Ausgewählte Themen
Medien-Zeitstandprüfung thermoplastischer Schweißnähte mit alternativen Netzmitteln
Zur Beurteilung der Qualität von thermoplastischen Kunststoffen und deren Schweißverbindungen bei Tafel-, Rohr- und Profilhalbzeugen hat sich der Zeitstand-Zugversuch sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene als standardisiertes Prüfverfahren etabliert. Die experimentelle Untersuchung der Probekörper erfolgt in einem temperierten Prüfmedium. Aktuelle Normen und Richtlinien definieren dieses Medium als eine Zusammensetzung aus deionisiertem Wasser und Arkopal N100. Arkopal N100 gehört zur Stoffgruppe der Nonylphenolethoxylate, deren Einsatz in den notwendigen Konzentrationen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) weitestgehend verboten wurde. Als bislang einzige verfügbare Alternative wird das Tensid Dehyton PL betrachtet. Die Verwendung dieses Netzmittels geht jedoch mit neuen Herausforderungen einher. Insbesondere sind die Alterungsmechanismen und deren Einfluss auf die Reproduzierbarkeit der Prüfergebnisse unbekannt. Ein weiterer Nachteil ist die signifikant reduzierte thermische Stabilität im Vergleich zu Arkopal N100.
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Das Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist die Bestimmung alternativer Netzmittel sowie die Bewertung deren Eignung für die Applikation im Zeitstand-Zugversuch. Die Überprüfung erfolgt mittels Ringversuchen und experimentellen Labortests. Um die Aussagekraft des Zeitstand-Zugversuchs künftig zu gewährleisten und damit die Markteinführung von Produkten im Apparate-, Behälter- und Rohrleitungsbau abzusichern, ist die Charakterisierung dieser Netzmittelalternativen unerlässlich.
| Ansprechpartner: | ||
| Lucas Felgner | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.018 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: lucas.felgner@… |
Lebensdauer rPE
Lebensdauererhöhung von Thermoplastrezyklaten zum Einsatz in technischen Anwendungen in Abhängigkeit von Additiven
Das Recycling von Kunststoffen gewinnt zunehmend an Bedeutung, um wertvolle Ressourcen zu schonen, gesetzliche Vorgaben zu CO2-Emissionen einzuhalten und den Energieverbrauch entlang des Produktlebenszyklus zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Projekt neue Ansätze zur Stabilisierung von rPE untersucht, um dessen Einsatz in technischen Anwendungen voranzutreiben. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung einer Langzeitstabilisierung, welche die Leistungsfähigkeit von rPE nachhaltig verbessert und damit eine echte Alternative bzw. Ergänzung zu Neuware schafft.
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Während Neumaterialien in der Regel bessere Eigenschaften aufweisen, ist Recyclingkunststoff häufig durch thermische und mechanische Belastungen aus der Mehrfachverarbeitung beeinträchtigt. Diese Materialschädigungen, kombiniert mit schwankenden Eingangseigenschaften, Verunreinigungen und der Präsenz von Fremdpolymeren, stellen wesentliche Herausforderungen dar. Gleichzeitig m¨ssen viele technische Bauteile hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen, was robuste und verlässliche Materialkennwerte unabdingbar macht. Das Projekt adressiert daher sowohl die werkstofftechnischen Schwächen als auch die prozessbedingten Schwankungen von rPE und schafft damit wichtige Grundlagen für eine breitere industrielle Nutzung.
| Ansprechpartner: | ||
| Ronja Lena Haußmann | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.013 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: ronja-lena.haussmann@… |
SmartMole
Automatisiertes Schäl- und Überwachungssystem für Kunststoffrohre
Kunststoffrohre spielen für den Transport verschiedener Medien eine bedeutende Rolle. Für derartige Anwendungen werden einzelne Kunststoffrohre häufig durch das Heizelementschweißen gefügt, wodurch an der Verbindungsstelle eine Schweißwulst entsteht. Deren Entfernung auf der Innenseite erfolgt zumeist mechanisch durch spezielle Werkzeuge, woraus Qualitätsschwankungen an der geschälten Schweißnaht resultieren. Mit SmartMole soll ein Rohrroboter geschaffen werden, der es kabellos und autonom ermöglicht, die Innenwulst im Rohr zu detektieren, zu entfernen und die Qualität der geschälten Schweißnaht optisch zu bewerten.
