Springe zum Hauptinhalt

Humangeographie

Promotionsprojekt  Lokale Aushandlungen ländlicher Migrationsregime (Hanne Schneider, M.A.)

Spätestens seit der Fluchtzuwanderung um das Jahr 2014/15 stehen Kommunen bzw. die lokale Ebene in Aufnahmeprozessen von Migrant:innen immer stärker im Fokus von öffentlichem Interesse aber auch der Forschung. Dabei sind Zuwanderungsprozesse für die aufnehmenden Orte nicht nur mit materiellen Fragen der Ankunfts- und Integrationsinfrastruktur oder Governance von Migration verknüpft sondern ebenso spielen hier gesellschaftliche Prozesse um Zugehörigkeit und  lokale Verteilung und Aufnahme von Geflüchteten eine große Rolle. Auch wenn die Migrationsforschung der vergangenen Jahre immer stärker lokale Prozesse (sog. local turn) in den Blick nimmt, und auch ländliche Regionen verstärkt im Fokus stehen, sind die Fragen von lokalen Aushandlungsprozessen weitgehend unterbelichtet.

Das Promotionsprojekt beschäftigt sich daher, mit besonderem Fokus auf Fluchtmigration,  mit ländliche Räumen als Kontext und Produktionsort zugleich von Migration. Im Rahmen dieser Dissertation werden diese beiden Perspektiven Perspektiven miteinander verknüpft, denn die Zuschreibung von ländlichen Charakteristika von Gesellschaften prägt auch den Umgang mit und lokalen Macht- und Akteurskonstellationen in Bezug auf Migration. Das Promotionsprojekt trägt somit dazu bei, die konzeptionelle Lücke der raumbezogenen (lokalen) Migrationsregime zu füllen und diese um eine gesamtgesellschaftliche Perspektive zu erweitern.

Als empirische Datengrundlage dient in der erster Linie der Datenkorpus des Verbundforschungsprojektes „Zukunft für Geflüchtete in ländlichen Regionen Deutschlands“ sowie darüberhinausgehende Forschungen am der Professur für Humangeographie.  Hierbei stehen Interviews mit lokalen Stakeholdern aus Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung, Geflüchteten sowie ein breiter Korpus an weitergehendend Material (u.a. Befragungsdaten, Medienartikel) aus zahlreichen ländlichen Kommunen zur Verfügung.

Kontakt: Hanne Schneider