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Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 21.04.1999

Ohne Risiko keine Chance

Damit der Start in die Selbständigkeit gelingt

Ohne Risiko keine Chance
Sparkasse Chemnitz unterstützt Professur "Unternehmensgründung"

Klein- und Mittelbetriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Neue Ideen, neue Verfahren, neue Produkte werden oft nicht in den häufig unbeweglichen Großunternehmen ausgebrütet, sondern von pfiffigen Neulingen. Doch gerade in den neuen Bundesländern gibt es noch nicht genügend mittelständische Firmen. Damit auch hier eine ausgewogene Wirtschaftsstruktur entsteht, sind Existenzgründer gefragt - eine Idee, für die sich auch immer mehr Uniabgänger begeistern können.

Doch der Weg zur eigenen Firma ist gar nicht so einfach. Gerade Ingenieure und Naturwissenschaftler tun sich da häufig schwer - ihnen fehlt oft einfach das nötige wirtschaftliche Wissen. Gute Ideen scheitern da oft schon an Kleinigkeiten. Schließlich kommt es nicht nur darauf an, ein neues, originelles Produkt zu entwickeln, es muß sich auf einem knüppelharten Markt auch durchsetzen und mit Gewinn verkaufen lassen. Mit welchen Anfangsschwierigkeiten müssen Jungunternehmer rechnen? Welche Rechtsform sollte man für eine Neugründung wählen? Wie kommt man an günstige Kredite? Das sind die Fragen, die sich unerfahrene Neulinge oft stellen und die sie nicht selten davon abhalten, eine Firma zu gründen.

Diesen Fragen soll sich die neue Stiftungsprofessur "Unternehmensgründung, insbesondere für innovative Produkte und Dienstleistungen" widmen, die die Sparkasse Chemnitz der Uni im vergangenen Jahr spendiert hat. Drei Jahre lang unterstützt die Sparkasse das Vorhaben mit einer größeren Summe. Studenten aller Fächer an der Chemnitzer Uni sollen so das nötige Rüstzeug für eine berufliche Selbständigkeit bekommen, aber auch Gasthörer aus der Region sind willkommen. Von Anfang an legt die Universität Wert darauf, daß der Lernstoff ohne Umwege und direkt praktisch angewandt werden kann. Das Thema "Existenzgründung" soll also nicht allein wissenschaftlich bearbeitet werden - die Studenten sollen vielmehr auch tatsächlich in der Lage sein, ihre eigene Firma zu etablieren.

Noch freilich ist die Professur unbesetzt - die Stelle mußte zunächst erst einmal ausgeschrieben werden. Es meldeten sich zahlreiche qualifizierte Bewerber. Die besten Acht von ihnen werden am Donnerstag, dem 22. April 1999, im Hörsaal 204 der Chemnitzer Uni, Straße der Nationen 62, ihre Probevorlesungen halten. Die Vorlesungen sind öffentlich und beginnen um 8.00 Uhr morgens, die letzte endet gegen 20.00 Uhr. Einige der acht Auserwählten - unter ihnen eine Dame - haben durch die Gründung eigener Firmen bereits ihre unternehmerischen Fähigkeiten bewiesen. Eine Liste der Vortragenden liegt dieser Pressemitteilung bei. In den folgenden Tagen entscheidet dann die Auswahlkommission, wer die begehrte Professur bekommt. Mit Beginn des Wintersemesters 1999/2000 soll der neu ernannte Professor seine Tätigkeit aufnehmen. In der Lehre werden neben Vorlesungen vor allem Fallbeispiele und Übungen im Vordergrund stehen, während die Forschung sich überwiegend technologieorientierten Gründungen widmen wird. Dabei geht es dann um solche Fragen wie etwa die Risikobeurteilung im Hochtechnologiebereich, die Finanzierung ehrgeiziger und ungewisser Forschungsvorhaben oder die Personalbeschaffung bei Hochtechnologieunternehmen. Der Professur kommt dabei zugute, daß in den letzten Jahren im Umfeld der Uni bereits zahlreiche junge technologieorientierte Unternehmen entstanden sind, häufig gegründet von Absolventen.

Die Professur selbst wird jedoch bereits am 11. Mai feierlich eröffnet, noch ohne den ausgesuchten Professor. Am 20. Mai beginnen auch die Lehrveranstaltungen, abgehalten durch andere Chemnitzer Wirtschaftswissenschaftler sowie durch einen Lehrbeauftragten, Dr. Reiner Mauer von der Universität Bayreuth. Auf dem Plan stehen dabei Vorlesungen und Seminare zu Themen wie Fabrik- und Unternehmensplanung, Marketing und Risikokapital sowie eine Fallstudie.

Weitere Informationen: Technische Universität Chemnitz, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Professur für Unternehmensgründung - Stiftungsprofessur der Sparkasse Chemnitz, Reichenhainer Straße 70, 09107 Chemnitz, Dipl.-Ing. Fritz Zimmermann, Tel. 03 71/5 31-22 34, -80 70 Fax: 03 71/5 31-46 67, E-Mail: f.zimmermann@wirtschaft.tu-chemnitz.de oder im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/gruender/

Anlage zur Pressemitteilung:

Der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität Chemnitz

Wissenschaftliche Vortragsreihe "Unternehmensgründungen aus Universitäten und Hochschulen"

am Donnerstag, dem 22. April 1999 im Hochschulteil Straße der Nationen, Hörsaal 1/204

- 08.00 Uhr Dr. Klaus Nathusius, Frechen-Königsdorf
"Der Beitrag von Universitäten und Hochschulen zu technologieorientierten Unternehmensgründungen im regionalen Kontext"

- 09.15 Uhr Prof. Dr. Hermann J. Weihe, Reppenstedt
"Konzepte für die Beeinflussung des Gründungsgeschehens in einer Hochschulregion"

- 10.30 Uhr Dr. Reinhard Schulte, Bochum
"Vom Hörsaal in die Selbständigkeit - eine Bestandsaufnahme der Chancen und Probleme akademischer Unternehmensgründungen"

- 11.45 Uhr Prof. Dr. Günter Kirschbaum, Berlin
"Innovationsorientierte Unternehmensgründung - ein Organisationsmodell für den personengebundenen Technologietransfer"

- 13.00 - 14.30 Uhr Mittagspause

- 14.30 Uhr Dr. Erich Merkle, Dresden
"Erfolgsfaktoren für Existenzgründungen als Grundlage einer Gründungspolitik im Hochschulbereich"

- 15.45 Uhr Dr. Cornelia Ehlert, Flöha
"Die Gründung von Unternehmen für innovative wissensintensive Dienstleistungen - die Chance für Studenten, Absolventen und Mitarbeiter TU Chemnitz, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen"

- 17.00 Uhr Dr. Albrecht Mugler, Oberlungwitz
"Unternehmer sind wie Baumeister: Wissen ist das Fundament, Geld ist der Baustein und der Kunde formt das Haus"

- 18.15 Uhr Dr. Heinz Scheibner, Grüna
"Regionale wissenschaftlich-industrielle Netzwerke führen zu Unternehmensgründungen"