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Professur Medieninformatik
Drittmittelprojekte

Drittmittelprojekte

Laufende Projekte

Simplications - Implikationen (vermeintlich) einfacher Sensordaten für Privatheit im Zuhause

Der Einsatz des Internet of Things (IoT) im „Smarten Zuhause“ verspricht Verbraucher:innen mehr Komfort, Sicherheit und Effizienz im Alltag. Dazu werden vermehrt vernetzte Sensoren eingesetzt, die viele vermeintlich einfache Daten – etwa Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Helligkeit oder Bewegung – erheben. Diese Sensoren werden von Bewohnern oder von Dritten (Vermieter, Verwandte) in Wohnungen installiert, oder sind in Haushaltsgeräten und Alltagsgegenständen wie Smart TVs integriert. Im Gegensatz zu den Risiken und Implikationen smarter Geräte, die Video und Audio erfassen, wie „intelligente Lautsprecher“, ist insbesondere im öffentlichen Diskurs ein mangelndes Problembewusstsein und Verständnis für Risiken und Implikationen für Privatheit durch vermeintlich einfache Sensordaten festzustellen.

Simplications wird gemeinsam mit Verbraucher:innen die möglichen Implikationen der Nutzung von vermeintlich einfachen Sensoren im Zuhause partizipativ erforschen. Daran anschließend wird Simplications Medien und Interventionen zur digitalen Bildung gestalten und einsetzen, die zu einer informierteren Gestaltung und Nutzung von Sensordaten-Anwendungen im Zuhause beitragen. Diesen kombinierten Ansatz aus partizipativer Forschung und Gestaltung von Bildungsangeboten zum Transfer über zivilgesellschaftliche Organisationen nennen wir Privacy by Co-Design, und wollen dem etablierten Privacy by Design so das Element der Partizipation hinzufügen.

Gefördert durch das BMBF.

Laufzeit: 06.2023 bis 05.2026

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Albrecht Kurze

bitplush - Plüschtiere zur impliziten & multimodalen Interaktion

Haptisch und ästhetisch anspruchsvolle smarte Plüschtiere, die räumlich getrennten Familienmitgliedern implizite und fantasievolle Interaktionen ermöglichen, um nuancierte und multimodal zwischenmenschliche Verbundenheit auszudrücken, sind ein geeigneter Anwendungsfall für Nähe über Distanz. Der interdisziplinäre Verbund aus Hochschule Anhalt, TU Chemnitz, TITV Greiz – Institut für Spezialtextilien und flexible Materialien, Kösener Spielzeugmanufaktur erforscht diesen Designspace mit dem Ziel, die technischen, sozialen und gestalterischen Facetten der multimodalen und niedrigschwelligen Interaktion für individuelle Plüschtiere zu erschließen und verfügbar zu machen.

Kern der soziotechnischen Innovation sind dabei multimodale und niedrigschwellige Kommunikationskanäle, die eine datensparsame Alternative zu Überwachungstechnologie bieten und dabei emotionale Bindungen zwischen getrennten Familienmitgliedern um multimodale und implizite Ausdrucksformen ergänzt, ohne andere Formen der sozialen Interaktion zu ersetzen. Der Verbund verknüpft die in Deutschland reiche handwerkliche Tradition der Produktion von Plüschtieren mit dem Technologiefeld smarter Textilien, multimodaler Interaktionen und dem Internet of Things. Zu diesen handwerklichen, technischen, informatischen und designerischen Kompetenzen kommen Kompetenzen zur fundierten psychologischen Untersuchung von Wirkung und Ursache für Nähe über Distanz hinzu. Unser Verbund integriert gezielt spezifische Expertisen der Region Mitteldeutschland.

Laufzeit: 04.2023 bis 03.2026

Gefördert durch das BMBF.