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Zur weiteren Produktivitätssteigerung soll der Rohrroboter außerdem in der Lage sein, mehrere Schälprozesse durchzuführen, ohne dabei die Rohrleitung verlassen zu müssen. Der Teilprozess, mit dem sich die Professur Kunststofftechnik in diesem Projekt beschäftigt, ist die Qualitätssicherung geschälter Schweißnähte durch nicht-invasives Condition-Monitoring. Dazu werden verschiedene Versuche an Kunststoffproben für die Ermittlung qualitätsspezifischer Kriterien herangezogen, aus denen eine zerstörungsfreie Bewertung der Qualität geschälter Schweißnähte abgeleitet werden soll.
| Ansprechpartner: | ||
| Fabian Friedrich | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.019 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: fabian.friedrich@… |
rePlay
Verfahrensentwicklung zur Aufbereitung von Post-Consumer-Abfällen aus Polyethylen für den Einsatz in Aktivitätsspielzeugen für Außenanwendungen
Jährlich fallen in Deutschland Millionen Tonnen Kunststoffabfall an (tendenz steigend), von denen nur ein geringer Anteil recycelt und zu gleich oder höherwertigen Produkten verarbeitet wird. Besonders Polyethylen (PE), einer der meistverwendeten Kunststoffe, wird derzeit überwiegend für minderwertige Produkte wiederverwendet. Das rePlay-Projekt setzt hier an und entwickelt ein innovatives Aufbereitungsverfahren zur Herstellung von Kinderspielzeugen aus Post-Consumer-PE-Abfällen mittels Spritzguss. Dabei stehen Sicherheit, mechanische Stabilität und Schadstofffreiheit im Mittelpunkt, um die strengen Anforderungen der DIN EN 71 zu erfüllen. Langfristig soll dieses Verfahren auch für weitere Produkte mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen nutzbar gemacht werden, um die Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit von Kunststoffprodukten zu verbessern.
| Ansprechpartner: | ||
| Ronja Lena Haußmann | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.013 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: ronja-lena.haussmann@… |
Analyse der Schmelzeströmung in dickwandigen Heizelementstumpfschweißverbindungen aus Thermoplasten durch FE-Simulation
Die strukturrelevanten Scher- und Dehnströmungsgeschwindigkeiten beim Fügen großer Wanddicken wesentlich größere Skalenbereiche umfassen, als in wissenschaftlichen Arbeiten bisher untersucht wurde. In Verbindung mit den ebenfalls sehr viel inhomogeneren Kühlbedingungen führt dies zu bisher nicht verstandenen Schweißnahtmorphologien und Eigenspannungszuständen, die für das Sprödversagen dickwandiger Schweißverbindungen verantwortlich sein könnten. Darüber hinaus zeigen die experimentellen Voruntersuchungen, dass die Schmelze bei dickwandigen Bauteilen länger im plastischen Zustand, also fließfähig ist, als bisher angenommen. Dieser Faktor wird aktuell weder bei der deutschen DVS 2207-1, englischen WIS 4-32-08 oder amerikanischen PPI-TR33 berücksichtigt und führt dazu, dass das Druck-Zeit-Regime des Prozesses die erstarrende Schmelze schert und somit zu ungünstigen Prozess-Struktur-Eigenschaftsbeziehungen führt.
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Im Rahmen des Vorhabens sollen die Lücken im Prozessverständnis durch den Aufbau numerischer Modelle zum Erwärmungsverhalten und der Schmelzeströmung in der Fügephase beim Heizelementstumpfschweißen sowie die Verbindung der Einflüsse zu den Kurz- und Langzeitfestigkeiten geschlossen werden.
| Ansprechpartner: | ||
| André Hüllmann | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.016 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: andre.huellmann@… |
| Prof. Andreas Seefried | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.032 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: andreas.seefried@… |
DuroCer
Geometrieabhängige numerische und experimentelle Untersuchungen bei der Herstellung von C/C-SiC-Verbundwerkstoffen via LSI-Route und Spritzgießen als Formgebungsverfahren
Faserverstärkte Keramiken weisen gegenüber monolithischen Keramiken eine verbesserte Bruchzähigkeit, Thermoschockbeständigkeit und Schadenstoleranz auf. Zudem besitzt diese Gruppe der Verbundwerkstoffe eine gute Temperatur-, Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit sowie sehr gute mechanische Eigenschaften bei niedriger Dichte, wodurch neue Anwendungsgebiete erschlossen werden können, bei denen monolithische Werkstoffe an ihre Einsatzgrenze stoßen. Die Herstellung von faserverstärkten Keramiken ist aktuell ein kostenintensiver Prozess.
