbund "Nanostrukturierte Materialien und Analytik" (NanoMA)

Entwicklungen der Chemie und Physik im Bereich der Nanometerskala prägen heute zunehmend die Materialwissenschaften. In diesem Größenbereich von einem Milliardstel Meter sind oft nicht mehr als 200 Atome oder gar nur zehn Moleküle enthalten. Um Fragestellungen neuer Materialien in diesem unvorstellbar kleinem Bereich effektiv und konzentriert bearbeiten zu können, schließen sich nun die vier Chemnitzer Physikprofessoren Christian von Borczyskowski, Frank Cichos, Michael Hietschold und Dietrich R. T. Zahn im Forschungsverbund “Nanostrukturierte Materialien und Analytik” (kurz: NanoMA) zusammen. Durch diese Kompetenzkonzentration wollen sie mit ihren Arbeitsgruppen sowohl ihre Forschung koordinieren, finanzielle Mittel einwerben und entsprechende Studieninhalte gestalten als auch Firmengründungen unterstützen. Aus diesem Anlass findet am 19. April 2004 um 13.30 Uhr eine Eröffnungsveranstaltung im Raum N001 im Zentralen Hörsaal- und Seminargebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 90, statt, zu der alle Interessenten eingeladen sind. Um 16.30 Uhr beginnt eine Führung durch die Labors des Institutes für Physik, in denen im Nanometerbereich geforscht wird. Nähere Informationen zum NanoMA-Forschungsverbund sind auf der Internet-Seite http://www.nanoMA.de zu finden.

Prof. Dr. Christian von Borczyskowski beschreibt die NanoMA-Forschung wie folgt: “Bei einer geringen Anzahl von atomaren oder molekularen Bausteinen treten in vielen Fällen neue physikalische Eigenschaften auf, da die Reichweite der Wechselwirkung zwischen den Bausteinen größer als die Ausdehnung der Nano-Partikel ist. Dadurch hängen zum Beispiel die Farbe und die optischen Eigenschaften eines Partikels von seiner Größe ab.” Bereits heute finden Nano-Partikel vielseitige Anwendungen, so z.B. um Farbe und Kratzbeständigkeit von Autolacken zu beeinflussen.

Ein anderes Phänomen, mit dem sich die NanoMA-Forscher beschäftigen, sind elektrische Leitungs- und Schaltvorgänge auf molekularer Ebene - der so genannten molekularen Elektronik. Ein einzelnes Molekül kann in einer elektrischen Anordnung quasi als Schalter benutzt werden. Die Vorgehensweise, aus einzelnen atomaren oder molekularen Bausteinen technisch durchaus relevante Systeme aufzubauen, nennt man “bottom-up” Verfahren. Dieses ist im Umkehrschluss zu vergleichen mit dem “top-down” Verfahren der Halbleitertechnologie, in dem zunehmend kleinere Strukturen mittels lithografischer Verfahren hergestellt werden. Laut Aussage von Prof. von Borczyskowski sei es abzusehen, dass diese beiden unterschiedlichen Ansätze zukünftig mehr und mehr eine Symbiose eingehen werden.

Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Christian von Borczyskowski und Prof. Dr. Dietrich Zahn vom Institut für Physik der TU Chemnitz., Telefon (03 71) 5 31 - 30 15, - 30 35, - 30 36, Telefax (03 71) 5 31 - 30 60, E-Mail borczyskowski@physik.tu-chemnitz.de und zahn@physik.tu-chemnitz.de