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Urheberrecht & KI
Allgemeine Informationen
- Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz, BMFTR
- Stellungnahme des Präsidiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
- KI an der TU Chemnitz
- Handreichung für den Umgang mit ChatGPT und generativer KI in Lehre und Studium der Fakultät Human- und Sozialwissenschaften der TU Chemnitz
- Webseite zum TDM
- Eine Kennzeichnungspflicht kann sich aus den Nutzungsbedingungen der Software*, aus den geltenden Prüfungsordnungen oder Rahmenvorschriften der Universität ergeben.
(*Von den größeren KI-Generatoren macht nur Midjourney bei seinen Gratis-Accounts eine Einschränkung: Dort ist zu lesen, dass der Midjourney-Output nur unter CC BY-NC (keine kommerzielle Nutzung) gestellt werden darf. Mit der NC-Einschränkung handelt es sich dann allerdings nicht mehr um OER.
(Rack 2023)) - Der Leitfaden
Aus KI zitieren
der Universität Basel gibt Hinweise zum Zitieren und Dokumentieren von Inhalten, die mit auf Künstlicher Intelligenz basierenden Tools entstanden sind. - Je nach Zitierstil erfolgt die Zitierung spezifisch. Die 18. Auflage des Chicago Manual of Style formuliert bereits explizit Regeln zum Umgang mit KI-generierten Inhalten. Für andere Zitierstile wurde in Blog- und Webseitenbeiträgen der verantwortlichen Fachgremien und von Bibliotheken Bezug auf das Thema KI (im Spezifischen ChatGPT) genommen: APA, MLA, IEEE
- Orientieren Sie sich an den jeweiligen Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten an ihrer Professur, um die Nutzung von KI-unterstützten Hilfsmitteln korrekt anzugeben. Hier sind Beispiele aus den Gestaltungsrichtlinien für wissenschaftliche Arbeiten des Zentrums für Lehrer*innenbildung und Bildungsforschung der TU Chemnitz:
- Beispiel: direkte Kennzeichnung einer Abbildung
- Abbildung 1:
Ein großer Stapel Bücher
, Bild generiert von Stable Diffusion, 28.02.2024
- Abbildung 1:
-
Beispiel: Erwähnung als Hilfsmittel
- Stable Diffusion, Stability AI: https://stablediffusionweb.com
Ein großer Stapel Bücher
, Bild generiert am 28.02.2024
- Stable Diffusion, Stability AI: https://stablediffusionweb.com
- DeepL Translate, Deepl SE: https://www.deepl.com/translator Übersetzung von Textpassagen
- Beispiel: direkte Kennzeichnung einer Abbildung
Lizenzierte E-Books dürfen nicht in KI-Tools hochgeladen werden, da die Inhalte urheberrechtlich geschützt sind. Diese Nutzung muss erst in künftigen Lizenzverträgen verankert werden.
- Inhalte mit CC-Lizenz können unter Beachtung der Lizenzvorgaben frei verwendet werden und erlauben gegebenenfalls mehr. (Kreutzer 2025)
- Unabhängig von den Regelungen der Urheberschaft, müssen weitere Vorgaben beachtet werden: Urheberrecht der KI-Anwendung, Persönlichkeitsrechte, Datenschutz, ethische Fragen, Wiedererkennbarkeit geschützter Werke Dritter. (Brehm 2024)
- Je nach Nutzungshandlung ist die Verwendung des Output erlaubt, eingeschränkt oder vergütungspflichtig. (Brehm 2022, S. 12)
- In der Regel ist die KI nicht Urheberin eines erstellten neuen Werks. Ein neues Werk liegt nur vor, wenn es sich um eine persönliche geistige Schöpfung handelt (§2 Abs. 2 UrhG). Wird die KI jedoch nur als Hilfsmittel eingesetzt und der gestalterische Einfluss des Menschen überwiegt, kann ein urheberrechtlich relevantes neues Werk entstehen.