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Albrecht Kurze

Hybrid Societies - MENSCH.MASCHINE.MITEINANDER

Teilprojekt D03 “Credible Conversational Pedagogical Agents” im Rahmen des SFB 1410 “Hybrid Societies: Humans Interacting with Embodied Technologies”. Sprachsynthese- und -erkennungssysteme werden immer beliebter und greifen in das tägliche Leben ein. Darüber hinaus wird die Sprachsynthese in verschiedenen Lernprogrammen eingesetzt, um abwechslungsreiche, natürliche und anregende Lernumgebungen zu schaffen. Informatiker erstellen nahezu realistische Sprachsoftware auf Basis linguistischer Merkmale, die sukzessive von Psychologen hinsichtlich der Lernunterstützung zu verschiedenen Themen untersucht und optimiert werden. Im Rahmen des SFB Hybrid Societies verknüpft dieses interdisziplinäre Teilprojekt von Linguisten, Psychologen und Informatikern daher konversationelle und pädagogische Agenten zu einem Conversational Pedagogical Agent (CPA), dessen Ziel es ist, die sprachliche Glaubwürdigkeit (und nicht andere Formen der Glaubwürdigkeit, wie z.B. journalistische Glaubwürdigkeit) und das Lernen über den Fremdsprachenerwerb hinaus durch spezifische Sprachhinweise zu verbessern. Wir konzentrieren uns auf das spezifische nicht-muttersprachliche Verhalten von CPAs in der Interaktion mit Menschen, um glaubwürdige digitale Lehrer für nicht-muttersprachliche Lerner zu sein. Wir interessieren uns insbesondere für die Art und Weise, wie ein CPA menschliche Lerner verbal ansprechen sollte, um den Erfolg in der Kommunikation und folglich im Lernen durch die Zuschreibung von sozialer und fachlicher Kompetenz durch menschliche Lerner zu erhöhen. Unsere Hauptforschungsfrage ist daher, ob sprachliche Glaubwürdigkeit die menschliche Lernleistung zu verschiedenen Themen beeinflusst, wenn sie von digitalen CPAs vermittelt wird. Wir wollen herausfinden, wie Glaubwürdigkeit in einer CPA durch nicht-native sprachliche Hinweise erzeugt werden kann und wie genau eine glaubwürdige CPA gestaltet sein sollte. Es werden experimentelle Studien durchgeführt, um relevante Designfaktoren der sprachlichen Ausgabe von CPAs zu identifizieren. Solche Gestaltungsfaktoren könnten z.B. Satzkomplexität, Jargon/Register, Unterverwendung von Hochkommata oder abweichende Satzbetonung sein. In weiteren Arbeitspaketen wird ein benutzerspezifischer digitaler Korpus von authentischem nicht-muttersprachlichem Englischgebrauch zusammengestellt, der als Input für tiefe künstliche neuronale Netze dient. Die Ausgabestimme wird in einer Text-to-Speech-Synthese im nicht-muttersprachlichen Bildungsdiskurs verwendet und über Entscheidungsexperimente hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit und über Tests hinsichtlich der Lernleistung der Schüler evaluiert. Daraus lassen sich verschiedene Gestaltungsempfehlungen im Bereich des multimedialen Lernens, der Online-Bildung, der Blended-Learning-Konzepte und des Fernunterrichts ableiten und für die Erstellung von Lernalgorithmen für CPA-Erstellungstools übernehmen. Im Hinblick auf das CRC steht die auditive Komponente von EDTs im Vordergrund. Das Projekt ist an der Schnittstelle von Korpus-/Soziolinguistik, künstlichen neuronalen Netzen und CPAs in der maschinell-menschlichen Interaktion in hybriden Gesellschaften angesiedelt. Das Projekt fokussiert auf die Überzeugungen der Lerner von CPAs als glaubwürdigen Lehrern (d.h. eine Zuschreibung von Intentionen an einen CPA über den auditiven Kanal), während das Projekt die Interaktion in hybriden Gesellschaften kritisch betrachtet, indem es fragt, wie CPAs durch den Einsatz von neuronalen Netzen Glaubwürdigkeit (d.h. Intentionalität als ‘soziales Spiegeln’) zugeschrieben werden kann und so den Lernerfolg im nicht-muttersprachlichen Bildungsdiskurs erhöht. Da hybride Gesellschaften immer inhärent international sind, sind Reaktionen auf den Sprachgebrauch, insbesondere der internationalen Sprache Englisch in nicht-muttersprachlichen Kontexten, zentral für die intendierte erfolgreiche Interaktion. Damit adressiert das Projekt den inhärenten internationalen Aspekt hybrider Gesellschaften, der sich durch Sprache ausdrückt.

