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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
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Pressemitteilung vom 14.04.2003

Ringvorlesung: Bleibt das Auto mobil?

Bleibt das Auto mobil?
Öffentliche interdisziplinäre Ringvorlesung im Sommersemester 2003 erörtert Wohl und Wehe einer scheinbar unbegrenzten Mobilität

Viele Menschen sehen im Auto eine "Wunschmaschine": Es ist nicht nur Transportmittel, sondern auch Ausdruck von Besitzerstolz, Objekt der Pflege und Gestaltung, Vehikel der Abenteuer- und Aggressionslust. Mit der Motorisierung des Personenverkehrs, des Gütertransports und der Landwirtschaft ist der Mensch im Laufe der letzten 120 Jahre dem alten Traum von der mühelosen Mobilität ein ganzes Stück näher gekommen. Allerdings sind nicht alle Folgen im Sinne des Erfinders: Auto und Straße haben die Bewohnbarkeit unserer Städte und Landschaften beeinträchtigt. Der Autoverkehr bedroht unsere Sicherheit und belastet unser Wohlbefinden. Er trägt zum Verbrauch fossiler Ressourcen bei und erhöht den Ausstoß des "Treibhausgases" Kohlendioxid. Mehr und mehr steht sich das Auto selbst im Weg.

An der TU Chemnitz wird im Sommersemester 2003 ein differenzierter Blick auf das Phänomen "Automobilität" geworfen. Anfang Mai 2003 startet hier eine interdisziplinäre Ringvorlesung, die diese Thematik aus technischer, organisatorischer, ökonomischer, wissenschaftlicher, politischer und alltagskultureller Perspektive beleuchtet. Unter der Überschrift "Bleibt das Auto mobil?" finden insgesamt sechs Veranstaltungen statt, die von Soziologen und Psychologen ebenso ausgestaltet werden wie von Maschinenbauern, Verkehrsexperten und Sprachwissenschaftlern. Die Ringvorlesung wird von Dr. Stephan Habscheid koordiniert, der als Oberassistent an der Professur für Germanistische Sprachwissenschaft arbeitet. Alle Interessenten aus der Region und der Universität sind zu den Vorträgen herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Die Ringvorlesung ist zugleich ein Vorgeschmack auf das Jubiläum "100 Jahre Automobilbau in Chemnitz und Zwickau", das 2004 mit zahlreichen Aktionen begangen wird.

Los geht es am 7. Mai 2003 mit dem Thema "Transport und Mobilitätslust: Autofahren in Vergangenheit und Zukunft". Dr. Kurt Möser vom Landesmuseum für Technik und Arbeit aus Mannheim spricht dazu ab 19 Uhr im TU- Hörsaalgebäude, Reichenhainer Str. 70, Raum N 111. Er wird in seinem Vortrag einen Überblick geben über die 120-jährige Attraktionsgeschichte des Autos, zudem beschreibt er Merkmale des automobilen Systems in den massenmotorisierten Gesellschaften und benennt Konsequenzen für eine mögliche Zukunft der individuellen Mobilität.

Die gesamte Ringvorlesung "Bleibt das Auto mobil?" im Überblick:

7. Mai 2003, 19 Uhr: "Transport und Mobilitätslust: Autofahren in Vergangenheit und Zukunft"; Dr. Kurt Möser, Landesmuseum für Technik und Arbeit, Mannheim

21. Mai 2003, 19 Uhr: "Verkehrs- und Kommunikationstechnologien in der Weltgesellschaft"; Dr. Klaus Kuhm, Universität Bremen, Institut für Soziologie

4. Juni 2003, 19 Uhr: "... und wer fährt? Möglichkeiten und Grenzen von Assistenzsystemen im Auto"; Prof. Dr. Josef Krems , TU Chemnitz, Professur Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie

18. Juni 2003, 19 Uhr: "Neue Produktionstechnologien im Automobilbau"; Prof. Dr. Reimund Neugebauer, TU Chemnitz, Professur Werkzeugmaschinen, Leiter des Fraunhofer-Institutes für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU)

2. Juli 2003, 19 Uhr: "Die Kulturgeschichte der Mobilität im Spiegel der Sprache"; Prof. Dr. Karlheinz Jakob, TU Dresden, Professur für Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte

16. Juli 2003, 19 Uhr: "Schiene und Strasse. Integrierte Verkehrsdienstleistungen am Beispiel der Deutschen Bahn"; Prof. Dr. Andreas Knie, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung/ DB Rent

Ort: Hörsaalgebäude der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 70, Raum N 111

Das komplette Programm und Informationen zu den Vorträgen finden Interessenten auch im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/ringvorlesung .

Wichtiger Hinweis für die Medien: In der Pressestelle können Sie eine honorarfreie historische Automobil-Aufnahme anfordern. Auf dem Foto sitzt der Rennfahrer Willy Pöge, der 1910 bei der Kaiser Nikolaus-Tourenfahrt den Zarenpokal gewann, in seinem Fahrzeug (Foto: Archiv DaimlerChrysler AG).

Weitere Informationen gibt Dr. Stephan Habscheid, Oberassistent der Professur für Germanistische Sprachwissenschaft der TU Chemnitz, unter Telefon (03 71) 531 40 50 oder per E-Mail stephan.habscheid@phil.tu- chemnitz.de .