Sollte aber ein solch detaillierter prompt oder eine Verkettung stark steuernder prompts vorliegen, dass diese alle wesentlichen Gestaltungsentscheidungen vorgeben und das KI-Programm nur als ausführendes Instrument erscheint, oder die Nutzer:in den generierten Text im Sinne eines Denkanstoßes weiter bearbeitet, kann von einem urheberrechtlich geschützten Werk ausgegangen werden.
(Salden 2023)
- Ja, eine CC-Lizenz verhindert nicht die Nutzung der Inhalte für das Training von KI (Kreutzer 2021), auch nicht die Lizenz CC BY-NC.
- Im Gegensatz zu §60d UrhG kann TDM nach §44b Abs. 3 vom Rechteinhaber durch einen Nutzungsvorbehalt verboten werden. Das gilt auch für lizenzierte Datenbanken, deren Inhalte urheberrechtlich nicht geschützt sind oder deren Publikationen unter Open-Access-Lizenzen bereitgestellt werden. Die Nutzung einzelner Publikationen ist möglich, aber nicht die Nutzung wesentlicher Teile (Datenbankrecht). Gesetzliche Schranken, z.B. Fair Use (USA) oder Text and Data Mining-Schranken (EU), stehen über der CC-Lizenz. Detaillierte Informationen zu den einzelnen CC-Lizenzen und deren Verwendung für KIs finden sich bei Kreutzer 2025.
- Im Rahmen der CC-Lizenzen könnte die Nutzung von Artikeln zum Training von KI-Tools zukünftig über das so genannte Preference Signaling geregelt werden.
- Auch die Nutzung von Inhalten, die unter eine CC BY-ND-Lizenz gestellt wurden, ist grundsätzlich Anderen erlaubt, zum Beispiel zur Aufbereitung von Daten, zur Erstellung eines Textkorpus und zur Archivierung. Allerdings beschränkt sich dies auf eine interne Nutzung, z.B. im Rahmen eines Forschungsprojekts an einer Universität. (Brehm 2024).
Sofern keine urheberrechtliche Schöpfung entsteht, kann der Inhalt vollumfänglich für OPAL genutzt werden. Bei bestehendem Urheberrechtsschutz gilt UrhG §60 c und es können 15% des Werkes in OPAL verwendet werden.
Ja, das ist zulässig. KI-generierter Text, der ohne signifikante menschliche Einflussnahme entsteht, ist im Sinne des Urhebergesetzes als gemeinfrei zu verstehen.
(Salden 2023). Wenn Nutzende einer KI-Software Urheberrecht für einen KI-generierten Text geltend machen können, ist die Lizenzierung als OER möglich. Dabei ist allerdings sicherzustellen, dass der KI-generierte Text keine urheberrechtlich geschützten Inhalte enthält.
Der zustimmungslose Upload von Studierendenarbeiten in einen KI-Detektor zur Prüfung, ob dieser mittels KI geschrieben wurde, ist urheberrechtlich problematisch. (Salden 2023) Prüfungsleistungen sind urheberrechtlich geschützt. Diese Daten dürfen nicht in eine KI-Software eingegeben werden, wenn sie als Trainingsdaten weiterverwendet oder anderweitig genutzt werden. Die Bewertung selbst ist nur durch den Prüfer und nicht durch eine Software vorzunehmen. KI-Systeme können als Hilfsmittel in Prüfungsordnungen ausgeschlossen oder auf bestimmte Anwendungen eingeschränkt werden. (Bischof 2025, Präsidium DFG 2023)
- zur Unterstützung bei der Gestaltung von Lehrmaterialien,
- als Hilfsmittel für Studierende,
- als Werkzeug zur Übersetzung von Lehrmaterialien,
- zur Generierung von Aufgabenstellungen.
Rechtliche Beschränkungen und Rahmenbedingungen der DFG sind zu beachten.
Brehm, E. (2022) Guidelines zum Text und Data Mining für Forschungszwecke in Deutschland
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Brehm, E. (2024) Open Access und Künstliche Intelligenz. Was ist erlaubt und was nicht?
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