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Institut für Soziologie
Institut für Soziologie

Berufschancen für Soziologinnen und Soziologen

Die Berufschancen für Soziologinnen und Soziologen müssen, wie in vielen Berufen, sehr differenziert gesehen werden:
Sie unterscheiden sich von Feld und zu Feld und bei verschiedenen persönlichen Voraussetzungen erheblich. Die Chancen sind aber allgemein besser, als gelegentlich behauptet wird - gleichwohl ist die Arbeitmarktsituation für Soziologen keineswegs unkompliziert (das gilt inzwischen aber für fast alle Berufsgruppen), vor allem nicht für 'frische' Absolventen ohne berufliche Erfahrungen.

Das Studium allein vermittelt genau genommen erst einmal nur für den engeren Bereich der Wissenschaft einen unmittelbaren Berufseinstieg. Für alle anderen Felder ist eine an das Studium anschließende Phase weiterer spezifischer Qualifizierungen und Erfahrungen fast immer unabdingbar.
Voraussetzung dafür ist eine schrittweise Entscheidung, in welches Feld man langfristig hineingehen möchte und die Bereitschaft zur flexiblen biographischen (und meist auch räumlichen) Orientierung.
Überaus hilfreich sind Praktika oder andere praktische Tätigkeiten in anspruchsvollen gesellschaftlichen Bereichen schon während des Studiums - und möglichst nicht nur das eine im Studium verlangte Pflicht-Praktikum.

Generell gilt:
Breite persönliche Kompetenzen (soziale und kommunikative Kompetenzen, guter schriftlicher unde mündlicher Ausdruck, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit zum Selbstmanagement, Allgemeinbildung und allgemeines Wissen über Gesellschaft, Politik, Wirtschaft usw., Weltoffenheit und Lebenserfahrung, praktische Lebenserfahrungen aller Art usw.) sind überall wichtige Grundlagen.
Dies bedeutet z.B., dass man sich im Studium nicht nur völlig eng auf den angebotenen Stoff und die pflichtmässig zu absolvierenden Verasntaltungen konzentrieren sollte.

Und:
Absolventen mit hoher intrinsischer Motivation und Leistungsbereitschaft, sehr gutem Fachwissen (und möglichst auch guten Noten ... obwohl dies oft überschätzt wird) sowie ausgeprägten persönlichen Kompetenzen haben gute und nicht selten sogar sehr gute Möglichkeiten. Wer dies nicht mitbringt wird es schwer haben ... aber das gilt für jede Ausbildung.

Wichtige mögliche Berufsfelder für Soziologieabsolventen sind vor allem:

  • Tätigkeiten an der Hochschule
  • Wissenschaftliche Forschung in öffentlichen und privaten Einrichtungen
  • Kommerzielle Markt- und Meinungsforschung
  • Personalwesen, Ausbildung und Weiterbildung, Betriebsdatenerfassung, Marketing u.a.m. in großen Unternehmen
  • Bildung, Ausbildung, Weiterbildung sowie Arbeitsförderung in öffentlichen Einrichtungen und zunehmend auch bei kommerziellen Anbietern
  • Journalismus, Medien, Unternehmenskommunikation
  • Sozialwissenschaftliche Forschung, Beratung und Strategieentwicklung bei großen Verbänden, in der Politik und bei Bundes-, Landes- und z.T. auch kommunalen Behörden
  • Freiberufliche Beratung, Training und Bildung/Weiterbildung

Unsere Absoventinnen und Absolventen sind in verschiedensten Bereichen tätig.

Hier einige Beispiele:

Sophie Dollichon - Mitarbeiterin Stadtumbau GmbH - Chemnitz

Die Hauptaufgabe von Frau Dollichon besteht in der Betreuung des städtischen Projektes "Agentur StadtWohnen-Chemnitz", welches sich der Stärkung der Chemnitzer Innenstadt und insbesondere dem Erhalt städtebaulich und kulturell wertvoller Gebäudesubstanz aus der Gründerzeit widmet. Daneben betreibt die TU-Absolventin Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit und ist im Rahmen von meist quartiersbezogenen Analysen und Studien tätig, mit denen die Stadtumbau GmbH - Chemnitz als Dienstleister von Wohnungsunternehmen, der Stadt Chemnitz oder Dritten beauftragt wird.