Homepage: https://hybrid-societies.org/

Ansprechpartner: Prof. Dr. Maximilian Eibl

Gefördert durch die DFG

Laufzeit: 2020 bis 2023

Data-I - Dateninteraktion interdisziplinär erleben

Smarte, vernetzte Sensoren und das Internet of Things (IoT) durchdringen zunehmend den Alltag. Kernpunkt von Innovationen, aber auch Implikationen, z.B. für Privatsphäre, sind dabei entstehende Daten. Das Projekt fördert studentische Kompetenzen im Umgang mit diesen Sensordaten. Dabei ist es erforderlich, praktisches Erleben der Interaktion Studierender mit smarten Sensoren/Daten und eigene Fragestellungen daran zu fördern. Um dies zu ermöglichen, werden ein passendes Werkzeug zum Sammeln von Sensordaten und Interagieren damit sowie eine passende methodische Einbettung in die Lehre entwickelt und erprobt. Bewusst soll auf Perspektivunterschiede verschiedener Disziplinen gesetzt werden – in der Kooperation der Lehrenden – als auch in heterogenen Kleingruppen von Studierenden.

Gefördert durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre im Rahmen der Ausschreibung Freiraum 2022

Laufzeit: September 2022 bis November 2023

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Albrecht Kurze

Abgeschlossene Projekte

Die Orientierung sowie Fortbewegung in komplexen Innenräumen stellt für viele Personen eine alltägliche Hürde dar. Insbesondere ältere Personen oder Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen sind dabei oftmals auf Unterstützungen angewiesen. Da öffentliche Einrichtungen und Gebäude generell für alle Menschen erreichbar sowie zugänglich sein sollten, forscht die Nachwuchsforschungsgruppe DYNAMIK an geeigneten Möglichkeiten der Umsetzung eines adaptiven und dynamischen Assistenzsystems mithilfe eines Smartphonedemonstrators zur Innenraumnavigation. Als Testumgebung werden die neuen Räumlichkeiten der Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek Chemnitz genutzt. Gemeinsam mit der Professur für Medienpsychologie, der Professur für Schaltkreis- und Systementwurf und der Professur für Verteilte und Selbstorganisierte Systeme beteiligt sich die Professur für Medieninformatik an dem interdisziplinären Forschungsprojekt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und leistet im Zuge dessen darüber hinaus einen Beitrag zur Förderung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum.

Homepage: https://www.tu-chemnitz.de/phil/imf/mp/dynamik

Gefördert durch den Europäischen Sozialfonds

Laufzeit: Januar 2020 bis Dezember 2022

Chemnitz ist die Großstadt mit dem größten Bevölkerungsanteil 65+ in Europa. Für viele ältere Menschen ist die eigene Wohnung Mittelpunkt des Lebens, dort will man selbstbestimmt und lange leben. Ob im Media- und Elektronikmarkt oder im Discounter – angeboten werden smarte, technische Unterstützungssysteme. Diese versprechen Sicherheit und Komfort, vom Türalarm über die automatische Heizung hin zu Wasserhähnen für Vergessliche. Offen ist, wie gerade Menschen über 65 darüber denken? Welche Meinungen haben ältere Bürger:innen in Chemnitz zu diesen technischen (Unterstützungs-)Systemen? Daher fragen wir als Forschende – und lassen uns fragen: Was bedeutet “Unterstützung” für Ältere, und wie wollen sie diese durch technischen Systemen erhalten? Welche Sensoren sind sinnvoll, welche überwachen mich unnötig? Wo werden meine Daten gespeichert und welche digitalen Gäste sind ungebeten? Gemütlich im Technikcafé kommen wir ins Gespräch, lassen uns fragen und haken nach. Aktiv sind wir bei Mitmach-Nachmittagen, hier wird schon mal ein schlauer Lautsprecher auseinandergenommen. Oder gemeinsam am wirklich nützlichen Assistenten getüftelt. Auch das Thema Sicherheit, wenn alles vernetzt ist, kommt nicht zu kurz.

