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Edgar-Heinemann-Stiftung
Lorbeeren für 94jährigen Absolventen

TU Chemnitz verlieh Würde eines Ehrensenators an Edgar Heinemann aus Osnabrück

BILD Erinnerungsfoto an den schönsten Tag im Leben Edgar Heinemanns

(MSt) Auch wenn sein Studium in Chemnitz über 70 Jahre zurückliegt, erinnert sich Edgar Heinemann gern an diese Zeit. Mit 94 Jahren ist der heute in Osnabrück lebende Diplomingenieur ältestes Mitglied der Gesellschaft der Freunde der TU. Mehrfach förderte er in den vergangen Jahren das wissenschaftliche Leben an der Chemnitzer Uni. So unterstützt er beispielsweise den Aufbau eines Wasser-Labors am Institut für Chemie. Gründe für sein Engagement gibt es viele: "In Chemnitz wurde der Grundstein für meine späteren unternehmerischen Erfolge gelegt", so Heinemann. Wegen seiner uneigennützigen Verbundenheit wurde ihm am 1. September 1998 die Würde eines "Ehrensenators der Technischen Universität Chemnitz" verliehen.

BILD Unter Führung von Gunter Liebing, Produktionsleiter der Talsperre Einsiedel (2.v.l.), besichtigte Edgar Heinemann (3.v.l.) in Begleitung seiner Frau Ursula und von Prof. Dr. Günter Marx (l.) vom Institut für Chemie die Talsperre. Der Ehrensenator ist erstaunt, daß das Prinzip der Schnellfilteranlage, welches er 1928 in Plauen als Stadtingenieur entwickelte und das erstmals in der Trinkwassertalsperre Werda zum Einsatz kam, auch in der Talsperre Einsiedel genutzt wird.

Zur Person: Edgar Heinemann

Edgar Heinemanns Interesse galt von frühester Jugend an Maschinen. So hatte er schon den Wunsch, einmal Ingenieur zu werden, als er dieses Wort noch gar nicht schreiben konnte. Seine Eltern respektierten diese Neigung und förderten seinen beruflichen Werdegang. Heinemann kam zum ersten Mal im August 1921 an die Staatliche Gewerbeakademie Chemnitz. Damals gab es in Deutschland nur diese technische Akademie, bei der man nach erfolgreicher Ingenieurausbildung auch ein lateinloses Abitur erhielt. Damit konnte man an jeder Technischen Hochschule weiterstudieren. Deshalb war der Andrang groß. Bei der Prüfung am 2. August 1921 wurden von 300 Studienbewerbern 120 aufgenommen, darunter Edgar Heinemann.

Nach erfolgreichem Studium und ersten Berufserfahrungen in Berlin kehrte Heinemann 1928 nach Sachsen zurück. In Plauen/Vogtland wurde er als Stadtingenieur eingestellt. Aufgrund der Berechnungen Heinemanns wurde unterhalb der Trinkwassertalsperre Werda eine neuartige Schnellfilteranlage gebaut, die noch heute mustergültig funktioniert und oft Naturwissenschaftler und Inge-nieure zum Staunen bringt. 1932 kehrte Heinemann nach Osnabrück zu seinen Eltern zurück und verhalf der Verzinkerei seines Vaters zum Überleben. Von 1946 bis 1948 richtete er die "Paul Heinemann & Co." aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges wieder auf und führte sie seit dieser Zeit als alleiniger Verantwortlicher bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1990.