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Rettung von Kulturgütern ist das oberste Gebot

Universitätsbibliothek der TU Chemnitz ist Mitglied des neugegründeten Notfallverbundes Chemnitz

Am 22. September 2022 unterzeichneten die Träger von Chemnitzer Archiven, Bibliotheken, Museen und Sammlungen – darunter auch die Universitätsbibliothek der Technischen Universität Chemnitz – eine  Vereinbarung zur gegenseitigen Unterstützung in Notfällen. „Ziel des sogenannten Notfallverbundes ist es, gemeinsam mit Material und Personal gegenseitig Vorsorge für Notfälle zu treffen und sich in Katastrophenfällen bei der Rettung von Kulturgütern zu unterstützen, aber sich auch gemeinsam präventiv auf einen Notfall vorzubereiten und Erfahrungen auszutauschen. Dazu gehört unter anderem auch die Kooperation mit der Feuerwehr vor Ort“, erläutert  Angela Malz, Direktorin der Universitätsbibliothek. Die beteiligten Partnerinnen und Partner wollen mit dem Zusammenschluss auch in Vorbereitung auf das Kulturhauptstadtjahr 2025 ein Zeichen für die Bedeutung des Kulturguterhalts setzen.

In den letzten 15 Jahren sind aus der Erfahrung mit verschiedenen Katastrophen, wie Bränden und Hochwasser, bundesweit zahlreiche Notfallverbünde entstanden. 2007 wurde der erste in Weimar gegründet – nicht zuletzt auch vor dem Eindruck des Brands in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek im Jahr 2004. Der erste Notfallverbund in Sachsen wurde 2011 in Dresden gebildet. Ereignisse wie klimabedingte Umweltkatastrophen verleihen dem Thema Kulturgutschutz erneut eine besondere Aktualität.

Stephan Luther, Leiter des Universitätsarchivs, weiß, wie wichtig es gerade bei Wasserschäden ist, Archivgut zu retten. „Hier kommt es auf Schnelligkeit des Handelns an, um Schäden zu minimieren“, so Luther. Er kann sich noch gut an die Schadensereignisse der Flut in Sachsen von 2002 erinnern, wo auch Teile des Staatsarchivs Chemnitz und das Stadtarchivs in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Zum Glück wurden aber keine größeren Schäden verzeichnet“, sagt der Leiter des Universitätsarchivs, das bisher von Schäden verschont blieb. Mit dem Umzug des Universitätsarchivs in das neue Gebäude der Universitätsbibliothek haben sich die Bedingungen für den Schutz des Archivgutes stark verbessert. „Dank unserer klimatisierten und gut ausgestatteten Magazine verfügen wir nun über ideale Nutzungsbedingungen, die auch für den Notfallverbund Chemnitz von Vorteil sind“, so Luther.

„Konkrete Aufgaben eines Notfallverbundes sind beispielsweise Maßnahmen für eine Alarmbereitschaft, Notfallübungen und Fortbildungen zur Notfallvorsorge, die Unterhaltung einer Notfall-Datenbank sowie das Abschließen von Rahmenvereinbarungen zur Logistik im Fall einer Katastrophe“, erläutert Malz. Dies sei im Verbund viel besser zu leisten. „Bei begrenzten Schadensereignissen kann so schnell und unbürokratisch Hilfe im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten geleistet werden“, fügt die Direktorin der Universitätsbibliothek hinzu. Aktuell werden die Notfallpläne der Mitglieder des Chemnitzer Notfallverbundes aufeinander abgestimmt.

Mario Steinebach
22.09.2022

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