Homepage: https://www.hochschulwettbewerb.net/2022/chemnitz/

Gefördert durch das BMBF im Rahmen des Hochschulwettbewerbs im Wissensschaftsjahr 2022

Laufzeit: April 2022 bis Dezember 2022

Ansprechpartner: Karola Köpferl, M.A.; Dr.-Ing. Albrecht Kurze

Mit dem Lebensalter steigt auch die allein verbrachte Zeit. Die Mehrzahl älterer Menschen muss erwarten, im Alter allein zu leben. Zunehmende soziale und emotionale Isolation ist die Folge. Diesem Problem lässt sich entgegenwirken, indem Motivation und Gelegenheiten für soziale Kontakte geschaffen werden und entsprechend soziale Unterstützung ermöglicht wird. Verschiedene Lösungsansätze in Wissenschaft und Wirtschaft haben sich dieser Problematik angenommen. So existieren soziale Netzwerke für Ältere, es werden technologiegetrieben Ambient Assisted Living (AAL)-Konzepte entwickelt und schließlich werden ganz ohne Technik intergenerationelle Hausgemeinschaften aufgebaut. All diese Ansätze bieten Lösungen für bestimmte Aspekte, können die drohende Isolation aber nicht abwenden, da sie einen unserer Meinung nach besonders wichtigen Aspekt vernachlässigen: die Förderung des sozialen Austauschs mit der unmittelbaren nachbarschaftlichen Umgebung. Ziel des Vorhabens ist der Aufbau einer Forschergruppe, die sich mit der Frage beschäftigt, wie ein solcher Austausch technisch initiiert, bzw. unterstützt werden kann. Dabei soll exemplarisch smarte vernetzte Technik (Internet of Things) für den Alltag gemeinsam mit den Verwendern und Verwenderinnen entwickelt und erprobt werden. Das Projekt wurde durch Dr. Arne Berger initiiert. Es ist eines von acht Preisträgern des Wettbewerbs “Interdisziplinärer Kompetenzaufbau” des BMBF.

Homepage: http://nebeneinander-miteinander.de/

Gefördert durch das BMBF, Mensch-Technik-Interaktion im demografischen Wandel

Laufzeit: November 2014 bis Oktober 2019 mit 6 wissenschaftlichen Mitarbeitern, November 2019 bis Oktober 2022 mit 2 Post-Docs

Ansprechpartner: Dr. Andreas Bischof, Dr.-Ing. Albrecht Kurze

Co-Design für alternative Konzepte für autonome Maschinen in der Pflege Verbundvorhaben mit Partnern der TU Chemnitz, Bauhaus-Universität Weimar, SDU – University of Southern Denmark

Homepage: http://www.rethicare.info

Gefördert durch die VolkswagenStiftung, “K.I. – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen”

Laufzeit: April 2019 bis April 2022

Ansprechpartner: Dr. Andreas Bischof

Co-Design-Methoden und transformatives Reallabor

Homepage: https://stadtlabor-chemnitz.de

Gefördert durch das BMBF, Innovations- & Technikanalyse (ITA)

Laufzeit: Januar 2019 bis März 2021

Ansprechpartner: Dr. Andreas Bischof

In der Zusammenarbeit von Mensch und Robotern müssen Design und Steuerung auf die Bedürfnisse von Menschen und die Interaktion mit ihnen abgestimmt sein. In Alltagssituationen, die durch eine hohe Komplexität und Dynamik gekennzeichnet sind, ist diese Interaktion bisher nicht immer zufriedenstellend. Gegenstand des Projektes ist die Entwicklung eines situativ adaptierenden Interaktionskonzeptes und dessen Realisierung in einem Demonstrator. Als komplexes Szenario ist hierfür der Einsatz eines mobilen Roboters vorgesehen, der in der Infrastruktur eines Supermarktes agiert. Zentrale Arbeitsziele des Interaktionskonzeptes betreffen u.a. die Mensch-Roboter-Kommunikation via Sprach- und Touch-Eingaben, die Menscherkennung und die damit verbundene Wiedererkennung, sowie die Navigation und Steuerung in komplexen und hochdynamischen Umgebungen.

Das Projekt wird durch das BMBF über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert und in Kooperation mit den Unternehmen Innok Robotics, LUNAR und Toposense durchgeführt.

Homepage: https://www.tu-chemnitz.de/forschung/virtual_humans/i-robeka/index.php

Gefördert durch das BMBF

Laufzeit: April 2018 bis März 2021, verlängert bis September 2021

Das Projekt „localizeIT – Lokalisierung visueller Medien“ fußt auf den Ergebnissen der Nachwuchsforschergruppe sachsMedia (s.u.). Das InnoProfil sachsMedia hat sich intensiv mit der Bildanalyse, insbesondere von Videomaterial auseinandergesetzt. Ziel der Analyse war die Entdeckung von Personen und Objekten in Videomaterial. Anwendungsfall war Material der Filmwirtschaft, wie es im Lokalfernsehen entsteht. Ziel von localizeIT ist es, die Probleme und Bedürfnisse weiterer Anwendungsfälle zu lösen, die sich in Gesprächen und Kooperationen mit Unternehmen der Region Chemnitz in den vergangenen Jahren herauskristallisiert haben. Diese lassen sich in dem Thema der Lokalisierungsfrage visueller Medien zusammenfassen. Dabei behandelt das Projekt die Lokalisierungsfrage unter drei Gesichtspunkten:

  • Lokalisierung des Mediums: Wo ist eine Aufnahme entstanden?
  • Lokalisierung im Medium: Wo sind welche Objekte in einer Abbildung platziert?
  • Lokalisierung in der Welt: Wo sind die Objekte der Abbildungen in der realen Welt positioniert?

Das Projekt ist als Begleitprojekt zur Stiftungsjuniorprofessur Media Computing konzipiert. Es wird durch das BMBF mit fünf Mitarbeitern über einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert. Stiftung und Projekt wurden von der Professur Medieninformatik ins Leben gerufen.

Homepage: http://localize-it.de/

Gefördert durch das BMBF, Unternehmen Region

Laufzeit: August 2014 bis Juli 2019

Das Graduiertenkolleg „Kopplung virtueller und realer sozialer Welten“ thematisiert die zunehmende Digitalisierung und damit einhergehende Virtualisierung von Prozessen, Kommunikationsformen, Umgebungen und letztendlich vom menschlichen Gegenüber. Dabei können Art und Grad der Virtualisierung stark variieren und sind beträchtlich vom Anwendungskontext abhängig. Zu dieser Variabilität kommt hinzu, dass medial vermittelte Kommunikation per se immer mit Einschränkungen im Vergleich zu rein realweltlicher Kommunikation einhergeht.

Ziel des Graduiertenkollegs ist es, dieses Problemfeld durch eine Untersuchung der Kopplungsmöglichkeiten virtueller und realer sozialer Welten aufzuarbeiten. Damit soll geklärt werden, welche bisherigen Einschränkungen der medial vermittelten Kommunikation durch gekoppelte virtuell-reale Welten überwunden werden können und welche Interaktions- und Erlebnismöglichkeiten sich auf diese Weise gegenüber unmittelbarer realer Interaktion und Kommunikation eröffnen. Im Forschungsprogramm des Kollegs sind die Verbindungen zwischen virtuellen und realen sozialen Erlebnisräumen in die Teilbereiche Kommunikation, Emotionen, Sensomotorik und Lernen unterteilt. Die Teilbereiche werden in interdisziplinär zusammengesetzten Tandems auf Doktoranden-, Postdoktoranden- und auch auf der Betreuungsebene durch Informatiker und Sozialwissenschaftler gemeinsam bearbeitet.

Das Qualifikationsprogramm orientiert sich an der Zielsetzung des Graduiertenkollegs, das explizit Schnittstellen-Kompetenzen zwischen technikorientierter und sozialwissenschaftlicher Medienforschung fokussiert. Es werden Vorlesungen angeboten, um die Kollegiaten aus den unterschiedlichen Fachbereichen und Studiengängen auf eine gemeinsame inhaltliche Basis zu stellen. Zusätzlich beschäftigen sich die Kollegiaten in Seminaren und in zum Teil selbst zu organisierenden Workshops intensiv mit ihrer Forschungsarbeit. Ferner qualifizieren Tutorien die Kollegiaten, um sich im nationalen und internationalen wissenschaftlichen Betrieb zu behaupten. Abgerundet wird das Qualifikationsprogramm durch den Besuch von namhaften Gastwissenschaftlern.

Da Graduiertenkolleg wird mit insgesamt 12 Mitarbeiterstellen durch die DFG unterstützt. Daneben wirken eine Reihe assoziierter Wissenschaftler mit. Prof. Eibl ist Sprecher des Kollegs.

