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Trauer um Prof. Marek Tukiendorf

Engagiertes Mitglied des MERGE-Exzellenzrates und Brückenbauer für polnisch-deutsche Wissenschaftsbeziehungen verstorben

Prof. Marek Tukiendorf, Rektor der Politechnika Opolska (Technische Universität Opole) und Mitglied des Exzellenzrates des Bundesexzellenzclusters MERGE an der Technischen Universität Chemnitz, ist tot. Er verstarb am 17. Juli 2019 im Alter von 54 Jahren.

„Wir verlieren einen großartigen Wissenschaftler und einen besonderen Menschen. Der plötzliche Tod von Professor Tukiendorf ist ein großer Verlust, insbesondere für den Bundesexzellenzcluster MERGE, in dessen Exzellenzrat er engagiert mitwirkte. Unsere Anteilnahme und unser tief empfundenes Mitgefühl gelten seinen Angehörigen“, sagt Prof. Dr. Lothar Kroll, Koordinator des Chemnitzer Bundesexzellenzclusters. „Persönlich bin ich tief bestürzt, einen großartigen Kollegen, der stets um die Förderung der polnisch-deutschen Beziehungen im Bereich der Leichtbauforschung bemüht war, und einen guten, langjährigen Freund zu verlieren“, so der MERGE-Sprecher weiter.  

Marek Tukiendorf wurde am 9. Oktober 1964 in Polska Cerekiew in der Woiwodschaft Opole geboren. Nach seinem Studienabschluss und einer wissenschaftlichen Tätigkeit an der Fakultät für Maschinenbau der TU Opole, erlangte er 1996 seine Promotion im Bereich der Verfahrenstechnik und des Chemieingenieurwesens an der Technischen Universität in ‎Łódź, sechs Jahre später folgte die Habilitation an der Landwirtschaftlichen Universität in Lublin. 2012 wurde er zum Rektor der TU Opole ernannt. Ab diesem Zeitpunkt war er auch Koordinator für internationale Konferenzen der Rektoren aller polnischen Technischen Universitäten. Er erhielt im Laufe seiner Karriere zahlreiche Auszeichnungen für die Förderung der internationalen Zusammenarbeit mit anderen Universitäten und Forschungsinstitutionen u. a. in Portugal, Indien und den USA.

Marek Tukiendorf war bis zu seinem Tod Mitglied im Exzellenzrat des Bundesexzellenzclusters MERGE an der TU Chemnitz. Das Gremium gibt Empfehlungen und Stellungnahmen zur strategischen Entwicklung von MERGE auf politischer Ebene und trägt dazu bei, die nationale und internationale Sichtbarkeit des Clusters zu stärken und zu fördern. Tukiendorf gelang dies insbesondere durch seine Fachkompetenz, seine langjährige Erfahrung und seine persönliche Ausstrahlungskraft. Auch die Initiierung der ersten wie der zweiten polnisch-deutschen „Bridge-Conference“ – 2016 in Opole, zwei Jahre später in Chemnitz – forcierte Tukiendorf maßgeblich mit. Seine Netzwerke in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft trugen wesentlich zum Erfolg des Veranstaltungsformats bei, denn die Konferenz bietet eine Plattform für Partnerschaften und europäische Projekte rund um das Thema Leichtbau, die den Schulterschluss zwischen Wissenschafts-, Wirtschafts- sowie politischen Akteuren beider Länder fokussieren.

Dank Tukiendorfs Zutun engagiert sich die TU Opole außerdem im Netzwerk „MERGEurope“, dem Zusammenschluss internationaler Partnerinnen und Partner, die neue wissenschaftliche und technische Lösungsansätze zur Verbesserungen von Ressourcen- und Energieeffizienz im Leichtbau entwickeln. Nicht zuletzt setzte er sich verstärkt für die Gründung des Fraunhofer Project Centres „Advanced Lightweight Technologies (ALighT)“ im September 2018 in Opole ein. Das erste Fraunhofer Projektzentrum dieser Art in Polen ist eine Kooperation des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen- und Umformtechnik IWU, Chemnitz, und der TU Opole und soll zukünftig die Kompetenzen beider Partner in der anwendungsnahen Entwicklung nachhaltiger Fertigungstechnologien für Leichtbaustrukturen bündeln.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Beteiligten des Bundesexzellenzclusters MERGE werden Marek Tukiendorfs Wirken in Andenken bewahren und die mit seiner Unterstützung geknüpften Kontakte zu Wissenschaftlern und Praxispartnern in Polen, Deutschland und darüber hinaus mit viel Engagement pflegen“, erklären die Geschäftsführer des Bundesexzellenzclusters MERGE, Dr. Isabelle Roth-Panke und Dr. Michael Heinrich.

 

Autorin: Diana Schreiterer


19. Juli 2019