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Deshalb werden diese Verbundwerkstoffe meist nur in speziellen Industrieprodukten eingesetzt. Das Spritzgießverfahren bietet die Möglichkeit, den „Grünkörper” für faserverstärkte Keramiken vollautomatisierbar und großserientauglich herzustellen. Das Verfahren zeichnet sich durch kurze Zykluszeiten, endkonturnahe Herstellung sowie hohe Reproduzierbarkeit aus. Ziel des Projektes ist es, ein umfassendes Verständnis des dreistufigen LSI-Prozesses zur Herstellung von kurzfaserverstärkten C/C-SiC-Verbundwerkstoffen mit dem Fokus auf die Formgebung durch das Duroplastspritzgießen zu erarbeiten. Im Rahmen des Projekts sollen insbesondere die Zusammenhänge zwischen geometrisch-konstruktiven, werkstoff- sowie prozesstechnischen Einflussgrößen und den Eigenschaften der Zwischen- (CFK, C/C) sowie Endprodukte (C/C-SiC) der LSI-Route aufgeklärt und modellhaft abgebildet werden. Dies soll die Möglichkeit bieten, C/C-SiC-Verbundwerkstoffe mit gewünschten Bauteilabmessungen und -eigenschaften zu entwickeln.
| Ansprechpartner: | ||
| Nils Schmeißer | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.013 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: nils.schmeisser@… |
| Ngoc Tu Tran | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.019 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: ngoc-tu.tran@… |
Zum Festigkeitsgradienten dickwandiger, heizelementgeschweißter Halbzeuge
Obwohl das Heizelementschweißen ein seit Jahrzehnten etabliertes Verfahren zum Fügen von Halbzeugen aus Polyethylen ist, haben sich wissenschaftliche Untersuchungen in der Vergangenheit auf Wanddicken von ca. 20 mm beschränkt. Heutzutage werden jedoch Bauvorhaben im Bereich der Wasserversorgung, zum Ausbau der nachhaltigen Infrastruktur sowie zur Förderung der erneuerbaren Energien mit zunehmenden Dimensionen und entsprechend hohen Wanddicken ausgeführt. In einem vorangegangenen Forschungsprojekt der Professur Kunststofftechnik wurden erstmals Schweißnähte mit Wanddicken bis 100 mm, die nach DVS 2207-1 hergestellt wurden, systematisch untersucht. Im Zeitstand-Zugversuch wurden erhebliche Festigkeitsunterschiede zwischen Mitte und Rand der Schweißnaht festgestellt. Es bestehen daher Zweifel, ob die linear extrapolierten Prozesszeiten nach DVS für diese Abmessungen geeignet sind. Im Rahmen des Vorhabens soll die Schweißprozessstrategie für hohe Wanddicken optimiert werden. Im Fokus steht die Füge- bzw. Abkühlphase, in der der Fügedruck aufgrund der extrapolierten Werte bei großen Wanddicken derzeit über einen sehr langen Zeitraum aufrechterhalten wird. Durch eine Optimierung der Fügephase soll eine Reduzierung des Festigkeitsgradienten in den Schweißnähten erreicht werden.
| Ansprechpartner: | ||
| Fabian Friedrich | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.019 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: fabian.friedrich@… |
DuroKalt
Entwicklung einer neuartigen Prozesstechnologie zur abfallfreien Herstellung von Bauteilen im Duroplastspritzgießen
Die komplexen chemischen Vernetzungsmechanismen duroplastischer Formmassen stellen hohe Anforderungen an das Know-How der verarbeitenden Industrie. Die Gewährleistung eines stabilen Prozesses setzt eine aufwendige Maschinen- und Werkzeugtechnik voraus, weist jedoch eine geringe Ressourcen- und Energieeffizienz auf. Untersuchungen ergaben, dass aufgrund des hohen Masseanteils des Angusses am Gesamtbauteil bereits in kleinen und mittleren Unternehmen, Abfallmengen von über 90 t pro Jahr anfallen können. Innovative Verfahren und Technologien zur Angussminimierung wie z.B. die Heißkanaltechnik zur Verarbeitung thermoplastischer Materialien, existieren im Bereich der Duroplastverarbeitung nur bedingt.
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Aus diesem Grund besteht das Ziel des Forschungsprojektes in der Entwicklung eines großserientauglichen Produktionsverfahrens zur Herstellung duroplastischer Bauteile im Spritzguss ohne Materialverlust. Den zentralen Entwicklungsansatz bildet eine innovative Werkzeugkonstruktion auf Basis eines Kaltkanalsystems, welches eine Aushärtung des Materials in den Angusskanälen weitgehend unterdrückt und damit eine angusslose Fertigung ermöglicht. Die Praxistauglichkeit der Konstruktion soll an einem komplexen Bauteil der Elektroindustrie aus einer duroplastischen Harnstoffformmasse nachgewiesen werden. Anhand dieses Praxisbeispiels kann nachgewiesen werden, inwiefern die geplante Entwicklung zur Erreichung der umweltrelevanten Ziele, insbesondere der Minimierung von Energie- und Materialeinsatz, beiträgt.
| Ansprechpartner: | ||
| Nils Schmeißer | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.013 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: nils.schmeisser@… |
| Ngoc Tu Tran | Reichenhainer Straße 70, Raum C24.019 09126 Chemnitz | Telefon: 0371 / 531 … E-Mail: ngoc-tu.tran@… |







