Internationaler Erfahrungsaustausch stärkt Kooperation

Im Spannungsfeld von Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit besteht zunehmend der Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen, die als Leichtbauwerkstoffe konventionelle Materialien im Automobilbau aber auch in der Luft- und Raumfahrt sowie im Baugewerbe ersetzen sollen. Im Bundesexzellenzcluster MERGE forschen die beteiligten Wissenschaftler deshalb auch an der Großserienproduktion von faser- und textilverstärkten Leichtbaustrukturen, welche aus Naturfasern und biobasierten Kunststoffen bestehen. Im Forschungsgebiet faser- und textilbasierter Naturrohstoffe sind internationale Kooperationen von hoher Bedeutung, da aufgrund der sehr guten Wachstumsbedingungen in subtropischen und tropischen Regionen vielfältige Fasermaterialien anfallen, die für die Faserverstärkung interessant sind. Vielfach liegen in diesen Ländern bisher aber nur wenige Erfahrungen zur Verarbeitung und Anwendung von Faserrohstoffen in technischen Bereichen vor.

Aus diesem Anlass referierten Vertreter des Bundesexzellenzclusters MERGE vom 8. bis 9. Juni 2016 im thailändischen Bangkok über das Potential von biobasierten und gleichzeitig textilverstärkten multifunktionalen Verbundwerkstoffen. Sie gaben in einem Fachseminar an der King Mongkut’s University of Technology North Bangkok (KMUTNB) den rund 60 Teilnehmern Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Verarbeitung von Halbzeugen, Technologien und Anlagen zur Bauteilherstellung sowie zur Gestaltung und Struktursimulation von Bauteilen. Gemeinsam mit Industrievertretern des Landes und Kooperationspartnern der Gastgeber-Universität diskutierten sie die Möglichkeiten zur Umsetzung von Entwicklungsprojekten mit der thailändischen Kunststoff-Verbundwerkstoff-Industrie.

Das von deutschen und thailändischen Wissenschaftlern gemeinsam organisierte Fachseminar basiert auf der mittlerweile rund zehnjährigen Kooperation der Technischen Universität Chemnitz mit der KMUTNB. Diese zielt insbesondere auf die Aus- und Weiterbildung sowie den Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden aus den Ingenieurwissenschaften.