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Juniorprofessur für Epidemiologie
Arbeitsbereich

Arbeitsbereich: Epidemiologie

Epidemiologie ist am Institut für Soziologie ein 2014 neu eingerichtetes Lehr- und Forschungsgebiet. Es ist Teil des Schwerpunkts Gesundheitssoziologie und zentrales Lehrgebiet im Masterstudiengang "Public Health".

Was ist Epidemiologie?

Als methodische Kerndisziplin von Public Health untersucht die Epidemiologie die Verteilung von gesundheitlichen Ereignissen und ihren Einflussfaktoren in der Bevölkerung (im Unterschied zur Medizin, die sich mit den gesundheitlichen Problemen einzelner Menschen befasst). Gesundheitliche Ereignisse (in der Epidemiologie oft als „Outcomes“ bezeichnet) sind beispielsweise Krankheit, Tod oder Genesung. Einflussfaktoren (die Epidemiologie spricht zumeist von „Expositionen“) sind zum Beispiel ein bestimmtes Gesundheitsverhalten wie Rauchen und körperliche Aktivität oder Umwelteinflüsse wie Feinstaub und Lärm.

Durch ein breites Spektrum an deskriptiven und analytischen Methoden liefert die Epidemiologie zum Beispiel Antworten darauf, wie häufig bestimmte Krebserkrankungen in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen vorkommen oder wie sich die Zahl von Raucherinnen und Rauchern in den letzten Jahren entwickelt hat. Sie geht aber auch dem Zusammenhang von Expositionen und Outcomes nach und kann etwa ermitteln, ob eine häufige Handynutzung das Risiko für Gehirntumore erhöht, oder was die Risikofaktoren des Schlaganfalls sind.

Ziel der Epidemiologie ist es dabei, Gesundheitspolitik aktiv mitzugestalten, um hierdurch zu einer Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung beizutragen. So hat die Epidemiologie maßgeblich dafür gesorgt, dass Rauchen als Risikofaktor für Lungenkrebs anerkannt wurde – lange bevor Erkenntnisse zu diesem Zusammenhang auf mikrobiologischer Ebene vorlagen. Auch bei der Evaluation von Gesundheitsmaßnahmen sind Methoden der Epidemiologie unerlässlich, um ermitteln zu können, ob Interventionen die gewünschten Ergebnisse erzielen.