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Cornelia Klinkert - Personalreferentin

Frau Klinkert ist für die Betreuung und Beratung von Mitarbeitern und Führungskräften in allen personalwirtschaftlichen Fragen verantwortlich. Darüber hinaus gehört die Personalauswahl zu ihrem Aufgabenfeld.

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Angela Poppitz - Bahnexpertin

Dr. Angela Poppitz kümmert sich um das Marketing bei der DB Regio

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Michael Urban und Ulrich Weiser - Markt- und Meinungsforscher

Die Diplomsoziologen Michael Urban und Ulrich Weiser haben in Chemnitz ein Unternehmen für Sozial-, Markt- und Meinungsforschung gegründet

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Anett Illert - Quartiersmanagerin

Die Diplomsoziologie Annett Illert arbeitet als sog. Quartiersmanagerin im Bürgerzentrum an der Leipziger Straße in Chemnitz

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Weitere Beispiele finden Sie im Internet unter https://www.mehralstaxifahren.de/.

Der Arbeitsmarkt für Soziologinnen und Soziologen ist "nicht schlecht" ...

Dies sagt ein Kurzbericht zur Berufssituation der Soziologen und Soziologinnen aus dem Jahr 2005. Die Zusammenfassung ist aufschlussreich:
"Die Absolventen eines Studiums der Soziologie müssen nach dem Studium meist eine schwierige Einstiegsphase in den Beruf in Kauf nehmen. Zu einem guten Berufseinstieg gehören möglichst viele praktische Erfahrungen und außeruniversitäre Kontakte. Insgesamt wird die Arbeitsmarktlage für Soziologen als 'nicht schlecht' beurteilt, wenn man zu einer vielseitigen Orientierung bereit ist. Der Arbeitsmarkt für Soziologen umfasst, neben der Wissenschaft und Forschung, Bereiche wie Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit, Verlagswesen, Marktforschung, Unternehmens- und Berufsberatung, Erwachsenenbildung und den IT-Sektor. Von den Arbeitgebern werden neben einschlägigen Berufserfahrungen auch EDV- und Fremdsprachenkenntnisse, Kenntnisse im Sozialmanagement und Projekterfahrung gefordert. Auslandserfahrungen sind eine gute Voraussetzung bei der Bewerbung. Das Sammeln möglichst vieler berufspraktischer Erfahrungen kombiniert mit Flexibilität, sozialer Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Belastbarkeit sind die wichtigsten Komponenten für einen erfolgreichen Berufseinstieg."

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Berufsverband Deutscher Soziologinnen und Soziologen e.V. (BDS)

Eine weitere interessante Institution besteht in Form des BDS (Berufsverband Deutscher Soziologinnen und Soziologen). Dieser entstand 1976 als Ableger von der DGS (Deutsche Gesellschaft für Soziologie) und bemüht sich mittlerweiel auch um die Erleichterung des Berufseinstiegs für Soziologiestudierende.

Link zu "Beruf und Studium" auf der Homepage des BDS

Informationen zum Arbeitsmarkt für Soziologen und Soziologinnen

Es liegen vielfältige Informationen vor - zunehmend gibt es auch empirische Studien. Eine interessante Auswahl bieten folgende Quellen:

Materialien der Bundesagentur für Arbeit

Bücher zum Thema

Späte, Katrin (Hrsg.)(2007): Beruf: Soziologe?!: Studieren für die Praxis. Konstanz: UVK (UTB)

siehe auch:

  • Breger, W. (2016). Handbuch sozialwissenschaftliche Berufsfelder. Wiesbaden: Springer/VS (Zugriff: e-book- Bibo)

  • Blättel-Mink, Birgit / Katz, Ingrid (Hrsg.) (2004): Soziologie als Beruf? Soziologische Beratung zwischen Wissenschaft und Praxis. Wiesbaden: VS Verlag
  • Breger, W./ S. Böhmer (2007); Was werden mit Soziologie. Berufe für Soziologinnen und Soziologen. Das BDS-Berufshandbuch. Stuttgart: Lucius & Lucius