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Auszeichnung für Dissertation mit Handlungsempfehlungen an die Politik

Dr. Karsten Dustin Hoffmann erhielt für seine an der TU Chemnitz verfasste Dissertation einen "Preis der Deutschen Hochschule der Polizei"

  • Die Preisträger Dr. Karsten Dustin Hoffmann, Michael Böhm-Udelhoven, Marisa Przyrembel, Birger Hansen sowie Norbert Reckers, Pressesprecher der Deutschen Hochschule der Polizei (von links). Foto: Herbold, DHPol

Bereits zum 19. Mal wurde am 19. Juni 2012 in Münster-Hiltrup der im Jahr 1975 etablierte "Preis der Deutschen Hochschule der Polizei 2011" vergeben. Damit zeichnet die Hochschule im Rhythmus von zwei Jahren hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus, die den Polizeien des Bundes und der Länder neue Erkenntnisse erschließen. Angenommen wurden insgesamt 41 Arbeiten, von der Bachelorarbeit bis zur Habilitationsschrift. Zu den Preisträgern gehört Dr. Karsten Dustin Hoffmann, der an der TU Chemnitz seine Dissertation zum Thema "Rote Flora - Ziele, Mittel und Wirkungen eines linksautonomen Zentrums in Hamburg" verfasste. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert. Betreut wurde die Doktorarbeit an der Professur Politische Systeme, Politische Institutionen von Prof. Dr. Eckhard Jesse.

In der Dissertation geht es um eines der aktivsten Zentren der Autonomen Bewegung in Europa, die vor mehr als 20 Jahren besetzte Rote Flora im Hamburger Schanzenviertel. Sie ist bekannt als kreative Kulturstätte, aber auch als Ausgangspunkt gewalttätiger Auseinandersetzungen mit der Polizei. Das Wissen über Ziele, Mittel und Wirkungen dieser politischen Strömung ist gering, weite Teile des Forschungsfelds gelten als Terra incognita. Die zentrale Fragestellung, der Karsten Dustin Hoffmann nachging, lautet daher: Welche politischen Funktionen erfüllt die Rote Flora? Er betrachtete die gesamte Geschichte des Projekts von seiner Formierung im Jahr 1987 bis ins Jahr 2011 und untersuchte es mit einem einheitlichen Analyseraster, das zunächst die allgemeinen politischen Rahmenbedingungen darstellt, dann das Verhalten der Flora-Aktivisten rekonstruiert und anschließend die Reaktionen von Anwohnern, Medien, Parteien und staatlichen Institutionen ermittelt. Dafür greift nutzt Hoffmann eine Vielzahl von Quellen und Dokumenten zurück, die er zumeist in privaten Archiven der linksradikalen Bewegung gesammelt hat. "Die Forschung erhält mit dieser Studie einen umfassenden Einblick in die Strukturen dieser militanten linksextremistischen Strömung", sagt Hoffmann und fasst zusammen: "Es lässt sich ein Trend erkennen, nach dem die praktische Funktion der Roten Flora als Kommunikationszentrum an Wert verliert, wohingegen ihr symbolischer Wert als eines der letzten `besetzten´ Häuser für die gesamte Autonomenbewegung kontinuierlich steigt." Die Arbeit schließt mit einer Reihe von Handlungsempfehlungen an den Hamburger Senat, wie aus demokratischer Sicht am effektivsten mit Autonomen Zentren umzugehen ist.

Ebenfalls mit 3.000 Euro ausgezeichnet wurde die Doktorarbeit von Birger Hansen (Hamburg); den mit insgesamt 2.000 Euro dotierten Sonderpreis teilen sich Marisa Przyrembel (Berlin) und Michael Böhm-Udelhoven (Mainz) für ihre Studienabschlussarbeiten.

Katharina Thehos
25.06.2012

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