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Der Einfluss von Social Media auf die politische Kultur

Letzte Veranstaltung in der Vortragsreihe „Ethik der Digitalisierung“ im Rahmen der Aktion „Eine Uni, ein Buch – Chemnitz liest Asimov“ – Vorträge und Diskussion mit Prof. Dagmar Borchers (Universität Bremen) und Prof. Sven Engesser (TU Dresden) am 3. Februar ab 18 Uhr online

Im letzten Teil der Vortragsreihe „Ethik der Digitalisierung“ des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Hybrid Societies“ und der Professur Fachdidaktik Philosophieren mit Kindern (Leitung: Prof. Dr. Minkyung Kim) der Technischen Universität Chemnitz mit dem Titel „Digitalisierung und politische Kultur“ stehen Fragen zu Demokratie und politischer Kultur im Mittelpunkt. Die Veranstaltung findet am 3. Februar 2022 ab 18 Uhr online statt. Die Zugangsdaten zur Veranstaltung erhalten Interessierte auf Anfrage per Mail oder über das Online-Kontaktformular

Prof. Dr. Dagmar Borchers von der Universität Bremen zeigt in ihrem Impuls zum Thema „Das Konzept der Wahrheit in der digitalen Demokratie – Überlegungen zu einem komplexen Verhältnis“, wie Hannah Arendt in ihrem berühmten Aufsatz „Wahrheit und Politik“ Entwicklungen vorausgesehen hat, die insbesondere durch Internet und soziale Medien an Fahrt aufnehmen. Der Vortrag bezieht eine klare Position für die Unverzichtbarkeit der Wahrheit als Kategorie und Wertvorstellung für die Entwicklung und Gestaltung einer digitalisierten Welt.

Im zweiten Vortrag des Abends mit dem Titel „Digitaler Populismus“ von Prof. Dr. Sven Engesser von der TU Dresden geht es um den Umgang von Populistinnen und Populisten mit Social Media, die darüber eine direkte Verbindung zu Wählerinnen und Wählern herstellen können, die nicht länger durch journalistische Auswahlprozesse begrenzt wird. Der Forscher fragt sich: Was bedeutet das für die politische Kommunikation? Und: Welche Risiken entstehen dadurch ganz konkret für unsere Gesellschaft?

Die Reihe ergänzt das Rahmenprogramm der Aktion „Eine Uni, ein Buch – Chemnitz liest Asimov“. Die Technische Universität Chemnitz hatte sich 2021 erfolgreich um eine Förderung des Programms beworben und setzt in den Jahren 2021 und 2022 verschiedene Aktionen um den Erzählband „Ich, der Roboter“ von Isaac Asimov um.

Hintergrund: Ethische Fragen der Digitalisierung im Fokus

Die zunehmende Digitalisierung und insbesondere der Einzug KI-gestützter Technologien in den verschiedensten Bereichen unseres Lebens verändern unseren Alltag im Privaten nicht weniger als unser Zusammenleben in der Öffentlichkeit. Dabei werden an verschiedenen Stellen ethische Fragen aufgeworfen: Sind bestimmte Technologien begrüßenswert oder bergen sie unannehmbare Risiken? Welche Regeln müssen für die Verarbeitung von Daten durch künstlich-intelligente Technologien gelten, wenn sie in bestimmten und besonders sensiblen Anwendungsbereichen wie etwa dem Gesundheitssystem eingeführt werden sollen? Welche Rechte von Nutzerinnen und Nutzern müssen gewahrt werden? Oder umgekehrt: Wie sollten digitale Technologien entwickelt werden, um ihre Potentiale für eine Verbesserung menschlichen Lebens zu nutzen?

Digitale Technologien in ihren vielfältigen Facetten

In den bislang drei Teilen der Vortragsreihe wurden ganz unterschiedliche Bereiche und Formen der Digitalisierung thematisiert. Es ging u. a. um die Maschine als Gegenüber, der menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden – bis hin zu der Frage, ob Roboter auch Freunde sein können. Ferner beschäftigten sich die Vorträge mit dem Einfluss zunehmender digitaler Technologien auf die Eltern-Kind-Beziehung und dem paternalistischen Potenzial von KI-basierten Health Apps. Ein Vortrag zur Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen partizipativer Projekte adressierte unter anderem die Frage, wie Nutzerinnen und Nutzer Einfluss nehmen können auf die Entwicklung und Beforschung von Technologien.

Weitere Informationen erteilen Dr. Tobias Gutmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Fachdidaktik Philosophieren mit Kindern der TU Chemnitz, E-Mail tobias.gutmann@zlb.tu-chemnitz.de, und Ingmar Rothe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich Hybrid Societies, E-Mail: ingmar.rothe@phil.tu-chemnitz.de.

Matthias Fejes
02.02.2022

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