Homepage: crossworlds.info

Gefördert durch die DFG, Graduiertenkollegs

Laufzeit: April 2012 bis März 2016

Im Bereich der stationären Robotik gibt es bereits vielversprechende Ansätze zur Kooperation von Mensch und Roboter (siehe z. B. Roboter “Baxter”). Wesentlich schwierigere, ungelöste Forschungsfragen ergeben sich bei der Kooperation von Menschen und „intelligenten“ mobilen Robotern. Stand der Technik beim Einsatz von mobilen Robotern sind Fahrerlose Transportsysteme (FTS), die innerhalb von Betrieben spurgeführt auf fest vorgegebenen Wegen Transportaufgaben übernehmen. Ist eine flexiblere Kooperation zwischen Menschen und mobilen Robotern in unstrukturierten Umgebungen gefragt, so gibt es bisher keine Lösungen. Der vorliegende Antrag zielt deshalb darauf ab, methodische Entwicklungen zur Mensch‐Roboter‐Kooperation voranzutreiben. Als Beispielszenario ziehen wir im Folgenden eine Großbaustelle im Außenbereich heran. Flexible und intelligente mobile Roboter könnten hier vielfältige Aufgaben (z. B. Transportieren, Halten, Graben, Bohren) übernehmen. Dazu müssten die Roboter weitgehend autonom agieren, ihre Umgebung wahrnehmen und auf Hindernisse reagieren. Da sich die Transportwege baustellenbedingt oft ändern, ist eine flexible Navigationsfähigkeit verlangt. Eine besondere Herausforderung und Voraussetzung für die Akzeptanz stellt die Fähigkeit zur sinnvollen Interaktion mit anderen Menschen auf der Baustelle dar.

Das Projekt wird in Kooperation mit den Professuren Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung (TU Chemnitz), Technische Informatik (TU Chemnitz), Prozessautomatisierung (TU Chemnitz) und Computergrafik (HTW Dresden) durchgeführt.

Gefördert durch das Land Sachsen

Laufzeit: Oktober 2014 bis Dezember 2016

Die Qualität kooperativer Arbeit an technischen Systemen wird wesentlich durch die Qualität der Kommunikation und Interaktion zwischen den handelnden Personen bestimmt. Die Absicherung von Arbeitsqualität und -produktivität sowie die Vermeidung von Systemausfällen durch Fehlbedienung beinhalten somit sowohl technische als auch psychologische und soziologische Fragestellungen. Insbesondere in Tätigkeitsfeldern, bei denen menschliches Versagen weitreichende Konsequenzen haben kann, besteht deshalb ein erhebliches Interesse an der Entwicklung von Assistenzsystemen zur Unterstützung des kooperativen Arbeitsprozesses. Von einem solchen System wird erwartet, dass es den emotionalen Zustand der Individuen und den Gesamtzustand des Teams beurteilen und in Grenzen auch vorhersagen kann, um kritische Situationen im Vorfeld zu vermeiden. Gegenstand des beantragten Projektes ist die Entwicklung grundlegender Methoden und Verfahren, die für die Realisierung eines Assistenzsystems für die Teamarbeit an technischen Systemen benötigt werden. Als prototypisches Szenario betrachten wir die Tätigkeit von Centerlotsen im Bereich der Flugüberwachung, die in der Abstimmung des Flugverkehrs besteht.

Das Projekt wird in Kooperation mit den Professuren Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung, Visual Computing, Künstliche Intelligenz, Prozessautomatisierung und Mediennutzung sowie der DFS Deutschen Flugsicherung GmbH durchgeführt.

Gefördert durch das BMBF im Rahmen des Programms Mensch Technik Interaktion

Laufzeit: Februar 2015 bis Januar 2018

Das Projekt “Freiluftlabor Neue Mobilität am Sachsenring” ist eines von rund 40 Projekten im Schaufenster Bayern-Sachsen “Elektromobilität verbindet” und wird mit ca. 2,5 Mio. Euro vom Freistaat Sachsen im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Die Professur Medieninformatik ist mit einer Stelle beteiligt und untersucht Möglichkeiten einer Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr durch wissensgenerierende Automobile. Dabei werden verschiedene Nutzungsszenarien in Form konkreter Fallbeispiele konzipiert und als Demonstrationsprototypen umgesetzt. Die Fallbeispiele zeigen, welche praktischen Anwendungen mithilfe der Sensordaten möglich sind und wie diese für verschiedene Ziele aggregiert werden können, zum Beispiel zur Bestandsaufnahme von Straßen für Kommunen, zur Bestimmung von Gefahrenschwerpunkten oder der Energiebilanz verschiedener Strecken, um damit bei einer Navigation den Energieverbrauch zu optimieren.

