Springe zum Hauptinhalt
Pressestelle und Crossmedia-Redaktion
Pressemitteilungen

Pressemitteilung vom 15.03.1999

Der interessante Vortrag: Der Herztod kommt auf leisen Sohlen

Der Herztod kommt auf leisen Sohlen
Was man gegen Herzinfarkt und Schlaganfall tun kann - Vermeiden und behandeln

Mindestens 500.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr einen Herzinfarkt, rund 100.000 sterben daran. Vielen von ihnen könnte geholfen werden, wenn der Anfall rechtzeitig erkannt würde. Schlimmer noch: In rund 100.000 Fällen bleibt der Herzinfarkt gänzlich "stumm", nicht einmal der Betroffene bemerkt ihn. Das kann zu einer Vorschädigung des Herzens führen, die, weil nicht behandelt, den zweiten Infarkt noch gefährlicher macht.

Aber auch die Zahl der Menschen mit einem Schlaganfall oder schweren Durchblutungsstörungen des Beckens und der Beine nimmt besonders in den Industriestaaten immer mehr zu - die Krankheiten sind zu einer Massenerscheinung geworden. Die Ursache sind in allen Fällen Ablagerungen in den Blutgefäßen, die vom Herzen wegführen, den Arterien. Der Arzt spricht von Arteriosklerose, der Volksmund von Arterienverkalkung. Die Ablagerungen können dazu führen, daß die Gefäße durch kleine Blutgerinnsel verstopft oder stark verengt werden - die Blutzufuhr wird plötzlich unterbrochen, der Infarkt naht.

Wie man Erkrankungen von Herz und Kreislauf frühzeitig erkennt und so einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall möglichst vermeidet, darüber spricht der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I vom Krankenhaus Küchwald, Privatdozent Dr. med. habil. Johannes Schweizer, am 24. März 1999 um 17.30 Uhr im Hörsaal 201 der Chemnitzer Uni, Straße der Nationen 62. Außerdem geht es natürlich darum, wie man solche Krankheiten im Falle eines Falles am besten behandelt. Der Vortrag ist Teil der äußerst erfolgreichen Reihe "Medizin im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Gesellschaft", die die Uni seit dem vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Klinikum Chemnitz anbietet.

Herz- und Kreislauferkrankungen haben etwas mit der Ernährung zu tun: In Notzeiten nämlich, etwa nach dem 1. und dem 2. Weltkrieg, ging die Zahl der Todesfälle durch Herzinfarkt und Schlaganfall jedesmal sehr stark zurück. Nachdem die Menschen wieder genug zu essen hatten und sich auch die anderen Lebensbedingungen normalisierten, nahmen dagegen die Todesfälle wieder sprunghaft zu. Aber es gibt auch örtliche Unterschiede. Bereits Anfang der 40er Jahre fiel den Medizinern auf, daß die Menschen rund um das Mittelmeer und den pazifischen Ozean ebenso wie die in Teilen Asiens wesentlich weniger anfällig für den Herztod sind als etwa die Bewohner des nord- und westeuropäischen Raums. Gründliche Untersuchungen zeigten dann später, wie das Risiko eines Infarkts oder einer anderen Gefäßkrankheit relativ einfach gesenkt werden kann. Inzwischen kann man die Arterienverkalkung stoppen und sogar teilweise rückgängig zu machen. Auch die jahrelange "stille Phase", die der zerstörerischen Verkalkung vorausgeht, kann man mittlerweile frühzeitig erkennen und dann gezielt etwas unternehmen.