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Humangeographie

REFRAME: Rahmungen des Ankommens. Transnationale Perspektiven auf Wahrnehmungen, Politikansätze und migrantische Praktischen von Geflüchteten 2015/16 und 2022/23 im Vergleich

Zielsetzung des Projekts

Die jüngere Geschichte von Flucht und Vertreibung weltweit verdeutlicht, dass Vertreibung kein singuläres, zeitlich begrenztes Ereignis ist, sondern Teil eines fortdauernden Krisenmoments. Dabei ist Ankunft und Flüchtlingsaufnahme mit Krisen in den Bereichen Wohnen, Energie, Demokratie und Pflege verwoben. Ausgehend von dem Begriff der Krise zielt das Forschungsprojekt REFRAME darauf ab, durch eine systematische Analyse und einen transnationalen Vergleich von Daten und Diskursen über die Ankunft von Zwangsmigrant*innen das Paradigma der Flüchtlingsaufnahme im politischen und diskursiven Bereich neu zu rahmen.

REFRAME führt einen Vergleich mit drei Schwerpunkten durch:

  • Wahrnehmungen von und Diskurse zu Ankunft Geflüchteter und ihre Auswirkungen auf Politikansätze im Bereich Wohnen und sozialer Zusammenhalt;
  • politische Steuerung von Ankunft und Wohnen Geflüchteter, die ihr innewohnenden Konflikte und Möglichkeiten zur Stärkung der Zivilgesellschaft; sowie
  • die Ko-Konstitution von Praktiken Geflüchteter und von Wohnungsmarktregimen.

Das Projekt zielt darauf ab, vorhandene und neu erhobene Daten zu Wahrnehmungen, Diskursen, Politikansätzen und Praktiken der Ankunft und Unterbringung von Geflüchteten in den Jahren 2015/16 bis 2022/23 in ausgewählten Orten in vier Ländern (Deutschland, Italien, Türkei, Vereinigtes Königreich) zu erheben und vergleichend zu analysieren. Der transnationale, lokal vergleichende Ansatz wird lokal spezifische Faktoren von universelleren Phänomenen differenzieren und damit nuancierte Aussagen zu verschiedenen „Rahmungen des Ankommens“ treffen.

So trägt REFRAME dazu bei, Problembereiche bei der Ankunft und Aufnahme von Geflüchteten im Prozessverlauf und in den relevanten relationale Dimension zu identifizieren. Zudem diskutiert REFRAME die räumlichen und kolonialen Implikationen von Ankunft und Aufnahme sowohl in historischer, sozialer als auch emotionaler Hinsicht. Die Forschungsergebnisse werden nicht nur den konzeptionellen Diskurs vorantreiben, sondern auch politische Debatten zur lokalen Antwort auf Vertreibung befruchten.

Projektinformationen

Laufzeit: 4/2024-3/2027

Kooperationspartner: Technische Universität Chemnitz (Deutschland), University College London (Vereinigtes Königreich), Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, Leipzig (Deutschland) Europäische Kommission, Rahmenprogramm Horizon Europe