Homepage: http://www.elektromobilitaet-verbindet.de

Gefördert durch Freistaat Sachsen und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVI

Laufzeit: 2013 bis 2016

Die durch die EU und das Land Sachsen mit 8 wissenschaftlichen Mitarbeitern geförderte Nachwuchsforschergruppe „The Smart Virtual Worker ‐ Digitale Menschmodelle für die Simulation industrieller Arbeitsvorgänge“ entwickelt Methoden und Werkzeuge, um die ergonomischen Eigenschaften von Arbeitsplätzen mithilfe von digitalen Menschmodellen schnell, einfach und effizient zu prüfen und zu bewerten. Dabei werden die Voraussetzungen einer aufgrund des demographischen Wandels, leistungsgewandelten Arbeiterschaft hier besonders berücksichtigt. Neben diesen Faktoren, die zu einer Einschränkung der Beweglichkeit und Belastbarkeit führen können, werden intrinsische Belastungsfaktoren (z.B. Übermüdung, Motivation, Emotionen) und extrinsische Belastungsfaktoren (z.B. Lärm, Lichtverhältnisse und klimatische Bedingungen) in der Modellierung Berücksichtigung finden. Die Professur Medieninformatik ist mit einer Stelle beteiligt und ralisiert die Benutzungsoberfläche zur Steuerung der virtuellen Umgebung.

Homepage: Smart Virtual Worker

Gefördert durch den European Social Fund ESF

Laufzeit: Januar 2012 bis Dezember 2014

In der mit 1.1 Mio Euro geförderten Nachwuchsforschergruppe Chrooma+ kooperieren die Professuren Medieninformatik, Technische Informatik und Verteilte und Selbstorganisierende Systeme. Die Gruppe konzipiert, realisiert und evaluiert technische Möglichkeiten audiovisuelle Medien mit Mehrwerten anzureichern. Das Projekt ist in sechs Teilprojekte (TP) untergliedert, von denen TP1 und TP2 durch zwei Mitarbeiter der Professur Medieninformatik realisiert werden:

TP 1: Sprachbasierte Inhaltsanalyse Radio / TV

TP 2: Integration von Mehrwertdiensten und neuen Interaktionsformen

TP 3: Web‐Services zur flexiblen Nutzung von Metadaten der Mehrwertdienste

TP 4: Exemplarische Versuchs‐Mashup‐Plattform

TP 5: Digital Signage System als Ausgabemedium

TP 6: Lokalisationsdienste für die interaktive Digital Signage Plattform

Homepage: www.chroomaplus.eu

Gefördert durch European Social Fund ESF

Laufzeit: August 2012 bis Dezember 2014

Bei der Nutzung mobiler Internet-Dienste treffen die Begriffswelten von Quality of Service (QoS) und Quality of Experience (QoE) aufeinander. QoS und QoE sind hochkomplexe und verbundene Konzepte. QoS umfasst dabei die technische Sicht auf das Telekommunikationsnetz, charakterisiert durch leistungsrelevante Parameterwerte (z. B. Durchsatz und Latenz). QoE hingegen bezieht sich auf die Bewertung des Nutzererlebnisses (z. B. Zufriedenheit und Akzeptanz) bei der Nutzung der Dienste. Zur gemeinsamen Erklärung bedarf es einer multi- bzw. interdisziplinären Betrachtung, da neben der Technik mit dem Netz auch der Mensch als Nutzer in den QoS-QoE-Zusammenhang involviert ist.

Zur Berücksichtigung aller relevanten Einflussfaktoren und internen Zusammenhänge zwischen QoS und QoE wurde ein erstes Modell entworfen und evaluiert, das sowohl die technische Netzsicht als auch die Nutzersicht adäquat integriert, um die nutzerrelevante Netzqualität passend zu beschreiben und zu erfassen. Für die Quantifizierung des Zusammenhangs konkreter Werte in einer empirischen QoE-Evaluation wurde ein psychophysikalisches Laborexperiment konzipiert. Das dafür entwickelte Netzemulations-Testbed erlaubt mit WiFi-Technik mobiltypische Netzsituationen kontrolliert und gezielt mit den typischen Nutzungssituationen eines Testparcours zusammenzubringen. Über 60 Probanden durchliefen einen ersten Testparcours mit exemplarisch zusammengestellten populären mobilen Diensten sowie typischen Aufgaben. Eine erste Ergebnisanalyse bestätigte den vielversprechenden Ansatz.

Das erfolgreich durchgeführte Projekt wurde im Rahmen des Projektes „Schwellwerttests II“ mit erweitertem Testumfang, verbesserter Technik und verfeinerter Testmethodik fortgeführt.

Direkte Projektpartner: Professur Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie, TU Chemnitz; Professur Schaltkreis und Systementwurf, TU Chemnitz; Drittmittelgeber

Partner im erweiterten Projektrahmen: Professur für Arbeitswissenschaften, TU Chemnitz; Professur BWL III Unternehmensrechnung und Controlling, TU Chemnitz; Institut für Kultur- und Medienmanagement, FU Berlin

Weitere Informationen: Eine vertiefte Beschreibung findet sich in der Dissertation von Dr.-Ing. Albrecht Kurze zum Thema: „Modellierung des QoS-QoE-Zusammenhangs für mobile Dienste und empirische Bestimmung in einem Netzemulations-Testbed — Das Nutzererlebnis im mobilen Internet: von der Theorie zu den Ergebnissen eines Laborexperiments“

Förderung: Industriedrittmittelprojekt, E-Plus Gruppe, Projekt innerhalb der Rahmenvereinbarung zwischen der TU Chemnitz und der E-Plus durchgeführt. Was Handy-Nutzer wirklich wollen

Laufzeit: Juli 2012 bis Dezember 2012

Ansprechpartner: Prof. Dr. Maximilian Eibl, Dr.-Ing. Albrecht Kurze

Im Rahmen des Projekts ValidAX wurden die software-basierten Frameworks AMOPA (Automated Moving Picture Annotator) und Xtrieval (Extensible Retrieval and Evaluation Framework) auf ihre wirtschaftlichen Verwertungsmöglichkeiten hin untersucht. Beide Frameworks wurden an der Professur Medieninformatik entwickelt. AMOPA ist in der Lage zu beliebigen audiovisuellen Medien Metadaten zu generieren. Das umfasst beispielsweise eine Sprecher- und Spracherkennung, Objekterkennung und weitere Metadaten. Xtrieval ist eine Retrieval-Engine die sehr flexible auf unterschiedliche Korpora eingestellt werden kann und die Recherche in beliebigen multimedialen datenbeständen erlaubt.In ValidAX wurden beide Frameworks soweit weiterentwickelt und Anwendungsfälle untersucht.

Homepage: validax.de

Gefördert durch das BMBF, VIP

Laufzeit: Juli 2011 bis Juni 2014

Ansprechpartner: Prof. Dr. Maximilian Eibl, Dr.-Ing. Albrecht Kurze

Die mit sechs Wissenschaftlerstellen über fünf Jahre im Rahmen des Innoprofile-Programs der Initiative “Unternehmen Region” des BMBF geförderte Nachwuchsforschergruppe sachs­Me­dia war eine Kooperation der Pro­fes­sur Medi­en­in­for­ma­tik der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Chem­nitz mit meh­re­ren im Medi­en­be­reich täti­gen Unter­neh­men der Chemnitzer Region.

sachsMedia bearbeitete einige zentrale Herausforderungen, vor denen Fernsehanstalten heute technologisch stehen: die gemeinsame, kooperative Datenhaltung und die Suche in gemeinsamen Datenbeständen sowie die Distribution über neue Technologien wie Digital Video Broadcasting (DVB) und Next Generation Networks (NGN). Ziel von sachs­Me­dia war die Ent­wick­lung von Lösungs­stra­te­gien für ver­schie­dene Auf­ga­ben und Pro­bleme, die sich durch den digitalen Umbruch im Medi­en­be­reich ergaben. Im Vor­der­grund ste­hen dabei Pro­ble­ma­ti­ken des Lokal­fern­se­hens, wie z.B. die Ver­bes­se­rung sen­der­über­grei­fen­der Struk­tu­ren für die Pro­duk­tion und Archi­vie­rung von Sen­de­ma­te­rial, sowie der Wech­sel vom Ana­log- zum Digitalfernsehen. Die Arbeitsplanung war unterteilt in sieben Slots innerhalb von fünf Jahre:

  1. Sprachanalyse
  2. Videoanalyse
  3. Matadata Handling
  4. Graphical User Interface
  5. Next Generation Networks
  6. IP-based Services
  7. Digital Video Broadcasting

Homepage: https://sachsmedia.tv

Gefördert durch das BMBF, Unternehmen Region

Laufzeit: April 2007 bis März 2012